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Anwohner klagenWie das Parkchaos am Otto-Maigler-See in Hürth entschärft werden soll

Lesezeit 2 Minuten
Viele Autos auf einem Parkplatz zwischen Büschen und Bäumen.

An Spitzentagen im Sommer reichen die Parkplätze am Otto-Maigler-See nicht aus.

Bis zu 130 Autos können an Spitzentagen zusätzlich abgestellt werden. Gleichzeitig erhält die Natur mehr Raum.

Die Streuobstwiese östlich des Ruderheims am Otto-Maigler-See wird um die Fläche einer südlich angrenzenden Pferdeweide erweitert. Damit soll aber nicht nur die Natur mehr Raum erhalten, vielmehr soll der nördliche Teil der Fläche an Tagen mit besonders hohem Besucherandrang als Überlaufparkplatz für das Strandbad dienen. Rund 130 Autos können dort abgestellt werden.

Seit Jahren klagen Anwohner der angrenzenden Wohngebiete vor allem in Gleuel über Verkehrs- und Parkchaos; besonders an heißen Wochenenden im Sommer. An Spitzentagen mit besonders hohem Besucherandrang reichen die 1500 offiziellen Stellplätze auf den vier kostenpflichtigen Parkplätzen nicht aus. Die Folge: Die Autofahrer suchen in den umliegenden Straßen nach Parkplätzen, und manche von ihnen stellen ihre Autos auch vor Einfahrten oder auf Privatparkplätzen ab.

Überlaufparkplatz soll Anwohner in Gleuel und Alstädten/Burbach entlasten

Ortsvorsteher und Ratsherr Heinz-Werner Kriesch (CDU) aus Gleuel hatte in den vergangenen Monaten zu zwei Bürgertreffen eingeladen, mit wütenden Bürgern diskutiert und Lösungsvorschläge gesammelt. „Einer der Vorschläge war eben diese Erweiterung der Streuobstwiese und ihre teilweise Nutzung als Überlaufparkplatz“, erklärte Peter Prinz, CDU-Stadtverordneter und Ortsvorsteher von Alstädten/Burbach. „Damit wird nicht nur Gleuel, sondern auch das angrenzende Gebiet von Alstädten/Burbach entlastet.“

Gleichzeitig würden durch die naturnahe Gestaltung auch die Belange des Landschaftsschutzes beachtet, erklärte Rüdiger Winkler im Planungsausschuss. Auch bei den Grünen trifft das Projekt auf Zustimmung. „Die Stadt schafft hier einen neuen Lebensraum für Bäume und Tiere und erwirbt durch diese Maßnahme Ökopunkte für weitere Baumaßnahmen“, sagte Stadtverordneter Manuel Busch. „Ein zusätzlicher Gewinn ist darüber hinaus die eingeschränkte Nutzbarkeit als Überlaufparkplatz.“

Kritik vom Vertreter der Hürther BUND-Ortsgruppe

Ivo Bathke von der BUND-Ortsgruppe, sachkundiger Bürger im Planungsausschuss, teilte die Begeisterung indes nicht. Er beklagt den Verlust einer Pufferzone zum Burbacher Bach hin, wenn die Fläche der Pferdeweide zugänglich gemacht werde. Auch sorgte er sich um brütende Vögel und forderte, dass die Parkplätze jeweils erst ab Juni genutzt werden sollten. Das könne dem Strandbadbetreiber durchaus in den Pachtvertrag geschrieben werden, erklärte Stadtbaudirektor Manfred Siry im Ausschuss.

Der Planungsausschuss stimmte der Maßnahme schließlich einstimmig zu. Die Stadt hat den Pachtvertrag über die Weidefläche zum Winter gekündigt. Im kommenden Jahr soll die Fläche hergerichtet und dann an den Betreiber des Strandbads verpachtet werden, der bereits seine Bereitschaft erklärt hat, sie in diesem Sinne zu nutzen. Nur an wenigen Tagen im Jahr soll sie als Überlaufparkplatz dienen. Die Stellplätze sollen mit Totholzstämmen markiert werden und so die frisch angepflanzten Bäume und Sträucher geschützt werden.