Hennef – „Ich bin so glücklich, so erleichtert“, sagte Heike Wagner, Leiterin der Freien Schule Rhein-Sieg, am ersten Schultag sichtlich erfreut. „Am Freitag haben wir nicht geglaubt, dass es funktioniert.“ Das vorgesehene Gebäude auf dem Abtshofgelände ist nämlich noch nicht fertig. „Ein vollständiger Bauantrag ist jetzt in der Bearbeitung“, sagte Albert Hornbach, Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, die Betreiberin ist.
Statt des ursprünglich vorgesehenen Besuchs im Kletterwald gab es einen Einschulungstag im Kurpark am Labyrinth, mit Spielen, Sonnenblumen und Schultüten für jedes Kind. Fünf Jahre dauerten die Vorbereitungen, viele Kontakte liefen mit den Eltern. Die Schülerinnen und Schüler haben über das Online-Parlament den Ort für die Einschulung mitbestimmt.
„Das ist super, dass das alles geklappt hat“, fasste Achim Pfautsch zusammen. Sein Sohn Bjarne hat schon „Hühnergötter“, Steine mit Loch von der Ostsee gesammelt, sein erstes Projekt. „Ich bin super dankbar, dass unsere Tochter die Chance hat, eine solche Schule zu besuchen“, ergänzte Tanja Liesendahl.
„Holprig, holprig, aber schön“, beschrieb Stefan Bermedo den Start. „Wir haben uns keine Sorgen gemacht und darauf vertraut, dass es was wird.“ Samuel Michel, dessen Tochter Charlotte mit zehn Jahren die stolze Älteste ist – „das ist ein spannendes Abenteuer“ – , erklärte: „Das derzeitige Bildungssystem bereitet nicht auf das Leben vor. Bei den Kindern muss Begeisterung und Kreativität geweckt werden, so wie hier.“