Dr. Bernd Bucher geht, Prof. Heinrich Schäfer wird neuer Chef in der Zentrale des Erftverbands in Bergheim.
Neuer ChefStellvertreter Heinrich Schäfer übernimmt Vorstandsposten beim Erftverband
Der Erftverband bleibt seiner Tradition treu: Bei der Besetzung des Vorstandspostens setzt der Verbandsrat auf altgediente und erfahrene Kräfte aus den eigenen Reihen. Ende des Monats scheidet Dr. Bernd Bucher (65) nach fünf Jahren als Chef des Verbands aus, in dem er seit 28 Jahren tätig war. Ihm folgt sein jetziger Vertreter Prof. Heinrich Schäfer (60), der bereits seit 22 Jahren beim Erftverband tätig ist.
Der aus Schwaben stammende Hydrologe Bucher hinterlässt einen Verband, der vor immensen Aufgaben steht. „Es sind Dauerherausforderungen, mit denen sich noch viele Vorstände werden auseinandersetzen müssen — Hochwasser, Kohle-Ausstieg, Klimawandel“, sagt Bucher, der in Freiburg Geographie studiert hat. Durch das um 15 Jahre auf 2030 vorgezogene Ende der Braunkohlenverstromung im Revier steht auch der Erftverband unter großem Zeitdruck.
Noch sei man in einem Rahmen, dass der Umbau der Erft zu schaffen sei. „Wir fassen mehrere Planungsblöcke zusammen“, sagt Bucher. „Wir bekommen noch viel geschafft bis 2030.“ Aber der Grunderwerb bleibe zeitlich gesehen ein Hemmschuh.
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Weil nach dem Kohle-Aus auch viel weniger Grundwasser abgepumpt und in die Erft geleitet wird, muss der Fluss renaturiert werden, damit er nicht verschlammt. Und zugleich ist die Renaturierung aus Hochwasserschutzgründen wichtig. „Wir wollen dem Fluss mehr Platz geben, um über die Ufer zu treten“, sagt Bucher, der in Neuss lebt, und berichtet auch von sechs neuen Rückhaltebecken am Oberlauf der Erft.
Ab Kerpen sei der Hochwasserschutz schon sehr gut aufgestellt, auch weil frühere Tagebaue in Bedburg und Kerpen als Überschwemmungsgebiete genutzt werden könnten. Nun folge auch in Erftstadt-Gymnich die Gestaltung einer großen Aue mit einem vier Kilometer langen neuen Erftbett.
Modernste Kläranlagen Europas
Sein designierter Nachfolger Schäfer verweist auch auf den vor zehn Jahren entwickelten Masterplan Abwasser, der fortgeführt werden soll. „Wir sanieren, ertüchtigen und erweitern Kläranlagen, und wir legen auch Kläranlagen still“, sagt Schäfer, der sein Bauingenieur-Studium an der Technischen Hochschule Aachen absolviert hat und an der FH Aachen nach wie vor einen Lehrauftrag hat.
Die Anforderungen an die Abwasserreinigung würden immer höher: Die Kläranlagen sollen mit immer weniger Personal auskommen, immer weniger Energie von außen beziehen und zugleich zusätzliche Reinigungsstufen vorweisen. Die Kläranlagen des Erftverbands seien Erfolgsmodelle, betont der in Aachen lebende Schäfer. In Bergheim-Glessen und in Rheinbach-Flerzheim betreibe der Erftverband, bei dem rund 600 Menschen beschäftigt sind, die modernsten Kläranlagen Europas.