1500 gebührenpflichtige Parkplätze gibt es am Otto-Maigler-See in Hürth. Doch an heißen Sommertagen reicht das mitunter nicht.
Obstwiese gegen das Verkehrschaos?Stadt Hürth reagiert auf Beschwerden zum überlaufenen Otto-Maigler-See
Das heiße Sommerwetter lockte am Wochenende Tausende Besucher an den Otto-Maigler-See. Der Andrang war erneut so groß, dass am frühen Samstagnachmittag die offiziellen Parkplätze ausgelastet waren und gesperrt werden mussten. Um das Verkehrschaos in den Griff zu bekommen, will die Stadt weitere Parkplätze schaffen — aber erst zur Saison 2024.
Derzeit gibt es nach Auskunft des Strandbadbetreibers Christoph Hausmann 1500 Stellplätze auf den vier kostenpflichtigen Parkflächen, davon zwei Überlaufflächen auf einem Acker an der Efferener Straße und im Bereich einer Streuobstwiese am Ruderheim. Um Autofahrer, die aus Richtung Köln über die Efferener Straße kommen, auf die Parkplätze zu lotsen, habe er am Wochenende ein gutes Dutzend Einweiser beschäftigt.
Otto-Maigler-See: Parkplatz in diesem Jahr erst zweimal für eine Stunde voll
Die Probleme entstünden in der Regel erst, wenn die Parkplätze voll seien. „Das war in diesem Jahr bisher nur zweimal für etwa eine Stunde der Fall“, so Hausmann. Zwar werde mit einer Ampel im Internet auf die vollen Parkplätze hingewiesen, verbunden mit der Aufforderung, nicht mehr mit dem Auto anzureisen. Doch Hausmann weiß: „Wer einmal unterwegs ist, der dreht nicht mehr um.“
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Stattdessen suchen sich viele dann Parkplätze an den Straßen in den umliegenden Wohngebieten in Gleuel und Alstädten/Burbach. „Das ist ja nicht grundsätzlich verboten“, sagt der Gleueler Ortsvorsteher Heinz-Werner Kriesch. Allerdings landen auch bei ihm viele Beschwerden von Anwohnern über rücksichtslos abgestellte Autos und zugeparkte Einfahrten. Dem kommt auch das Ordnungsamt mit Knöllchen und Abschleppwagen kaum bei.
Hier könnte die Stadt Parkplätze am Otto-Maigler-See schaffen
Zuletzt habe es mehrere Ortstermine gegeben, bei denen nach Lösungen gesucht worden sei, so Kriesch. Eine davon könnte die Schaffung weiterer Parkplätze am See für Tage mit besonders hohem Besucheraufkommen sein.
So will die Stadt die Streuobstwiese am Ruderheim, die bereits als Überlaufparkplatz genutzt wird, um die Fläche einer angrenzenden Pferdekoppel erweitern. Der Pachtvertrag sei gekündigt und laufe im Winter aus, sagt Stadtbaudirektor Manfred Siry.
Hürth: Bis zu 120 Autos sollen zwischen neuen Obstbäumen geparkt werden
Die Verwaltung will gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Auf der Erweiterungsfläche sollen Obstbäume und Sträucher angepflanzt werden, so dass sie auf dem städtischen Ökokonto als Ausgleichsfläche für anderweitige Eingriffe in die Natur verbucht werden kann; außerdem soll sie der Naherholung dienen.
An heißen Tagen könnten auf einer Teilfläche Autos zwischen den Bäumen geparkt werden. Laut Siry wäre dort Raum für 120 Stellplätze, die an Strandbadbetreiber Hausmann verpachten werden sollen. Im September soll der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr darüber beraten und entscheiden.
Stadtbaudirektor Siry, Ortsvorsteher Kriesch und Strandbadbetreiber Hausmann gehen davon aus, dass die zusätzlichen 120 Stellplätze die Lage an Spitzentagen entspannen könnten. Das entspreche immerhin einer Autoschlange von einem Kilometer Länge, die nicht mehr die Straßen im Ort blockiere, rechnet Hausmann vor.