Kerpen – In Kerpen wird nicht der Klimanotstand ausgerufen. Einen entsprechenden Antrag, den mehrere Kerpener Bürger an die Stadtverwaltung gerichtet hatten, lehnte der Hauptausschuss mit der Mehrheit aus CDU, FDP und BBK ab. Die SPD enthielt sich, UWG und Grüne hätten sich mit dem Bürgervorschlag anfreunden können.
Doch ihre Stimmenzahl reichte nicht aus. Die SPD lieferte sogar einen eigenen Vorschlag, der noch über die Forderungen der Bürger hinausging. Sprecher Daniel Dobbelstein erläuterte, statt symbolisch etwas zu tun, solle man doch lieber als Stadtverwaltung konkrete Umweltziele verkünden. Er beantragte: „Wir sollten festlegen, dass wir bis 2030 klimaneutral werden.
„Keine Notwendigkeit für Notstand“
Für den Fall, dass wir das nicht schaffen, verpflichten wir uns als Stadtverwaltung, so viele Bäume im Stadtgebiet zu pflanzen, dass die CO2 -Bilanz doch ausgeglichen werden kann.“ CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Ripp sah „nicht die Notwendigkeit, hier den Notstand auszurufen“: „Wir tun schon viel in Kerpen, wir sind ein Vorbild bei der Grünvernetzung, werden einen Klimaschutzmanager einstellen und haben auch Stadtwerke, mit denen wir konkret etwas für den Klimaschutz tun können.“
Jeder solle bei sich selbst anfangen, etwas für das Klima zu tun, regte Ripp an. Der beschlossene Antrag der Ausschussmehrheit sieht vor, die Klimapolitik weiter zu verstärken und die Beschlüsse der Kohlekommission umzusetzen. Die Verwaltung soll regelmäßig über die Auswirkungen und Folgen für Kerpen berichten
Engagement der Bürger nicht belohnt?
Peter Abels von den Grünen und Wolfgang Scharping von der UWG bedauerten, dass das Engagement der Bürger nicht belohnt werde. Abels sagte zu den anwesenden Vertreterinnen von Parents for Future und Fridays for Future: „Das ist eine phantastische Bewegung, Demokratie von unten.“
Scharping regte an, die Anträge zusammenzuführen: „Das tut doch keinem weh.“ Aber es geschah nicht. Auch ein Vertagungsangebot wurde abgelehnt. Anna Elsner von Fridays for Future in Kerpen war enttäuscht: „Die CDU plädiert für ein »Weiter so«, aber das reicht doch nicht. Allerdings fand ich es vernünftig, was die SPD gesagt hat.“ Ein konkretes Ziel zu formulieren sei sinnvoll.