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Fahrrad als WahlthemaHennefer ADFC befragt Parteien und Bürgermeisterkandidaten

Lesezeit 3 Minuten

Die Frankfurter Straße in der Innenstadt gehört zu den wichtigsten radverkehrspolitischen Themen in Hennef.

  1. 14 Fragen schickte die Ortsgruppe Hennef des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) anlässchlich der Kommunalwahl 2020 an sechs Parteien und drei Bürgermeisterkandidaten.
  2. In der Auswertung zeigen sich die verschiedenen Sichtweisen auf Fahrradthemen, wie die geplante Radstation oder die Situation auf der Frankfurter Straße.
  3. „Es gibt noch viel zu tun“, erklärt der Sprecher des ADFC Hennef, Sigurd van Riesen.

Hennef – 14 Fragen als Wahlprüfsteine: Da hatten die sechs Parteien und drei Bürgermeisterkandidaten gut zu tun. Geradezu schweißtreibend war anschließend die Auswertung, die der Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), Ortsgruppe Hennef, Sigurd van Riesen, und sein Mitstreiter Horst Peters erledigten. Hoch zufrieden waren die Initiatoren, weil alle Angeschriebenen ausführlich und innerhalb des vorgegebenen Zeitraums geantwortet hatten. Zudem belegten die Ergebnisse, so Peters, dass sich die Parteien ernsthaft mit den Themen auseinandergesetzt hätten.

Antworten der Parteien auf die 14 Wahlprüfsteine stellte der Sprecher der Ortsgruppe Hennef des ADFC, Sigurd van Riesen (links), mit seinem Mitstreiter Horst Peters vor.

„Radfahren ist ein Reizthema“, konstatierte van Riesen. Verschiedene Sichtweisen zeigten sich etwa an der geplanten Radstation. Einen Grundsatzbeschluss hatte die Politik 2016 gefasst, alle wünschen Bau und Betrieb, FDP und Bündnisgrüne hielten sie für überfällig.

Ideen zum Place le Pecq

Mit FDP, SPD und Unabhängigen favorisiert der ADFC den Place Le Pecq, inklusive Service wie Reparatur, Verleih, Ladestation. Die Bündnisgrünen wünschen sich eine kostenlose Radaufbewahrung. Die CDU sieht den Platz als komfortabelste Option, will aber eine Abstellanlage im Park-and-Ride-Parkhaus prüfen. Die Linke sieht mit dem Bau des Wohn- und Geschäftshauses am Busbahnhof eine „Immobilienoption verscherbelt“.

Hohe Erwartungen stellen die Parteien ans Mobilitätskonzept. SPD-Bürgermeisterkandidat Mario Dahm möchte eine nachhaltige Verkehrswende und ein Radverkehrskonzept, Amtsinhaber Klaus Pipke will den nicht motorisierten Individualverkehr und den Freizeitradverkehr stärken. Für den Kandidaten der Bündnisgrünen, Matthias Ecke, sind Entfernungen bis zehn Kilometer mit dem Rad problemlos zurückzulegen. Alle drei und alle Parteien setzen sich für mehr Radabstellplätze, möglichst mit Ladestationen, für Pedelecs ein.

Das Problem Frankfurter Straße

Ein großes Thema ist die Frankfurter Straße. Die CDU lehnt eine Ringverkehrslösung mit Einbahnstraßenführung ab, SPD, Bündnisgrüne und Linke sehen darin nur einen ersten Schritt zu einer Fußgänger- und Radfahrzone. Ecke schlägt eine Radbrücke über die Hanfbach-Mündung vor, für Pipke ein Thema im Rahmen eines Masterplanes Mobilität. Die FDP möchte die Frankfurter Straße umgestalten mit verkehrsberuhigter Geschäftszone und einer Begrenzung auf zehn Stundenkilometer sowie ausgewiesenem Radweg.

Die Kurhausstraße sehen Ecke und seine Partei als Teil eines Radstraßennetzes, eine alte ADFC-Forderung. Die Linke fordert Fahrradzonen um die Schulen, die CDU die Königsstraße als Fahrradstraße. Einen festen Ansprechpartner gibt es in der Stadt nicht. Der Bürgermeister sieht das Thema als Querschnittsaufgabe. Ein Mobilitätsausschuss könnte eingesetzt werden. Dahm will einen festen Ansprechpartner etablieren, Mobilität wäre für ihn Chefsache. Ecke und Bündnisgrüne sehen den Bedarf für ein eigenes Fachamt Mobilität.

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Unterschiede gibt es auch bei Tempo 30. Die FDP will mit allen Beteiligten reden, die Unabhängigen setzen auf gegenseitigen Respekt. SPD und Linke wünschen sich zusätzliche Strecken mit Limit, die SPD will zudem Tempo 30 auf der Frankfurter Straße ohne zeitliche Begrenzung.

Da macht auch die CDU mit, die weitere Beschränkungen auf Mozart-, Schützen-, Bonner und Stoßdorfer Straße möchte. Die Bündnisgrünen denken vor allem an die Bonner Straße. „Es gibt noch viel zu tun“, resümiert van Riesen.

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