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„Rote Linie“ am Tagebau HambachAnwohner kämpfen weiter um Wald und Kartbahn

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Braunkohlegegner im Hambacher Forst und Aktion Rote Linie.

Hambach – Drei Kilometer mehr Abstand vom Baggerloch wünscht sich die Initiative Buirer für Buir, unterstützt von anderen Gruppierungen. Den Rest des Hambacher Forstes will sie erhalten und für die nächsten Generationen die Voraussetzung dafür schaffen, dass am geplanten Restsee irgendwann um 2080 ein Stück neue Lebensqualität entsteht. Als Perspektive „Rote Linie“ beschreibt die Initiative Ideen, die ihr Mitglied Gerhard Kern entwickelt und zu Papier gebracht hat.

Lebensraum für Tiere und Pflanzen erhalten

Antje Grothus, Andreas Büttgen und Gerhard Kern haben die Entwürfe am Dienstag im Gemeindezentrum Buir vorgestellt. An der alten Trasse der Autobahn 4, das ist die „Rote Linie“, wollen sie den Tagebau stoppen. Das hätte, so erläutert Büttgen, den Vorteil, dass die Steinheide als Lebensraum für Pflanzen und Tiere erhalten bleiben könnte. Der Bestand der Kartbahn wäre gesichert. „Und wir wollen dem Hambacher Wald die Würde zurückgeben“, sagt Büttgen.

Mit diesen Zielen, so Antje Grothus, ließe sich die Lebensqualität der heutigen Bürger für die nächsten Jahrzehnte verbessern. „Das Dorf hätte eine Perspektive.“ Die Stadt könne neue Baugebiete ausweisen, der Fortbestand von Kindergärten und Schulen sei gesichert. Zurzeit dagegen mache sich Stagnation im Ort breit. Wenn der Tagebau, wie bisher geplant, bis auf 185 Meter an den Ort heranrücke, lasse sich kein Neubürger in Buir nieder.

Alles zum Thema RWE

Für 2080 stellen sich die Buirer für Buir eine Uferlandschaft mit Freizeitmöglichkeiten vor sowie ein Tagebaumuseum mit Technik und archäologischen Fundstücken mit dem Arbeitstitel Terra Nova II. Raum für kulturelle Veranstaltungen und zur Erinnerung an die Landschaft vor der Braunkohle soll es geben.

So soll ein Weiler den Namen des jetzt zerlegten Bergbauschachts Union 103 tragen und zwei künstliche Inseln im Restsee Etzweiler und Tanneck heißen. Auch Gewerbe und Energie sollen Platz finden. „Allein die Neugestaltung der Landschaft nach der Braunkohle schafft jahrzehntelang Arbeitsplätze“, sagt Kern.

Andreas Büttgen, Antje Grothus und Gerhard Kern (v.l.) stellten die Idee „Rote Linie“ der Initiative Buirer für Buir vor.

Jetzt gehe es darum „Klinken zu putzen“, wie Grothus sagt. Im Kerpener Rathaus haben sie ihren Plan schon vorgestellt. Die Grünen in Düren wollen die „Rote Linie“ unterstützen und arbeiten an der Umsetzung der Idee, den Rest des Hambacher Forstes von RWE Power zurückzukaufen. Im Landtagswahlkampf wolle man die Diskussion suchen und das Projekt in die von Politikern anvisierte Bewerbung um die Regionale 2022 oder 2025 einbringen.

Nicht mehr Fläche als bei Garzweiler II

Man habe mal überschlägig gerechnet, sagt Grothus. Das Einhalten der „Roten Linie“ verschone am Tagebau Hambach nicht mehr Fläche als bei der Verkleinerung des Tagebaus Garzweiler II zugestanden worden sei. „Ohne mit den Menschen dort in Konkurrenz treten zu wollen“, sagt Grothus, „was dort möglich ist, sollte für uns auch möglich sein.“

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