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BrühlDiese konkreten Vorschläge sollen den Radverkehr verbessern

Lesezeit 2 Minuten

Die Drängelgitter an der Villebahn sollen verschwinden.

  1. Die CDU und die Grünen wollen in Brühl den Radverkehr verbessern. Es liegen nun einige konkrete Vorschläge auf dem Tisch, wir stellen sie vor.

Brühl – Die Politiker des Mehrheitsbündnisses von CDU und Grünen im Rat wollen den Radverkehr voranbringen. „Wir waren lange Zeit Vorreiter. Aber zuletzt wurde das Bestehende verwaltet. Jetzt muss sich wieder etwas tun“, sagt der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Peter Kirf. Ähnlich hatten sich Experten geäußert, als sie dem Verkehrsausschuss erste Ergebnisse für die Erstellung eines Masterplans Fahrrad vorstellten.

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Kirf sieht seine Einschätzung durch den jüngsten Fahrradklima-Test des ADFC bestätigt. Dort bewerteten die Brühler Befragten die Rahmenbedingungen für Radler in ihrer Stadt schlechter als in den Jahren zuvor. Lag die Durchschnittsnote bei der Erhebung 2016 noch bei 3,4 so sank sie nun auf 3,9. „Das kann man nicht so einfach hinnehmen“, findet Kirf.

Auch Johannes Bortlisz-Dickhoff sieht Handlungsbedarf. Er setze dabei grundsätzlich lieber auf Anreize als auf Verbote, betont der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat.

Geld ist eingeplant

Vor allem aber will das Bündnis mit konkreten Vorschlägen für Fortschritt und mehr Sicherheit sorgen und stets über die Umsetzung informiert werden.

Nachdem Mitglieder beider Parteien markante Stellen, beliebte Radfahrrouten und potenzielle neue Strecken unter die Lupe genommen und Meinungen von Experten eingeholt hatten, verständigten sie sich auf ein 57 Punkte starkes Maßnahmenbündel. Dieses soll nun per Antrag in den Verkehrsausschuss eingebracht werden.

Die Einmündung des Radwegs in die Unterführung am Bahnhof gilt als Nadelöhr und soll erweitert werden.

Im Mittelpunkt stehen dabei Routen, die eine gute Erreichbarkeit von Innenstadt, Schulen, Behörden und kulturellen Einrichtungen ermöglichen. Zudem gilt der Blick überörtlichen Strecken, die im Stadtgebiet mit durchgehenden Verbindungen aufgegriffen werden sollen. Bortlisz-Dickhoff unterstrich die wachsende Bedeutung von E-Bikes gerade für Pendler. Das gelte es zu fördern.

Geld sei vorhanden, sagt CDU-Fraktionschef Holger Köllejan. Im aktuellen Haushalt seien 75 000 Euro eingeplant, um Anregungen des Masterplans umzusetzen. Bis 2024 seien jährlich 100 000 Euro für die Einrichtung von Radpendlerrouten eingestellt.

Das sind die konkreten Ideen für den Brühler Radverkehr

CDU und Grüne wollen sich für ein konfliktfreies Miteinander aller Verkehrsteilnehmer einsetzen. „Wir wollen nicht den Kfz- gegen den Fahrradverkehr ausspielen“, heißt es in einem Konzeptpapier der Fraktionen. Daher sollen für Radler Routen ausgebaut und ausgewiesen werden, auf denen wenige oder gar keine Autos unterwegs sind. So sollen Radler beispielsweise angeregt werden, die Heinrich-Esser-Straße und den westlichen Abschnitt der Comesstraße südlich zu umfahren. Schützenstraße und Gartenstraße sollen daher zunächst durchgängige rote Markierungen erhalten. Bei entsprechender Radler-Frequenz könnten diese Straßen später als Fahrradstraße deklariert werden. Radler hätten dann Vorrang vor dem motorisierten Verkehr.

Der Rad-Fußweg von der Bahnhofstraße zur Comesstraße soll nach Möglichkeit verbreitert und der Querung der Max-Ernst-Allee Vorrang eingeräumt werden. Außerdem müsse die Einmündung in den gemeinsamen Rad-Fußweg an der Bahn-Unterführung verbreitert und befestigt werden, heißt es in dem Konzeptpapier.

Eine weitere Idee besteht darin, die sogenannten Drängelgitter entlang des Radwegs an der Villebahn zu beseitigen. „Sie sind nicht nur für Radfahrer mit Anhänger oder Lastenfahrräder gefährlich, sondern stellen oft auch für Menschen mit einem Handicap eine unnötige Behinderung dar, heißt es. Fahrradfahrer sollen vor gefährlichen Kreuzungen durch andere Hindernisse gebremst werden.

Auch für die Strecke entlang der West-Ost Route vom Heider Bergsee über Rodderweg, durch die Innenstadt und zur Comesstraße werden Verbesserungen verlangt. So soll der Rad-Fußweg an der Willy-Brandt-Straße verbreitert und durchgehend beleuchtet werden, sofern das die Tierwelt nicht beeinträchtigt. Für den Rodderweg fordern Christdemokraten und Grüne 1,75 Meter breite rote Streifen für Radler auf beiden Seiten der Straße. (wok)