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Kommentar

Kommentar zum wilden Müll
Hürther Stadtverwaltung muss schneller auf Beschwerden reagieren

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Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann steht neben den zersägten Öltanks vor einem Holzstapel auf einem Waldweg.

Fahrradfahrer Marcus Studsinski wunderte sich, warum die zersägten Öltanks auch nach Tagen noch auf dem Waldweg lagen.

Bei der Entsorgung der zersägten Öltanks am Otto-Maigler-See hat sich die Stadtverwaltung zu viel Zeit gelassen, meint unser Redakteur.

Der Müllfund im Naherholungsgebiet am Otto-Maigler-See macht ratlos. Was geht in den Köpfen von Menschen vor, die ihren Unrat einfach irgendwo in der Natur abkippen und der Allgemeinheit die Folgen aufbürden? In diesem Fall hat der Verursacher des wilden Mülls sogar das Risiko eines größeren Umweltschadens in Kauf genommen. Haften muss dafür, wie leider so oft, der Steuerzahler. Denn dass der Verursacher gefunden wird und in Haftung genommen werden kann, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Allerdings hat sich in diesem Fall auch die Stadtverwaltung nicht mit Ruhm bekleckert. Erst fünf Tage nach dem ersten Hinweis auf die Öltanks ist die Stadt tätig geworden. Zwar soll nach ersten Erkenntnissen kein größerer Umweltschaden entstanden sein. Doch das hätte durchaus auch anders aussehen können, wenn tatsächlich Ölreste ins Erdreich eingedrungen wären.

Stadtverwaltung verspielt Vertrauen mit verspäteter Reaktion

Die Stadtverwaltung tut gut daran, die internen Abläufe besser abzustimmen, damit auf Hinweise schnell und angemessen reagiert werden kann. Sicher müssen bei den zahlreichen mal mehr, mal weniger berechtigten Beschwerden, die über den Mängelmelder eingehen, Prioritäten gesetzt werden. Jeder Beschwerde unmittelbar Abhilfe zu leisten, damit wäre die Verwaltung wohl überfordert.

In diesem Fall aber hat die Bearbeitung eindeutig viel zu lange gedauert. Und dass erst der Förster die Verwaltung auf die Zuständigkeiten bei der Entsorgung wilden Mülls hinweisen muss, ist auch kein Ruhmesblatt für die Stadt. Nicht zuletzt ist es aber auch ein fatales Signal, wenn die Hinweisgeber den Eindruck bekommen, dass die Verwaltung auf ihre Meldungen über Umweltfrevel nicht – oder jedenfalls viel zu spät – reagiert. Damit wird Vertrauen verspielt.

Am Otto-Maigler-See sollte mehr kontrolliert werden

Dass sich Menschen am Otto-Maigler-See daneben benehmen, ist aber leider gerade im Sommer an der Tagesordnung. Neben achtlos weggeworfenem oder gar illegal entsorgtem Müll wird dort regelmäßig gegen weitere Regeln verstoßen. Die Probleme reichen vom illegalen Grillen über Vandalismus bis hin zu wildernden Hunden und rücksichtslos geparkten Autos.

Sicher wäre es gut, wenn die Besucher in dem Naherholungsgebiet mehr Rücksicht nehmen würden. Doch Kontrollen bewirken meist mehr als die jährlichen, gut gemeinten Appelle der Stadtverwaltung. Kontrolliert wird am Otto-Maigler-See auch wegen der vielen beteiligten Behörden, die sich abstimmen müssen, viel zu selten. Meist bleibt es bei konzertierten Aktionen, die vorher groß angekündigt werden.