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GoldhochzeitPulheimer Eheleute sind seit Jahrzehnten unzertrennlich

Lesezeit 3 Minuten
Die Eheleute, die heute ihren 50. Hochzeitstag feiern.

Jasmyne und Hans-Bert Pfahl sind seit 50 Jahren verheiratet.

Es war wohl ein Zufall, der Jasmyne und Hans-Bert Pfahl im Sommer 1974 zusammenführte. Aber es passte auf Anhieb, sind die Eheleute überzeugt.

Der Gedanke an die Vorhersagen amüsiert Jasmyne (69) und Hans-Bert Pfahl (68) sichtlich. Die Eheleute werfen sich einen vielsagenden Blick zu und schmunzeln. Der eine oder andere habe ihnen prophezeit, dass die Verbindung nicht lange halte, da sie so jung geheiratet hätten, erinnert sich der Jubilar, der in der Blumachergasse zur Welt gekommen ist. Doch es kam anders. Heute feiern die Pfahls goldene Hochzeit. „Denn es passte auf Anhieb“, betont Hans-Bert Pfahl. Und das sei heute noch so.

Rückblickend war es wohl ein Zufall, der das Paar im Juni 1974 zusammengeführt hat. „Ich kam von der Spätschicht“, erzählt der Pulheimer, der beim Autobauer Ford eine Ausbildung zum Dreher gemacht hat und bis zum Ruhestand im Jahr 2021 bei der Pulheimer Firma Famix Maschinenbau als Dreher und Maschinenbauer gearbeitet hat.

Pulheim: Fast jeden Tag getroffen

In der Kneipe „Beim Sepp“ wollte er noch schnell eine Cola mit einem Freund trinken, den er am Eingang getroffen hatte. Wenig später kam auch Jasmyne in die Kneipe. Die junge Frau, die damals noch ihren Mädchennamen Karnau trug und seit 1970 mit ihren Eltern in der Johannisstraße wohnte, arbeitete an dem Abend ausnahmsweise nebenan, am Taxistand der Firma Kubina, und wollte nur schnell ein paar leere Gläser an der Theke abgeben.

Die jungen Leute kamen ins Gespräch und weil sich so gut verstanden haben, verabredeten sie sich fürs folgende Wochenende. „Von da an haben wir uns fast jeden Tag getroffen.“ Im November haben sie sich verlobt, am 28. Februar 1975 gab sie sich das standesamtliche, am 1. März in St. Kosmas und Damian das kirchliche Ja-Wort.

Die Eheleute nach der kirchlichen Hochzeit.

Jasmyne und Hans-Bert Pfahl haben sich in St. Kosmas und Damian das Ja-Wort gegeben. (Repro)

Ihre, aber auch seine Eltern seien begeistert gewesen, ergänzt Jasmyne Pfahl. Bei ihrer Schwiegermutter, die drei Söhne großgezogen hat, hatte sie eh einen Stein im Brett. „Ich war ihre erste Schwiegertochter. Sie hat sich immer ein Mädchen gewünscht.“ Zunächst haben die Pfahls bei seinen Eltern in einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung gewohnt, als dann endlich die Möbel kamen, sind sie in eine kleine Wohnung in der Fordsiedlung gezogen.

Da sie mit inzwischen zwei Töchtern und einem Sohn eine größere Wohnung benötigten, hat sich die Familie für ein paar Jahre im Mühlenort angesiedelt, seit 2004 leben die Jubilare wieder in Pulheim. Die Familie war und ist den Pfahls heilig. Um für die Kinder da zu sein, hat die ausgebildete Rechtsanwaltsgehilfin Jasmyne Pfahl ihren Job bei einer Kölner Firma für Arzt- und Krankenhausbedarf nach der Geburt der ersten Tochter an den Nagel gehängt.

Auch Hans-Bert Pfahl hat der Familie jede freie Minute gewidmet. „Auch heute haben wir ein enges Verhältnis zu unseren Kindern, den acht Enkeln und den zehn Urenkeln. Wir telefonieren und treffen uns regelmäßig. Unser ältester Enkel kommt sonntags gerne zum Mittagessen“, freut sich die Jubilarin. Mit ihrer Enkeltochter, die in Bautzen wohnt, skypen die Eheleute häufig.

Die Familie hat Jasmyne Pfahl 2003 Halt gegeben. Damals, sie war seit drei Jahren wieder berufstätig, hatte sie sich einen Krankenhauskeim eingefangen. Ihr wurden beide Unterschenkel amputiert, seither sitzt sie im Rollstuhl. „Die erste Zeit war schlimm für mich, aber mein Mann, unsere Kinder und Enkel haben mir sehr geholfen.“


Rezept

Ob sie ein Rezept haben für eine harmonische Ehe? „Alles gemeinsam machen, wir haben dieselben Interessen“, verrät Hans-Bert Pfahl und nennt als ein Beispiel den FC Köln. „Die ganze Familie ist FC-Fan“, wirft seine Frau ein und ergänzt. „Und miteinander reden, gerade wenn es mal Unstimmigkeit gibt. Wir haben immer ein Thema.“ Und es passt ganz einfach.