Hennef – Schick sieht die für den Place le Pecq entworfene Fahrradgarage aus, und doch ist die Arbeit, die man sich im Rathaus gemacht hat, für die Katz. Im Stadtplanungsausschuss fiel der Entwurf durch.
„Das ist nicht das, was wir möchten“, stellte nicht nur Sabine Widmaier (Grüne) fest. „Das ist keine Radstation“, brachte Alexander Hildebrandt (FDP) die Kritik, die im Vorfeld auch schon vom ADFC geäußert wurde, auf den Punkt: Es fehlt die gewünschte Service-Station nebst Werkstatt, die nach Vorschlag der Stadtverwaltung erst im nächsten Schritt und in einem separaten Gebäude entstehen sollte. Zudem warf Hildebrandt die Frage auf, ob die Stadtverwaltung überhaupt in der Lage sei, allein eine Radstation zu planen.
Hitzige Debatte im Ausschuss
„Im Grunde genommen ist das überhaupt nicht das, was wir besprochen haben“, rügte Dirk Mikolajczak die „dünne Vorlage“ der Verwaltung, in der Markus Kania (beide CDU) außerdem den Architektenwettbewerb vermisste, von dem noch vor fünf Monaten die Rede gewesen sei. Hanna Nora Meyer (SPD) hielt wiederum der CDU vor, früher für eine Trennung von Radabstellanlage und Service-Station gewesen zu sein.
Anderthalb Stunden debattierten die Fraktionen hitzig über das Projekt, wobei sich Bürgermeister Mario Dahm (SPD) gegen den Vorwurf der Verzögerung verteidigen musste. „Es ist angekommen: Wir werden das Hochbauamt bitten, nur ein Gebäude mit allem zu planen“, sagte er. Und wenn der Ausschuss einen Architektenwettbewerb beschließe, werde das gemacht. Dann müssten aber erst entsprechende Mittel in den Haushalt eingestellt werden.
Damit war die Kuh aber noch nicht vom Eis. Planungsamtsleiterin Gertraud Wittmer schockierte damit, dass es nicht nur um mehrere 10.000 Euro gehe. Ein Wettbewerbsverfahren sei komplex, erfordere ein Management, Ausschreibungen, ein Betreiberkonzept und dauere mindestens ein Jahr. Beim Handlungskonzept Stadt Blankenberg habe es sogar zwei Jahre in Anspruch genommen.
Dies bedeutet, dass der Bau einer Radstation am Bahnhof – ein Projekt, bei dem Stadt und Politik Gas geben wollten – in weite Ferne rücken könnte. Nachdem bereits die SPD-Fraktion eine Sitzungsunterbrechung beantragt hatte, nahmen auch die Christdemokraten eine Auszeit, um sich zu beraten.
Fachplaner erhält Auftrag
Danach formulierte Kania den Beschluss, der einstimmig bei zwei Enthaltungen aus der SPD gefasst wurde: Die Verwaltung erhält den Auftrag, dem Planungsausschuss eine Leistungsbeschreibung für die Beauftragung eines externen Fachplaners vorlegen. Dieser soll auf jeden Fall mehrere Planvarianten für eine Radstation erarbeiten.