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Fast 700 UnterstützerPetition fordert Sicherheit für Hennefer Fußgänger

Lesezeit 3 Minuten

Mit einem großen Banner wirbt die Initiative für ihre Petition, die ihre Forderung nach einem Geh- und Radweg unterstreicht.

Hennef – Fußgängern und Radlern droht höchste Gefahr. Betroffene nennen diesen Abschnitt der B 8 daher auch „Highway to hell“. Weder auf der linken noch auf der rechten Seite gibt es einen Bürgersteig oder Radweg. Ein Trampelpfad zeugt davon, dass sich an den Begrenzungspfosten vorbeidrückt, wer aus dem 80-Seelen-Ort Buchheide auf direktem Weg zu Fuß nach Uckerath will. Zum Einkaufen, zur Arbeit, zum Sportplatz oder zur Grundschule. In weniger als einem Meter Abstand rauschen Autos, Lkw und Busse vorbei, täglich rund 10 000 Fahrzeuge. Der Sog der Lastwagen ist deutlich spürbar.

Die Überlegung, einen sicheren Geh- und Radweg anzulegen, ist Jahrzehnte alt. Schon die Bürgermeister Hans Böhm und Emil Eyermann hätten sich dafür eingesetzt, sagt der Hennefer ADFC-Ortsgruppenleiter Dr. Sigurd van Riesen. Auch wird schon lange geplant. Beim zuständigen Landesbetrieb Straßenbau aber wechselten immer wieder die Sachbearbeiter, beklagt die Vorsitzende des Heimatvereins Eichholz, Silvia Binot. Jetzt fange man wieder mit einer Artenschutzprüfung an.

Liste soll an den Landtag gehen

Weil Politik und Behörden seit mehr als 25 Jahren keinen Schritt weitergekommen sind, haben ADFC und Heimatverein Anfang Dezember eine Online-Petition gestartet. „Wir wollen nicht mehr warten, sondern handeln“, heißt es auf der Internetseite. Fast 700 Unterstützer haben sich bisher der Forderung „Radweg jetzt“ angeschlossen. Noch bis zum 3. März kann per Klick unterzeichnet werden.

An der Haltestelle können Wartende nicht mal auf einem gepflasterten Flecken stehen.

Das Quorum von 29 000 Unterstützern, das die Entscheidungsträger zu einer Stellungnahme zwingt, ist wohl kaum zu erreichen. Doch die Initiatoren versprechen, die Liste dem Landtag zu übergeben, um dem Bürgerwillen Nachdruck zu verleihen.

1,7 Kilometer fehlen

Ein 1,7 Kilometer langer, 2,50 Meter breiter Weg nebst Trennstreifen ist nötig. Damit wäre die Lücke zwischen dem bei Wasserheß endenden Geh- und Radweg und der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz zu schließen, wo auf der einen Seite der Industriepark in Mendt liegt und auf der anderen Seite die Straße Mendter Mark nach Eichholz abzweigt. 37 betroffene Grundstücke, zum größten Teil Wiesen, böten genügend Platz für den Weg. Einen Engpass gibt es bei Stotterheck, wo ein Wohnhaus und alte Kastanienbäume dicht an der Straße stehen. Dort müsste eine Stützmauer gebaut werden, erklären Binot und van Riesen. In Buchheide sei die Eigentümerin Sylvia Röttgen bereit, einen Streifen ihres Gartens abzugeben.

Sohn Marvin Röttgen (22) wünscht sich nicht nur wegen der geplanten Anschaffung eines Hundes den Bau des Wegs. Selbst für Autofahrer aus Buchheide, die auf die B 8 einbiegen wollen, sei die Situation unangenehm, erzählt er. Silvia Binot erinnert an den Unfall, bei dem im Herbst 2014 ein Kind schwer verletzt worden sei. Es wollte die Straße überqueren, um zur dortigen Busstation zu kommen. Dort gibt es keine Haltebucht, kein Wartehäuschen, keine Laterne, nicht einmal einen gepflasterten Flecken, auf dem man sicher stehen könnte. Das Haltestellenschild steckt einsam im Straßenbankett. Es heißt, dass Busfahrer schon mal an Wartenden vorbeiführen, weil sie überhaupt nicht damit rechneten, dass dort jemand zusteigen wolle.

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Zum Forderungskatalog von Heimatverein und ADFC zählen deshalb auch eine Querungshilfe mit Mittelinsel in Buchheide sowie Fußgängerampeln am Anfang und Ende des geforderten Wegs. Um auf die Petition aufmerksam zu machen, haben die Initiatoren in Uckerath drei große Banner aufgehängt. Die Stadt habe das sofort genehmigt, berichtet van Riesen. Ein weiteres Transparent hängt seit Mittwoch im Industriepark in Mendt. Außerorts durfte an der B 8 kein Banner für die Forderung nach einem sicheren Radweg gespannt werden – aus Gründen der Verkehrssicherheit.