FörderprogrammVerwaltung will in Brühl Leerstand mit günstigen Mieten verhindern

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Zu sehen ist die Brühler Innenstadt von oben.

Die Brühler Innenstadt gilt noch als gute Adresse für den Handel, doch inzwischen stehen einige Ladenlokale leer. Ein Förderprogramm soll Abhilfe schaffen.

Von dem Förderprogramm des Landes profitierte Brühl schon in der jüngere Vergangenheit. Die Bilanz ist durchwachsen.

Im Kampf gegen den Leerstand in der Brühler City setzt die Stadtverwaltung erneut auf günstige Mieten für neue Geschäftsleute. Die Idee ist simpel: Stehen Räume leer, mietet die Stadt diese für höchstens zwei Jahre an, um sie sogleich vergünstigt unterzuvermieten.

Die neuen Nutzer zahlen lediglich 20 Prozent der letzten dort üblichen Kaltmiete. Einen Teil der Lücke müssen die Immobilieneigentümer füllen. Sie dürfen ihrerseits nur noch höchsten 70 Prozent der vorherigen Zahlungen verlangen. Das fehlende Geld stammt von der öffentlichen Hand. „Ziel ist es, die Brühler Innenstadt insgesamt attraktiver zu machen und damit auch den existierenden Handel zu unterstützen“, erklärt die Verwaltung.

Förderprogramm des Landes sorgt für die Finanzierung

Möglich macht die Initiative ein Förderprogramm des Landes unter dem Titel „Zukunftsfähige Innenstädte und Ortszentren“ – 60 Prozent der kalkulierten Ausgaben in Höhe von rund 215000 Euro werden von Düsseldorf ersetzt.

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Brühl hat schon einmal an diesem Programm partizipiert. Von 2021 bis 2023 gab es für kreative Geschäftsgründungen aus Einzelhandel und Gastronomie die Möglichkeit, Ladenlokale in der Innenstadt zu vergünstigten Konditionen anzumieten. Insgesamt sieben Vermietungen seien so erfolgt, erklärt die Stadt.

Die Neuauflage läuft nun bis 2026. Gesucht werden abermals Ideen von Geschäftstreibenden, die ihre eigene Vision in der Brühler Innenstadt realisieren, aber ein begrenztes finanzielles Risiko eingehen wollen.

Möglich seien Einzelhandels- und Gastronomieangebote, erklärt die Stadt. Aber auch kultur- und kreativwirtschaftliche Nutzungen, Dienstleistungen mit Publikumsverkehr, Bildungsangebote, Showrooms oder der Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte passen in das Spektrum.

Lob kommt vom Interessenverband der Einzelhändler

„Das ist ein durchaus gutes Programm für Neugründer und hat Früchte getragen“, sagt Frank Pohl der Vorsitzende des Brühler Einzelhandelsverbunds Wepag. Der Einzelhandel erlebe schwierige Zeiten und die hohen Mieten seien ein Teil dieses Problems.

Trotz der Nöte des Handels könne er kein Sinken den Mietniveaus erkennen. „Für die Geschäfte gibt es aber auch noch andere entscheidende Faktoren, etwa die Erreichbarkeit der City mit allen Verkehrsmitteln und auch der Zustand der Immobilien“, betont Pohl. Derzeit gebe es in Brühl acht leerstehende Ladenlokale in der Innenstadt.

Nicht bei allen unterstützten Unternehmen floriert das Geschäft

Nicht alle geförderten Unternehmen halten sich dauerhaft. So schloss der Unverpacktladen Fette Beute wieder und auch „Buddy Hundezubehör“ hat das Ladenlokal wieder verlassen. Andere wie der „Twenty2 Concept Store“, der Bekleidungsladen Dressgoat oder Yoga-Time existieren weiterhin. „Mir hat das den Start sehr erleichtert. Ich bin dankbar für die Unterstützung und halte das für ein gutes Konzept“, sagt Twenty2-Chefin Shima Nocera. 

Interessierte Mieterinnen und Mieter sowie Vermieterinnen und Vermieter können sich ab sofort beim Citymanagement der städtischen Wirtschaftsförderung um eine Teilnahme am Programm bewerben. Auch Eigentümer sind eingeladen, sich zu melden. Als Ansprechpartnerin ist Citymanagerin Marion Drewski unter 02232/793015 oder per E-Mail zu erreichen.

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