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Rätsel um GeisterradFamilie nimmt Erinnerungsstücke vom Unfallort in Hürth mit – Rad verschwunden

Lesezeit 2 Minuten
Ein weißes Fahrrad mit persönlichen Gegenständen wir Trikots steht in der Nähe der Unfallstelle am Straßenrand.

Die Familie des verunglückten Radfahrers hat die persönlichen Erinnerungsstücke von der Erinnerungsstätte an der Bonnstraße mitgenommen.

Die Eltern des verunglückten Radfahrers haben die Erinnerungsstücke an sich genommen, nicht aber das Geisterrad.

Von dem weißen Geisterrad, das an der Bonnstraße hinter der Einmündung der Nussallee an einen tödlich verunglückten Rennradfahrer erinnerte, fehlt weiter jede Spur. Doch inzwischen ist geklärt, wer die anderen Gegenstände von der Gedenkstätte entfernt hat. Die Eltern des Jugendlichen hätten die persönlichen Erinnerungsstücke an sich genommen, sagt Volker Lange. Der pensionierte Polizeidirektor aus Köln ist ein Freund der Familie.

Der damals 17-jährige Philip aus Köln war im Juli 2017 von einem Auto überfahren worden. Er erlag an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Der ADFC stellte zur Erinnerung ein Geisterfahrrad auf dem Grünstreifen in der Nähe der Unfallstelle ab. Eltern, Freunde und Vereinskameraden vom Kölner Radsportclub VCS legten Erinnerungsstücke wie Trikots und Pokale am Geisterfahrrad nieder. Auch ein Holzkreuz, Grablichter und Blumen erinnerten an den Jugendlichen.

Polizei ermittelt weiter wegen des Verdachts des Diebstahls

Vor einigen Wochen fiel Udo Slawiczek, Tourenleiter beim Fahrradclub ADFC in Hürth, auf, dass die Erinnerungsstätte abgeräumt war. Nur ein leerer Blumenkübel sei an der Straßenecke zurückgeblieben. Slawiczek vermutete zunächst, dass das Mahnmal von der Straßenmeisterei zur Vorbereitung von Straßenbauarbeiten entfernt worden sei, von denen auch der Rad- und Gehweg betroffen ist. Doch sowohl der Landesbetrieb Straßen als auch der Rhein-Erft-Kreis und die Stadt erklärten, keine Räumung der Gedenkstätte veranlasst zu haben.

Auf die Berichterstattung in dieser Zeitung hin nahm die Kriminalpolizei Ermittlungen auf und rief mögliche Zeugen auf, sich zu melden. Auf den Aufruf hin meldete sich Volker Lange in Absprache mit den Eltern des Jugendlichen bei der Kreispolizeibehörde und in der Redaktion. Die Angehörigen hätten die persönlichen Erinnerungsstücke bereits im Herbst 2023 mitgenommen.

Die Erinnerungsstätte sei viele Jahre nach dem tragischen Unfall in keinem gepflegten Zustand mehr gewesen, so Lange, außerdem hätten rot markierte Pfosten bereits auf anstehende Straßenbauarbeiten hingedeutet. „Die Erinnerung an Philip und die tragischen Umstände seines Todes findet nunmehr an anderer Stelle statt“, sagt Lange. Wo das weiße Fahrrad geblieben sei, könne er aber nicht sagen.

Das Kriminalkommissariat 23 ermittelt deshalb weiter wegen des Verdachts des Diebstahls. Wer Angaben zum Verbleib des Geisterrads machen kann, wird gebeten, sich unter 02271/810 oder per E-Mail zu melden.