Im Magazinteil wird ein gesellschaftlich relevantes Thema locker aufbereitet, im zweiten Teil geht es um Initiativen der Pfarreiengemeinschaft.
PfarrbriefRedaktionsteam freut sich über „Oskar“ für die Pfingst-Ausgabe
Claudia Eisenreich (56) ist stolz wie Oskar. Mit einem Lachen präsentiert die ehrenamtliche Chefredakteurin des ausgezeichneten „Pfarrbriefes“ ihren „Oscar“, eine filigrane, grün durchschimmernde Plexiglas-Skulptur. „Ja, wir fühlten uns fast wie bei der Oscarverleihung“, erinnert sie sich.
Als Nominierte waren sie und ihr Redaktionsteam Katrin Cooper, Berthold Menne, Birgit Osterholt-Kootz, Helen Palm und Klaus Tönnessen im März zur Verleihung des Preises „Bester Pfarrbrief des Jahres 2023“ des Erzbistums Köln ins Maternushaus gekommen. Voller Vorfreude, doch ohne große Hoffnungen, bei 21 hochkarätigen Pfarrbriefen aus dem ganzen Erzbistum.
Pulheimer verbinden Pfingstgedanken mit Kreativität und Kunst
Das Motto der Fach-Jury: „Gut transportiert — passende Worte für den Glauben.“ Umso größer war die Überraschung, als ihr Name fiel. Der dritte Platz ging an ihren „Pfingst-Pfarrbrief 2023“. Die Fach-Jury war begeistert von ihrer Idee, den Pfingstgedanken mit Kreativität und Kunst zu verbinden.
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Gemeinsam standen die Pulheimer auf dem Siegertreppchen mit dem Redaktionsteam des Magazins „Gemeinsinn“ des Seelsorgebereichs Wesseling auf Platz 1 und der Redaktion des Magazins „Fünfkant“ der katholischen Gemeinden aus Bröl und Wiehl auf Platz 2. „Das ist gar nicht so einfach, in einem Pfarrbrief auch Leute anzusprechen, die nicht so kirchenaffin sind“, erklärt Claudia Eisenreich.
Die Pfarramtssekretärin, die seit vielen Jahren auch in der Öffentlichkeitsarbeit aktiv ist, liebt es zu recherchieren und zu schreiben. „Wir überlegen uns für jede Ausgabe Themen, die auch gesellschaftsrelevant sind“. Das Konzept geht auf. „KUNSTvoll“ heißt die die preisgekrönte Pfingst-Ausgabe.
Das schmale, längliche Format mit Schmuckschrift, 2013 von Design-Studenten entwickelt, fällt auf und der Inhalt macht neugierig. Im Magazinteil wird jeweils ein gesellschaftlich relevantes Thema facettenreich und locker aufbereitet, im zweiten Teil geht es um Initiativen der Pfarreiengemeinschaft.
Pulheimer Pfarrer lässt sich von modernen Pfarrbriefen überraschen
„Geh uns auf den Geist“ ist der Titel eines Gedichtes von Thomas Laubach. Neben dem Besuch im Kunsthaus der Gold-Kraemer-Stiftung, dem KAETHE:K in Brauweiler geht es auch um Tattoos. Tattoos in einem Pfarrbrief? „Ja, genau“, sagt Claudia Eisenreich und lacht. „In vielen Religionen gehören Tätowierungen zur praktizierten Religion dazu. Manche Jugendliche lassen sich auch Rosen oder kleine Kreuze stechen.“
Sogar Pfarrer Peter N. Cryan lasse sich gerne von den modernen Pfarrbriefen überraschen. „Manchmal schreiben wir auch über kirchenkritische Themen wie Maria 2.0“, erklärt Claudia Eisenreich. „Er vertraut uns da in jeder Hinsicht und lässt uns gewähren. Und er war begeistert von unserem Erfolg.“
Der schwarz-weiß und zart-farbig bebilderte Pfarrbrief erscheint zweimal jährlich in einer Auflage von 5000 Exemplaren. Im August trifft sich die Redaktion zum „Brainstorming“ für die Adventausgabe. Ob diese wohl auch wieder preiswürdig ausfällt? Claudia Eisenreich lacht. „Wir dürfen uns erst in zwei Jahren wieder bewerben“, sagt sie. „Vielleicht machen wir das auch. Der Erfolg hat uns beflügelt. Wer weiß, ob nicht irgendwann noch ein weiterer Plexiglas-‚Oscar‘ hinzukommt.“