Eine Antwort darauf gibt es möglicherweise an diesem Freitag (14. April) im sogenannten Thallium-Giftprozess.
Thallium-Giftprozess in KölnWird der Krankenpfleger aus Hürth für immer weggeschlossen?
Wie gefährlich ist Martin B.? Ist der Krankenpfleger, der laut Anklage seine Ehefrau, seine schwangere Freundin und deren Großmutter mit Thallium vergiftet haben soll, ein Serientäter und muss deshalb für immer weggeschlossen werden? Eine Antwort auf diese Frage gibt möglicherweise der psychiatrische Gutachter Philip Massing an diesem Freitag (14. April).
Der Sachverständige hatte den Angeklagten sechs Stunden in der JVA untersucht und am letzten Verhandlungstag in einer ersten Stellungnahme festgestellt: „Die Exploration hat keinen auffälligen psychopathologischen Befund ergeben“. In einem vorläufigen ersten Gutachten, das sich alleine auf den Akteninhalt stützte, hatte Massing – „vorausgesetzt, die Anklage trifft zu“– den Angeklagten als Hangtäter eingestuft.
Martin B. hat die Anklage „für verrückt“ erklärt
Was bedeutet, dass Martin B. als Gefahr für die Allgemeinheit gilt, weil er als Wiederholungstäter gilt und eine Sicherungsverwahrung angeordnet würde, die von der Staatsanwaltschaft bereits in der Anklageschrift beantragt worden ist. Daraufhin hatte die Verteidigung beschlossen, ihre bisherige Strategie des Schweigens zu beenden und ihrem Mandanten geraten, zu reden. Allerdings nur gegenüber dem Sachverständigen Massing.
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Bei der Untersuchung durch den Gutachter hatte Martin B. die Mordvorwürfe weit von sich gewiesen, sich als unschuldig dargestellt und die Anklage „für verrückt“ erklärt. Sechs weitere Stunden hatte B. darüber hinaus dem Psychologen Hanns Jürgen Kunert Rede und Antwort gestanden.
Mit Hilfe eines Fragebogenkataloges werden dabei unter anderem Hinweise auf mögliche Persönlichkeitsstörungen, Auffassungsgabe, Intelligenz, manipulatives Verhalten abgeklopft, um ein umfangreiches Persönlichkeitsprofil zu erstellen.
Wenn der Zeitplan eingehalten wird, sollte auch Kunert an diesem Freitag sein Gutachten vorstellen. Es dürfte eines der informativsten Verhandlungstage des nunmehr sieben Monate andauernden Prozesses werden.