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KreisverkehrExperte hält kuriosen Radweg in Wesseling für gefährlich

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen ist der neue Radweg.

Der neue Fahrradweg am Kreisverkehr ist in Teilen abschüssig angelegt.

Fachmann vom ADFC sagt, so einen Radweg habe er im gesamten Stadtgebiet noch nicht gesehen.

Ganz schön schräg ist der Fahrradweg rund um den neuen Kreisel an der Mühlenstraße/Hubertusstraße. Insbesondere an den Übergängen zu den Straßen ist der Fahrradweg so abschüssig, dass es bei Nässe und Glätte auch gefährlich werden könnte.

Die Stadt nimmt dazu folgendermaßen Stellung: „Bei diesem Teil des Kreisels handelt es sich um den Bestandsweg, der nicht umgebaut wurde. An die örtlichen Gegebenheiten musste sich bei der Planung angepasst werden.“

Bernd Weber-Aderhold (73), Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) der Ortsgruppe Brühl/Wesseling, hat sich den Kreisel nach dem Umbau genauer angeschaut. Zumal insbesondere in den sozialen Medien bereits Kritik laut wurde. „Die Gefahrenschwerpunkte hier sind aber erst einmal weg“, zieht Weber-Aderhold zunächst jedoch ein recht positives, generelles Fazit nach dem Umbau.

Zwei Gefahrenstellen wurden durch den Umbau beseitigt

Er hofft, dass der Kreisel nun auch als Unfallgefahrenstelle aus der Statistik verschwindet. Gefährlich seien ja zuvor vor allen Dingen die beiden zusätzlichen Kreiseleinfahrten gewesen — über den Mühlenweg vom Entenfang kommend in die Hubertusstraße und über den Mühlenweg von der L300 kommend auf die Hubertusstraße in Richtung Berzdorf. Beide Ausfahrspuren sind jetzt zurückgebaut worden. „Das ist für die Fußgänger und Fahrradfahrer sicherer und für die Autofahrer sehr viel übersichtlicher“, sagt Weber-Aderhold.

Markant und auffällig seien auch die rot gekennzeichneten Überwege und die daneben angeordneten Zebrastreifen. Auch das trage zusätzlich zur Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer bei. Trotz der gut sichtbaren Vorrangregelung für Fußgänger und Radfahrer warnt Weber-Aderhold: „Hier fährt oder geht man trotzdem nicht einfach so über die Straße, sondern hält am besten an und guckt genau hin.“

Weniger gut findet der ADFC-Experte hingegen die geringe Breite des Radweges. „Der hat noch den Charme der Radwege aus den 1970er-Jahren“, sagt er. Früher seien die Radwege so schmal gebaut worden und es sehe so aus, als sei die vorhandene Breite auch im Abschnitt des Neubaus einfach fortgesetzt worden.

Geringe Radwegbreite erinnert Fachmann an vergangene Zeiten

Es wundert ihn deswegen auch überhaupt nicht, dass nur wenige Fahrradfahrer auf dem schmalen schrägen Radweg fahren. Auch bei der Begehung wechselten etliche Radfahrer vom schmalen schrägen Radweg auf den wesentlich breiteren und eben gebauten Fußweg. Einen richtigen Reim kann sich Weber-Aderhold ohnehin nicht darauf machen, warum der Radweg insgesamt und besonders an den Übergängen so schräg angelegt wurde.

Das habe er so auch noch an keinen anderen Kreiseln und Querungen auf Wesselinger Stadtgebiet gesehen. „Schrägen sind ja für Radfahrer immer auch eine Gefahrenstelle, insbesondere bei Nässe, Schnee und Eis“, sagt er. Inwieweit dieser schräge Radweg jedoch bei entsprechendem Wetter zur Gefahrenstelle werden könnte, kann er nicht sagen. „Aber diese Schrägen haben durchaus ein Gefährdungspotenzial“, sagt er.