Pulheim – Der Unterhaltungsverband Pulheimer Bach und der Zweckverband Kölner Randkanal sorgen vor. „Wir wollen das Urvertrauen in den Hochwasserschutz in der Ortslage Pulheim wieder herstellen“, sagt Horst Engel, der Vorsitzende des Bachverbandes.
Dieses Urvertrauen, „ein Wert an sich“, sei seit dem Starkregen am 14. Juli 2021 erschüttert. An dem Tag habe der Kölner Randkanal in den Pulheimer Bach entwässert. „Eigentlich sollte das im Hochwasserfall genau umgekehrt sein."
Sicherheitsgefühl der Pulheimer ist dahin
Der Pulheimer Bach fließe bei Hochwasser über eine 40 Zentimeter tiefe Scharte in den Kölner Randkanal. „Ein Automatismus, auf den sich die Anlieger in Pulheim-City 65 Jahre lang verlassen konnten“, erläutert Horst Engel. Diese Sicherheit sei seit dem Starkregen im letzten Sommer dahin.
Daher habe der Bachverband nach verschiedenen gemeinsamen Ortsterminen mit Vertretern des Zweckverbandes und der Stadt Pulheim ein Ingenieurbüro gebeten, Vorschläge zu erarbeiten. Mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Gewässerkreuzung zu erhöhen. Gemeint ist der Bereich zwischen Industriestraße und Pletschmühle, wo der Kölner Randkanal über den Pulheimer Bach geführt wird.
Parallel habe der Bachverband in der Gewässerkreuzung einen Online-Pegel errichten lassen. „Er ist nun in Betrieb, rechtzeitig vor den wieder zu erwartenden Starkregen-Ereignissen.“
Informationen rund um die Uhr
Der Pegel, der über Photovoltaik mit Strom versorgt werde, messe laufend den Wasserstand des Pulheimer Bachs. „Mitarbeiter des Bachverbandes und der Pulheimer Feuerwehr können diese Informationen nun rund um die Uhr über ihre Smartphones abfragen“, erläutert Horst Engel.
Gleichzeitig berechne der angeschlossene Computer, wie hoch der Wasserstand des Bachs in der Ortslage Pulheim sei und wie sich der Wasserstand voraussichtlich entwickeln werde.
Bachverband entscheidet Ende Mai
„Bei kritischen Wetterlagen, wie etwa Wärme-Gewittern, ist dies ein Vorteil, der im Hochwasserfall die Einsatzzeiten für die Ortslage Pulheim-City verkürzt.“ Bestehe Hochwassergefahr, wähle der Computer die hinterlegten Handynummern an.
Die Vorschläge des Ingenieurbüros liegen inzwischen vor. Unter anderem regen die Fachleute an, unter dem Kölner Randkanal ein weiteres, dann viertes Rohr mit einem Durchmesser von einem Meter zu verlegen, so Horst Engel.
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Über das Gesamtkonzept inklusive Machbarkeitsstudie werde der Bachverband am 30. Mai beraten und es beschließen.