Wer bekommt wie viel? Unternehmen mit kommunaler Beteiligung müssen die Gehälter von Geschäftsführungen und Vorständen offenlegen.
Top-Verdiener in Rhein-ErftSo viel bekommen Geschäftsführungen bei RWE, Kreissparkasse, REVG und Co.
Dass die Beschäftigten eines Unternehmens in den obersten Chefetagen ein höheres Gehalt bekommen als andere Angestellte, ist jedem bewusst. Doch wie viel mehr Geschäftsführungen und Vorstände kassieren, das wissen viele nicht. Bei Unternehmen, bei denen die kommunale Beteiligung bei über 50 Prozent liegt, ist das allerdings anders. Hier müssen die Bezüge von Geschäftsführungen, Aufsichtsratsmitgliedern und Beiratsmitgliedern offengelegt werden. So regelt es das Transparenzgesetz in NRW.
Manche Städte, wie zum Beispiel Köln, sind bei diesen Angaben besonders transparent und veröffentlichen einen Vergütungsbericht der städtischen Unternehmen. Für den Rhein-Erft-Kreis müssen sich Interessierte hingegen durch die Jahresabschlüsse im Unternehmensregister klicken.
RWE Vorstandsvorsitzender verdient über 6 Millionen Euro
Dem Beteiligungsbericht des Rhein-Erft-Kreises von 2021 zufolge, hält der Kreis rund 140.000 Stammaktien an der RWE AG. Hier erhielt der Vorstand im Geschäftsjahr 2022 nach Angaben im Jahresabschluss 12,259 Millionen Euro.
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Ein Blick in den Vergütungsbericht aus 2022 schlüsselt das genauer auf: Vorstandsvorsitzender Markus Krebber erhielt demnach 6,229 Millionen Euro, seine Stellvertreter Michael Müller und Zvezdana Seeger 2,134 Millionen Euro und 2,116 Millionen Euro. Damit steht der Vorstand von RWE ganz oben auf der Liste der Top-Verdienenden.
Um das Gehalt in Relation stellen zu können, ein Vergleich: Das durchschnittliche Jahreseinkommen im Rhein-Erft-Kreis liegt bei 43.832 Euro und damit über dem NRW-weiten Durchschnitt von 42.102 Euro. Markus Krebber verdient also in Summe 142 Mal so viel, wie die Bürgerinnen und Bürger im Kreis im Durchschnitt.
Vorstand der Kreissparkasse Köln gehört zu den Top-Verdienenden
Dahinter folgt der Vorstand der Kreissparkasse Köln. Die Bank ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, an dessen Zweckverband der Rhein-Erft-Kreis zu 25 Prozent beteiligt ist.
Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Köln, Alexander Wüerst, erhielt im Geschäftsjahr 2022 feste Bezüge in Höhe von 906.200 Euro. Zusätzlich wurden eine erfolgsabhängige Leistungszulage, also ein Bonus, von 54.300 Euro und sonstige Vergütungen von 13.400 Euro gezahlt.
Auch die anderen Vorstandsmitglieder verdienen viel: Jutta Weidenfeller 754.300 Euro (feste Bezüge); Andree Henkel 695.900 Euro; Christian Bonnen 635.700 Euro; Udo Buschmann 635.700 Euro.
Lokalpolitikerinnen und -politiker sind oft Teil der Gremien. Landrat Frank Rock hat den Vorsitz des Verwaltungsrats inne und erhielt dafür Bezüge in Höhe von 40.300 Euro.
Rhein-Erft-Kreis ist an der Häfen und Güterverkehr Köln AG beteiligt
Auch an der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) ist der Rhein-Erft-Kreis mit 6,3 Prozent beteiligt. Nach Angaben im Jahresabschluss erhielt der Vorstand des Logistikunternehmens 2022 eine Gesamtvergütung in Höhe von 1,054 Millionen Euro.
Davon gingen 452.310 Euro an den Vorstandsvorsitzenden Uwe Wedig. Wolfgang Birlin, der bis zum 31. Januar 2023 angestellt war, erhielt 405.134 Euro. Jens-Albert Oppel, seit dem 1. April 2022 tätig, hat ein Gehalt in Höhe von 196.623 Euro erhalten.
HGK Shipping GmbH
Durch die Beteiligung an der HGK ist der Rhein-Erft-Kreis auch indirekt an der HGK Shipping GmbH beteiligt. Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Steffen Bauer, hat für das Jahr 2021 Gesamtbezüge in Höhe von 274.401 Euro bekommen. Der Jahresabschluss für das Jahr 2022 ist im Unternehmensregister nicht einsehbar.
Walter Steinig, der als Chief Financial Officer bis zum 31. Mai 2021 im Dienst war, hatte ein Gehalt in Höhe von 182.798 Euro. Die Gesamtbezüge von Christian Möhrmann, der am 1. April 2021 einstieg, beliefen sich auf 111.240 Euro.
Gasversorgungsgesellschaft Rhein-Erft
Zu den Top-Verdienern gehört auch Werner Abromeit, der Geschäftsführer der Gasversorgungsgesellschaft Rhein-Erft. Hier ist der Kreis mit 3,02 Prozent beteiligt. Abromeit erhielt im Jahr 2022 nach Angaben im Jahresabschluss 230.606 Euro.
Davon belief sich die Festvergütung auf 168.999 Euro, zu der eine Tantieme von 50.000 Euro sowie Sach- und sonstige Bezüge in Höhe von 11.606 Euro hinzukamen.
Regionalverkehr Köln GmbH
Dahinter folgt Marcel Frank als Geschäftsführer der Regionalverkehr Köln GmbH. Im Jahr 2022 soll er Gesamtbezüge in Höhe von 217.000 Euro bekommen haben. So steht es im Jahresabschluss.
An der Gesellschaft, die im öffentlichen Personennahverkehr insbesondere den Busverkehr unterhält und durchführt, ist der Rhein-Erft-Kreis mit 12,5 Prozent beteiligt.
Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS)
Die Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg (VRS), zu dessen Zweckverband auch der Rhein-Erft-Kreis gehört, sind Michael Vogel und Norbert Gerhard Reinkober. Auch sie landen mit Gehältern in Höhe von 196.200 Euro und 164.400 Euro auf der Liste der Top-Verdienenden.
Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft (REVG)
In der Geschäftsführung der Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft (REVG) sitzen Martin Gawrisch, Kreiskämmerer, und Walter Reinarz. Während Gawrisch im Jahr 2022 eine Vergütung in Höhe von 10.669 Euro erhielt, bekam Reinarz 106.070 Euro.