- Die Grünen in Frechen schlagen vor, die alte Klüttenbahn-Trasse für Straßenbahnen nutzbar zu machen.
- Die modernisierte und durch Haltestellen ergänzte Trasse könnte eine schnelle Tramverbindung von Frechen in die Kölner Innenstadt werden.
- Die Fahrtzeiten vieler Frechener Pendler könnten sich verkürzen.
Frechen – „Alles technisch machbar – für einige Millionen“, sagte Eisenbahnbetriebsleiter Berthold Suermann von der Hafen und Güterverkehr Köln AG (HGK) zu einer Idee der Rhein-Erft-Kreis-Grünen. Sie wollen die alte Klüttenbahn-Trasse für den Personennahverkehr zurückgewinnen, als schnelle Verbindung zwischen Frechen und Köln.
Da die künftige Klüttenbahn-Linie durch einige linksrheinische Viertel der Domstadt verlaufen würde, lud die Fraktionsvorsitzende und Bürgermeisterkandidatin Miriam Erbacher Parteifreunde aus Lindenthal, Braunsfeld, Müngersdorf, Ehrenfeld, Bickendorf, Longerich und Niehl zu einer Testfahrt auf der Trasse ein. Allerdings mit einem Schienenbus von 1960, denn nicht alle Gleise sind für KVB-Stadtbahnlinien ausgelegt.
Für die KVB wären neue Haltestellen nötig
„Die KVB würde neue Fahrleitungen brauchen, die Gleise, auf denen jetzt unser Güterverkehr läuft, müssten ein bewegliches Herzstück für die andere Spurweite bekommen, sämtliche Bahnübergänge müssten gesichert werden, und das Stellwerk in Bickendorf, das von 1972 ist und nicht mehr angepasst werden kann, müsste komplett neu gebaut werden“, gibt Suermann zu bedenken. Neue Haltestellen müssten sowieso errichtet werden, am Bahnhof Frechen, am Tierpark im Kölner Stadtwald, an der Aachener Straße und am Niehler Hafen zum Beispiel.
Doch solche Forderungen machen das „Zukunftsprojekt Klüttenbahn“ der Rhein-Erft-Grünen nicht unmöglich. „Wir alle wollen, dass der Nahverkehr mehr genutzt wird, und sind offen für jede Idee“, bekundet der HGK-Sprecher Christian Lorenz. Um sich früh zu informieren, sei er mit der Delegation vom Kölner Hauptbahnhof zu dem Empfang in Frechen mitgefahren. Denn bisher, das bestätigt Miriam Erbacher, seien die Grünen mit ihrer Idee noch nicht an die HGK-Führung herangetreten.
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Von der neuen Klüttenbahn würden vor allem Frechener profitieren, wird beim Gespräch am Bahnhof Frechen schnell klar. Wohlwollend schmunzelnd quittieren die Parteifreunde aus der Domstadt, als Miriam Erbacher lohnende Ausflugsziele in ihrer Stadt anpreist. Das Kunstzentrum Signalwerk zum Beispiel, ein vielleicht künftiges Brikettfabrik-Museum, die neuen Gewerbegebiete, die Fachhochschule des Mittelstandes.
Tatsache sei und durch Verkehrsanalysen belegt, die Klüttenbahn würde die Fahrtzeiten zahlreicher Frechener verkürzen, die täglich zu ihren Arbeitsplätzen im Technologiepark Müngersdorf, in Ehrenfeld, Braunsfeld oder in der Kölner Innenstadt pendeln.
Knackpunkt Linie 7
Der Knackpunkt sei die Linie 7, die zum Neumarkt, aber nicht zum Hauptbahnhof durchfahre. Klüttenbahn-Stopps am Technologiepark Müngersdorf, wo die S-Bahn hält, oder an der Amsterdamer Straße, wo die Linie 16 verkehrt, könnten die bequemere Lösung sein.
Königsdorfer haben schon den günstigeren Anschluss, sie erreichen mit der S-Bahn in einem Zug den Bahnhof Ehrenfeld, Weiden, Müngersdorf, den Hauptbahnhof und die andere Rheinseite.