Ein Mahnmal an der Bonnstraße erinnerte an das Schicksal eines tödlich verunglückten 17-jährigen Radfahrers. Wer es abgeräumt hat, ist unklar.
Empörung beim ADFC„Geisterrad“ für verunglückten Radfahrer in Hürth ist verschwunden

Das „Geisterrad“ und die persönlichen Erinnerungsstücke an der Unfallstelle an der Bonnstraße sind verschwunden. (Archivbild)
Copyright: Udo Beißel
Ein weißes „Geisterrad“ erinnerte viele Jahre lang an einen jungen Rennradfahrer, der bei einem Unfall an der Einmündung der Nussallee auf die Bonnstraße zwischen Hermülheim und Fischenich ums Leben gekommen war. Doch das Mahnmal am Unfallort ist spurlos verschwunden. Beim Fahrradclub ADFC sorgt das für Empörung.
Der 17-jährige Philip war im Juli 2017 von einem Autofahrer überfahren worden, der mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und das Rotlicht an der Ampel missachtet hatte. Der jugendliche Radfahrer starb an der Unfallstelle. Der ADFC stellte ein Geisterrad im Grünstreifen an der Unfallstelle auf.
An dem Mahnmal in Hürth steht nur noch ein leerer Blumenkübel
Vereinskameraden vom Kölner Radsportclub VCS legten Erinnerungsstücke wie Trikots und Pokale ab und stellten ein Kreuz auf. Immer wieder wurden frische Blumen am Mahnmal abgelegt und Lichter entzündet.
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Bei einer Radtour stellte Tourenleiter Udo Slawiczek vom ADFC jüngst fest, dass die Gedenkstätte abgeräumt war. „Da steht nur noch ein leerer Blumenkübel“, so der Fahrradfreund. „Auch das Schloss, mit dem das Geisterrad an einem Verkehrsschild befestigt war, ist weg.“
ADFC Hürth sucht nach den Verantwortlichen
Slawiczek fragte bei der Straßenmeisterei nach dem Verbleib des Gedenkrads. Auf seine E-Mail habe er aber keine Antwort erhalten. Die Stadtverwaltung habe die Entfernung des Rads jedenfalls nicht angeordnet, hieß es auf Nachfrage.
Ob es womöglich der Landesbetrieb Straßen als Straßenbaulastträger war, konnte ein Sprecher am Freitag nicht klären. Zwar führt Straßen NRW auf der Bonnstraße demnächst Bauarbeiten durch, allerdings einen halben Kilometer entfernt.
Udo Slawiczek geht jedenfalls nicht von einem gewöhnlichen Diebstahl aus und spricht von Denkmalschändung: „Man hätte uns wenigstens informieren müssen.“