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kfd Stommeln wartet auf AntwortenFrauen sind enttäuscht von Kardinal Woelki

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Der kfd-Vorstand hat die Wimpelkette verpackt.

Pulheim-Stommeln – Das Erzbistum rührt sich nicht. Auch Kardinal Rainer Maria Woelki schweigt. Seit Wochen.

„Das bestätigt unseren Gedanken, dass man uns nicht ernst nimmt. Wir sind schon enttäuscht“, sagt Ingrid Weihers vom Vorstand der kfd St. Martinus Stommeln (katholische Frauengemeinschaft Deutschland). Ihr Anliegen – Geschlechtergerechtigkeit in der katholischen Kirche – bestehe ja noch. „Und wir würden gerne sehen, dass es wahrgenommen wird.“

Aktion Wimpelkette

Ende April hat der kfd-Vorstand – Eva Krämer, Karin Poschen, Gerda Zechmeyer, Nina Müngersdorff und Ingrid Weihers – ein Paket an den Kölner Erzbischof geschickt. Es enthielt eine aus rund 160 farbenfrohen Wimpeln bestehende Kette und einen Brief. Auf jedem dieser Wimpel stand eine eindringliche Botschaft. Gestaltet hatten sie Frauen und Männer, „denen die katholische Kirche noch am Herzen liegt und die bereit sind, überholte und wirklichkeitsfremde Strukturen zu reformieren, statt sich von der Institution als solche abzuwenden“, heißt es in dem Brief.

Nach einem Sonntagsgottesdienst Ende Oktober hatten die kfd-Frauen und ihre Unterstützer die Kette vor St. Martinus aufgehängt. Später sei die Wimpelkette ins Innere der Kirche gezogen“, so Ingrid Weihers über die von der kfd Aachen inspirierte Aktion Wimpelkette.

Irgendwann hätten sie sich gefragt: „Hat die Botschaft, die wir mit unserer Aktion übermitteln wollen, die Adressaten eigentlich erreicht?“, und beschlossen, die Wimpelkette an Kardinal Woelki zu schicken.

Forderungen gestellt

In ihrem Brief zitieren die Frauen eine Forderung, die Kardinal Reinhard Marx schon 2018 formuliert hat: „Wir müssen um der eigenen Glaubwürdigkeit willen Frauen auf allen Ebenen der Kirche, von der Pfarrei bis auf die Ebenen von Bistum, Bischofskonferenz und auch im Vatikan selbst, noch weitaus mehr an Führungsaufgaben beteiligen. Wir müssen das wirklich wollen und auch umsetzen.“

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Daran anknüpfend fragen sie Kardinal Woelki, wie er darauf hinwirken wolle, dass Frauen als gleichberechtigt und gleich befähigt akzeptiert werden und nicht nur als willige und billige Hilfskräfte angesehen werden und wie eine geschlechtergerechte Kirche realisiert werden kann, solange es überhaupt noch Frauen gebe, die daran interessiert seien. „Dass er die Wimpelkette nicht aufhängt, haben wir uns schon gedacht.“ Dass der Kardinal bislang nicht reagiert habe, obwohl das Paket laut Sendungsverfolgung angekommen sei, sei enttäuschend.