Rhein-Sieg-Kreis – Die Regenfluten Mitte Juli haben im Rhein-Sieg-Kreis zu teilweise katastrophalen Zuständen geführt. In Swisttal mussten Ortschaften evakuiert werden. Auch Rheinbach hat die Unwetterkatastrophe besonders stark getroffen. Im Kreis starben neun Menschen.
Im rechtsrheinischen Kreisgebiet hatte die Agger nach extremen Regenfällen mit 4,72 Meter am Pegel Lohmar den höchsten je gemessenen Stand erreicht. Wir informieren über die aktuelle Lage in unserem Hochwasser-Blog.
Freitag 8, Oktober: Über 2,5 Millionen Euro der Spendenaktion des Kreises werden jetzt ausgezahlt
Die große Spendenaktion der Kreisverwaltung für die im Rhein-Sieg-Kreis von der Unwetter-Katastrophe im Juli betroffenen Menschen ist abgeschlossen. Das teilte der Kreis am Freitag mit. Hochwasser-Betroffene konnten beim Rhein-Sieg-Kreis einen Antrag stellen, um aus diesem Topf Geld für den privaten Wiederaufbau zu erhalten. Die endgültige Spendensumme beläuft sich auf über 2,5 Millionen Euro, insgesamt 1.205 Anträge auf Auszahlung erreichten die Kreisverwaltung.
Die Spendenkommission, denen auch Vertreterinnen und Vertreter der betroffenen Kommunen angehören, kam zu ihrer letzten Sitzung zusammen, nun sollen die Gelder ausgezahlt werden. Alle Antragstellenden sollen eine Benachrichtigung erhalten, ob und mit welchem Betrag sie bei der Verteilung berücksichtigt werden konnten.
„Wir freuen uns, dass wir auch bei der Vielzahl der Anträge einer großen Anzahl von Betroffenen hiermit eine angemessene finanzielle Unterstützung geben können, auch wenn dies angesichts der teils immensen Schäden, die die Betroffenen erlitten haben natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein kann“, so Landrat Sebastian Schuster, der sich bei allen Spenderinnen und Spendern für die große Hilfsbereitschaft bedankt.
Hauptsächlich stellten Geschädigte aus Swisttal und Rheinbach einen Antrag, da das Hochwasser dort die größten Schäden angerichtet hatte, gefolgt von Unwettergeschädigten aus Alfter, Bornheim, Lohmar, Meckenheim, Niederkassel und Troisdorf.
Freitag, 1. Oktober: Kreistag bringt beschleunigte Verfahren für den Wiederaufbau in Unwettergebieten auf den Weg
Der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises will den Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur in den linksrheinischen Unwettergebieten beschleunigen. Die Kreistagsmitglieder votierten in der Sitzung am Donnerstag für eine Änderung des Landschaftsplans Nr. 4 „Meckenheim/Rheinbach/Swisttal“ mit seinen zahlreichen Verbotsbestimmungen für Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Dabei geht es darum, dass bauliche Anlagen und Infrastruktur, die durch das Unwetter zerstört wurden, wieder erreichtet werden können.
Die Änderung des Landschaftsplans Nr. 4 erfolgt in einem beschleunigten Verfahren, so dass im November danach gehandelt werden soll: Nach Beteiligung der Träger öffentlicher Belange wird die Änderung in der Sitzung des Kreisausschusses am 08. November per Eilbeschluss abschließend beraten und beschlossen.
Mittwoch, 29. September: 100.000 Euro für Opfer des Hochwassers in Lohmar
Fast 100.000 Euro für die Lohmarer Hochwasseropfer flossen auf das eigens eingerichtete Spendenkonto bei der Stadt Lohmar. Nun erhalten 39 Begünstigte finanzielle Hilfen. Die Kriterien dafür hatte zuvor der Stadtrat festgelegt. Bürgermeisterin Claudia Wieja dankte den Spendern für die Solidarität. 74 Einzelspenden waren eingegangen, die höchste Summe, 30.000 Euro, kam von der Bürgerstiftung Lohmar. Die WPG German Holdco GmbH zahlte 8000 Euro ein. Auch zahlreiche Privatleute beteiligten sich. Die Nothilfe-Kommission sichtete die Anträge und verteilte die Hilfsgelder, exakt 99.762,21 Euro. Ihr gehörten neben der Bürgermeisterin der Kämmerer Marc Beer, der Beigeordnete und Leiter des Stabes für außergewöhnliche Ereignisse des Unwetters, Andreas Behncke, die Geschäftsführerin der Bürgerstiftung, Gabriele Willscheid, und die Initiatorin der Organisation „Lohmar hilft“, Manuela Gardeweg, an. (coh)
Dienstag, 28. September: Spendenkonten des Rhein-Sieg-Kreises schließen zum 30. September
Rund 2,2 Millionen Euro sind nach der Unwetter-Katastrophe vom 14./15. Juli 2021 auf den Spendenkonten für die Opfer im Rhein-Sieg-Kreis zusammengekommen. Das teilte der Kreis am Dienstag mit. Der Kreis hatte die Konten unmittelbar nach den schrecklichen Ereignissen eingerichtet.
„Das ist eine unglaubliche Summe für die Menschen in den betroffenen Gebieten“, sagte Landrat Sebastian Schuster. „Ich kann gar nicht genug Danke sagen für die beispiellose Hilfe aus dem gesamten Rhein-Sieg-Kreis und darüber hinaus.“ Der Wiederaufbau habe bereits begonnen, und jeder Cent zähle.
Die Spendenkonten werden zum Donnerstag, 30. September, geschlossen. Ab diesem Zeitpunkt werden vom Kreis keine weiteren Geldeinzahlungen mehr angenommen.
Nach Angaben des Kreises entscheidet eine Spendenkommission in Kürze über die Verteilung der Gelder. Die ersten Auszahlungen sollen voraussichtlich am Mittwoch, 6. Oktober, erfolgen. Unter Vorsitz der Leiterin der Stabsstelle Wiederaufbau in der Kreisverwaltung des Rhein-Sieg-Kreises, Ulla Thiel, besteht die Kommission aus weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Kreisverwaltung sowie der Kommunen Lohmar, Meckenheim, Swisttal und Rheinbach.
Dienstag, 21. September: Benefiz-Konzert erbringt mehr als 20.000 Euro
Mehr als 20.000 Euro für die Opfer der Flut sind dank eines Benefizkonzertes in Bad Honnef zusammengekommen. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Otto Neuhoff fand es am 18. August statt mit Spitzenkräften um Martin Stadtfeld statt. In Kooperation mit dem Kulturring Bad Honnef, der Johannes-Wasmuth-Gesellschaft, dem Forte Club und der Beethoven Academy konnte die Stadt Bad Honnef weitere renommierte Künstler wie Aris Argrirs, Peter Borrfeldt, Guido Schiefen und Markus Kreul für den Abend gewinnen.
Das Geld konnte dieser Tage dem DRK für seine Direkt-Hilfen für die Flutopfer übergeben werden. Den Betrag des Abends von 10.347,63 Euro verdoppelten Markus Osterbrink, Uwe Westhoven und Matthias Hupperich auf 20.695,26 Euro. Die Spenden nahmen Bereitschaftsleiter Jens Koelzer und Kreisvorstand Frank Malotki entgegen.
Thorsten Schreiber, Initiator des Abends: „Die Schicksale der Flutopfer haben mich tief berührt. Ich hoffe, dass meine Konzertinitiative und der gute Spendenertrag die Not der Betroffenen etwas lindern kann.“ Bürgermeister Otto Neuhoff ergänzte: „Mehr als 20.000 Euro sind ein fantastisches Ergebnis einer fantastischen Veranstaltung.“ In Bad Honnef würden Gemeinsinn, Kulturbezogenheit und Solidarität gelebt. (csc)
Donnerstag, 16. September: Förderanträge für Betroffene von Freitag an möglich
19.20 Uhr: Menschen, die vom Hochwasser im Juli betroffen waren, können ab Freitag, 17. September, Förderanträge für den Wiederaufbau stellen. Insgesamt stehen dafür in Nordrhein-Westfalen rund 12,3 Milliarden Euro aus dem Aufbaufonds 2021 zur Verfügung. Das Land hat für die Beantragung ein Online-Förderportal eingerichtet, das ebenfalls ab Freitag freigeschaltet ist.
Für die Betroffene, die über kein Internet verfügen oder grundsätzlich Hilfe bei der Antragstellung benötigen, bietet der Rhein-Sieg-Kreis eine „Vor-Ort-Beratung“ an. In Meckenheim ist dies die Außenstelle des Kreises (Kalkofenstraße 2), in Rheinbach das Gründer- und Technologiezentrum (Marie-Curie-Straße 1).
In Swisttal findet die Beratung im Dorfhaus Ludendorf (Ollheimer Straße 12) statt, in Siegburg für Betroffene aus dem Rechtsrheinischen in der Mühlenstraße 50 (5. Etage, Raum 5.22 ). Beratungszeiten sind montags bis freitags jeweils von 8 bis 16 Uhr. (pf)
Dienstag, 14. September: Viele Anträge auf finanzielle Hilfe beim Kreis
11.52 Uhr: Nach der Unwetterkatastrophe vom 14. und 15. Juli sind bei der Kreisverwaltung mehr als 1100 Anträge auf finanzielle Unterstützung aus Mitteln des Spendenkontos eingegangen. Die Frist war am Freitag abgelaufen. Weitere Anträge werden nicht mehr angenommen.
„Seit Eröffnung des Spendenkontos sind etwa 2,1 Millionen Euro zusammengekommen. Gespendet haben Privatleute, Unternehmen, Institutionen, Vereine oder Interessengruppen“, schildert Landrat Sebastian Schuster. „Dafür bin ich allen Spenderinnen und Spendern unendlich dankbar. Sie helfen damit vielen Menschen, die immer noch in Not sind.“
Über die Verteilung der Spenden und die Höhe der jeweiligen Zahlungen wird eine Spendenkommission unter der Leitung von Ulla Thiel, der Leiterin der Stabsstelle Wiederaufbau, entscheiden. Ihr gehören neben Vertretern der Kreisverwaltung auch Vertreter der besonders betroffenen Kommunen Lohmar, Meckenheim, Swisttal und Rheinbach an. Einzahlungen auf das Spendenkonto des Kreises sind noch bis Donnerstag, 30. September, möglich. (pf)
Freitag, 10. September: Löschgruppe Birk half an der Ahr
13.45 Uhr: Aus Birk an die Ahr: Der Förderverein der Löschgruppe Lohmar-Birk war mit 30 Helfern im Hochwassereinsatz. Auch Nichtmitglieder und einige Männer der Freiwilligen Feuerwehr Breidt hatten sich angeschlossen.
Um gezielt Gutes tun zu können, knüpften die Lohmarer Kontakt zu einer Helferorganisation im Industriepark Grafschaft-Ringen. Jeden Morgen fuhr die Truppe um 8 Uhr los und kehrte erst am Abend gegen 20 Uhr zurück. „Dann mussten noch die verschlammten Geräte und Fahrzeuge gereinigt werden“, berichtet Wilhelm Klinkenberg.
Die Männer nutzten für den Materialtransport ein Privatfahrzeug und organisierten zusätzlich zwei weitere Kleinbusse, die heimische Firmen kostenlos zur Verfügung stellten. Leider seien „seitens der Stadt Lohmar keine Mannschaftstransporter beziehungsweise Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung gestellt worden“, bedauert Klinkenberg. Die Truppe hatte mehrere Tauchpumpen, Stromaggregate, sowie Schaufeln, Besen, Eimer und Schläuche dabei.
Die Männer unterstützten in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mayschoß und Heimerzhofen andere Helferinnen und Helfer, pumpten Keller und Wohnungen leer, entschlammten und räumten die Gebäude aus. Teilweise mussten der komplette Estrich und Holzböden in Fachwerkhäusern entfernt werden.
Ohne die drei von der Seelscheider Firma Homa gespendeten Hochleistungstauchpumpen wären einige Arbeiten nicht möglich gewesen. Der dreitägige Hilfseinsatz wirke sicherlich noch lange nach, resümiert Klinkenberg: „Die schlimmen Bilder werden uns noch lange in Erinnerung bleiben.“
Waffeln für 1314 Euro gebacken – Spende an Kita in Bad Neuenahr
13.35 Uhr: Die Kita St. Hildegard in Bad Neuenahr-Ahrweiler freut sich über Unterstützung aus der Dattenfelder Kindertagesstätte Siegpiraten. Deren Elternbeirat hatte im Rewe-Supermarkt Waffeln zu Gunsten von Flutopfern im Ahrtal gebacken. Bei der Aktion kamen 1314 Euro an Spenden zusammen. Kita-Leiterin Sandra Grab-Dorfmüller und Erzieherin Nadine Gäfgen fuhren nach Bad Neuenahr, um das Geld der dortigen Einrichtungsleiterin Margot Sonntag zu übergeben. „Die Kindertagesstätte ist komplett zerstört, es konnten nur zwei Klangschalen gerettet werden“, berichtet Grab-Dorfmüller. „Danke für diese Solidarität“ sagte die Leiterin der Kita St. Hildegard. (kh)
Benefizkonzert des DRK Sankt Augustin
13.29 Uhr: Das Deutsche Rote Kreuz Sankt Augustin lädt für Samstag,18. September, zu einem Benefizkonzert ein. Um 17 Uhr beginnt die Veranstaltung auf der Pfarrwiese St. Mariä Heimsuchung in der Gottfried-Salz-Straße 16. Es spielen „Die Schilehrer aus dem Stubaital“, Tickets können für 15 Euro auf Eventim gekauft werden. Mit dem Erlös werden Betroffene aus der flutgeschädigten Gemeinde Insul im Ahrtal unterstützt. Zutritt nur mit 3G-Regel: geimpft, negativ getestet, genesen. (dad)
Donnerstag, 9. September: Troisdorfer Gastronomen kochen für Ahr-Winzer
18.29 Uhr: „Das können wir! Das machen wir!“ Gut kochen nämlich – und das noch für einen guten Zweck: Guido und Gabi Radermacher („Zur Scheune“ in Eschmar) haben für Sonntag, 31. Oktober, eine Benefizveranstaltung für befreundete Winzer an der Ahr organisiert, die das verheerende Hochwasser hart getroffen hat. Von 11 bis 18 Uhr ist die Mehrzweckhalle in Müllekoven Ort des Geschehens.
„Mit einer Spende von 100 Euro pro Person seid ihr dabei“, laden die beiden Gastronomen ein; im Paket sind Essen und Trinken ebenso enthalten wie die musikalische Unterhaltung. Bands wie Die Jazzkrönung, Schmitz Marie oder MAM haben zugesagt, ohne Gage zu spielen; befreundete Winzer, die nicht von der Ahr kommen, unterstützen die Veranstaltung mit Weinspenden oder kommen gleich selbst vorbei, um zu helfen.
Teilnehmen kann nur, wer gegen Corona geimpft oder genesen ist; Nachweise und Personalausweise werden kontrolliert. Plätze müssen reserviert werden, eine Tageskasse gibt es nicht. Auskunft und Anmeldung im Internet. (dk)
Bach in Eitorf bekommt zweites Rohr
17.20 Uhr: Das Risiko einer Überflutung der Kläranlage durch den Erlenbach soll ausgeschlossen werden. Es hat sich heraus gestellt, dass die Abflusskapazität des 2,8 Kilometer langen Gewässers bei Starkregen unzureichend ist. Deshalb ermächtigte der Betriebsausschuss die Gemeindewerke einstimmig, den Bau eines Bypasses für den Bach in Auftrag zu geben.
Der ursprüngliche Plan, den Erlenbach in Höhe der Kläranlage aus dem Rohr zu befreien, wurde aufgegeben. Stattdessen soll ein zweites Rohr weiter oberhalb für einen Bypass angelegt, weiter unterhalb soll dieser wieder in den Bach eingeleitet werden. Das Baufeld ist allerdings mit Hausmüll belastet. Die Kosten wurden auf rund 330.000 Euro geschätzt. (rö)
Lohmar hat Millionenschaden
15.54 Uhr: Nicht nur Privatleute und Firmen waren von dem Hochwasser Mitte Juli betroffen, sondern auch die Stadtverwaltung. Die Schäden an Gebäuden, Brücken und Straßen wurden jetzt beziffert auf rund 2,14 Millionen Euro. Der dickste Batzen sind allein die Entsorgungskosten: Container und zusätzliche Müllabfuhren verschlangen 750.000 Euro. Die Soforthilfe für die betroffenen Haushalte schlängt hingegen nur mit 231.000 Euro zu Buche. Die geleasten Bautrockner kosteten die Stadt 84.000 Euro.
Das drückende Grundwasser verursachte in der Jabachhalle einen Schaden von 180.000, in der Aggertalschule von 150.000 Euro. Für den Deich Dornheckenweg, den Rettungsweg Jexmühle und die Hangrutsche Dorpmühle, Höngesberg und Kämpenweg fielen jeweils 100.000 Euro an.Überflutet wurde auch der Keller der Grundschule Wahlscheid (10.000 Euro), das Archiv (60.000 Euro) sowie die Keller der Flüchtlingsheime (50.000 Euro). Für das Pumpwerk Johannesstraße und für die Reparatur des Pastoratswegs fallen jeweils Kosten von 20.000 Euro an, für den Sandaustausch auf Kinderspielplätzen 10.000 Euro.
Auch auf dem Friedhof in Lohmar-Ort verursachte das Hochwasser teure Schäden. Um die unterspülte Urnenwand wieder herzurichten, rechnet die Verwaltung mit einem Aufwand von 40.000 Euro. Die gute Nachricht, die Bürgermeisterin Claudia Wieja im Haupt- und Finanzausschuss verkündete: Die Kommune bleibt wohl nur auf einem kleinen Teil der Kosten sitzen. Das Land Nordrhein-Westfalen kündigte als Soforthilfe 2,065 Millionen Euro an. (coh)
Dienstag, 7. September: Gedenken an die Opfer
17.03 Uhr: Parallel zur Gedenkveranstaltung im Landtag NRW zur Erinnerung an die Opfer der Unwetterkatastrophe vom 14./15. Juli lässt die Kreisverwaltung die Fahnen vor dem Kreishaus in Siegburg auf Halbmast wehen. Neun Menschen sind im Kreisgebiet ums Leben gekommen. „Die Zerstörungen durch das Unwetter im Juli sind für uns alle immer noch unfassbar“, teilt Landrat Sebastian Schuster mit.
Dienstag, 31. August: Volksbanken sammeln Rekordsumme für Flutopfer
18.48 Uhr: Die beim Rhein-Sieg-Kreis eingegangene Spendensumme für die Flutopfer ist auf 2,1 Millionen Euro angestiegen. Großen Anteil daran hatten die VR Bank Rhein-Sieg und VR-Bank Bonn, die mit einem Crowfundingprojekt innerhalb weniger Wochen 350.000 Euro gesammelt haben. Die Vorstände überreichten die Summe in den Siegburger Geschäftsräumen der Genossenschaftsbank an Landrat Sebastian Schuster.
„In der Krisensituation hält man zusammen, und uns war schnell klar, dass wir auch helfen wollten“, sagte Bank-Vorstandsvorsitzender Holger Hürten. Das Projekt „VR-Banken helfen – Flut 2021“ auf der Crowfunding-Plattform waren binnen drei Tagen nach der Flutkatastrophe zur Verfügung gestellt worden. Die Banken stellten einen eigenen Spendentopf von 80.000 Euro zur Verfügung. Dieser konnte solange angezapft werden, bis das Budget aufgebraucht war, jede Spende wurde bis zu 2500 Euro durch das sogenannte Co-Funding verdoppelt.
Die Idee kam gut an. Insgesamt 722 Spender trugen zum Ergebnis bei. Die höchste Summe spendete eine Einzelperson mit 50.000 Euro. Die Frauen der Frauengemeinschaft Lülsdorf sammelten an der Haustür und kamen so auf 10.000 Euro. Auch viele Vereine nutzte die Plattform, einige von außerhalb des Rhein-Sieg-Kreises.
n' Joy lud zu Benefizkonzert
13.19 Uhr: Bis kurz vor Konzertbeginn wechselten die Blickrichtungen vom wolkenverhangenen Himmel zur nächsten Wetter-App und es wurde gebangt, ob das Konzert des Gospelchors ’n Joy überhaupt stattfinden kann. Als dann Johannes Weiß das erste Lied anstimmte, zeigte sich sogar die Sonne und mehr als 150 Zuhörer hatten sich im Innenhof der Erlöserkirche eingefunden, um beim Konzert unter dem Motto „Mer stonn zesamme“ dabei zu sein.
Die Lieder hatte Chorleiter Johannes Weiß sehr bewusst gewählt, um die Solidarität zu betonen und die Hilfsbereitschaft der Menschen weiter anzustacheln. „Wellerman“ Christoph Arens zog nicht nur eine gelbe Wetterjacke über, sondern auch die Gummistiefel an, die Johannes Weiß bei seinen Hilfseinsätzen für die Flutopfer getragen hatte und sorgte so für eine ganz besondere Verbindung zwischen dem Lied und dem Zweck des Konzerts sowie bei vielen Besuchern für echte Gänsehaut.
Lieder wie „Viva la vida“, „Gracias a la vida“ oder „Glorious“ zeigten die Verbundenheit zum Leben auf. Die Spendenbereitschaft der Besucher brachte insgesamt 3000 Euro zusammen. Die wird Pfarrer Uwe Löttgen-Tangermann einem Pfarrer im Katastrophengebiet zur Verfügung stellen, der damit Obdachlose und besonders bedürftige Flutopfer unterstützen soll. Der Chor zeigte sich begeistert von der großen Hilfsbereitschaft und stürzt sich mit Feuereifer in die Proben für das Weihnachtskonzert. (mmn)
Montag, 30. August: Troisdorfer Lions Club spendet 300 Schulranzen
15.47 Uhr: Für den Lions Club Troisdorf war es eine Premiere: Statt eines Projekts im eigenen Umfeld boten die Troisdorfer Löwen den Freunden der Lions Clubs Bad Neuenahr-Ahrweiler und Kempen ihre Hilfe an. Gemeinsam mit dem Verein „Tatort – Straßen der Welt“ finanzierten sie 300 Schulranzen für Grundschulkinder und Erstklässler, die im Flut-Katastrophengebiet an der Ahr leben.
Ulrike Thönniges, Geschäftsführerin des Tatort-Vereins, und Lions-Präsident Helmut Meis aus Troisdorf fuhren gemeinsam dorthin, um die Schulranzen zu übergeben. Die weitere Verteilung übernimmt der Lions-Club Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Unterstützung von lokalen Helferinnen und Helfern.
Der Troisdorfer Lions Club und der Kölner Verein „Tatort – Straßen der Welt“ tragen seit 2016 eine Schulranzen-Aktion für finanziell benachteiligte Troisdorfer Familien. Seit dem Start des Schulranzenprojekts „Wir starten gleich – Kein Kind ohne Schulranzen“ im Jahre 2012 konnten so bereits über die Städte im Netzwerk rund 12.000 Schuleinsteiger-Sets verteilt werden.Der Filmschauspieler Dietmar Bär, der in der Fernseh-Krimireihe „Tatort“ den Kölner Kommissar Freddy Schenk spielt, ist Ehrenmitglied im Lions Club Troisdorf und unterstützt diese Aktion bereits seit vielen Jahren. (dk)
Donnerstag, 26. August: SKFM übergibt Spenden an Flutopfer
17:15 Uhr Aus der Sieggemeinde Eitorf wurden Spendengelder an die Opfer der Hochwasserkatastrophe und verschiedene Organisationen überreicht. Mehr als 10.000 Euro hatten der soziale Dienst der katholischen Kirche für Frauen und Männer (SKFM) und die Gemeinde gesammelt. Davon wurde unter anderem einer Familie aus Altenburg bei Bad Neuenahr ein neues Auto mit Zuschuss zum Benzingeld gekauft. Die Familie hatte alles verloren und musste vom Dach ihres Wohnhauses gerettet werden. Auch Sachspenden wie Kleidung, Hygieneartikel, Lebensmittel und weiteres wurde aus dem Fundus in der Alten Feuerwache an die Familie übergeben. Auch der Heimatverein und der Aktivkreis Eitorf sammelten bei ihren Sommerkonzerten Spenden und konnten nun 22.000 Euro an Soforthilfen überreichen.
Erinnerung an Opfer der Unwetter-Katastrophe
14.04 Uhr: Zur Erinnerung an die Opfer der Hochwasser-Katastrophe Mitte Juli werden am Samstag, 28. August, die Flaggen vor dem Kreishaus in Siegburg auf Halbmast gesetzt. NRW-Innenminister Herbert Reul hat für diesen Tag Trauerbeflaggung angeordnet. Diese Anordnung gilt für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände sowie der übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht des Landes unterliegen.
„Die Zerstörungen durch das Unwetter im Juli sind für uns alle immer noch unfassbar“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Mein Beileid gilt den Angehörigen der Todesopfer bei uns im Rhein-Sieg-Kreis und in der ganzen Region.“ Im Rhein-Sieg-Kreis sind im Zusammenhang mit dem Unwetter neun Menschen ums Leben gekommen.
Psychosoziale Unterstützung für Hochwasser-Betroffene
10.37 Uhr: Die Flutkatastrophe vom 14. und 15. Juli hat vielen Menschen traumatisiert. Zwar war Niederkassel von dem Starkregen deutlich weniger betroffen als andere Kommunen in der Region. Viele Niederkasselerinnen und Niederkasseler haben in den vergangenen Wochen allerdings in den besonders betroffenen Regionen des Rhein-Sieg-Kreises und des Kreises Ahrweiler bei den Aufräumarbeiten geholfen. Die Familien-, Paar- und Lebensberatungsstelle der Stadt bietet den von der Flut Betroffenen und deren Angehörigen deshalb psychosoziale Unterstützung an – in Form von Einzel- und Familienberatungen, online und in der Beratungsstelle. Weitere Informationen zu dem Angebot gibt es unter 02208/737-74 sowie per E-Mail. (pf)
25. August: Polizei bezieht Container in Rheinbachs Grabenstraße
19.41 Uhr: Die Polizei in Rheinbach hat an der Grabenstraße einen Container als Übergangswache eröffnet. Der Container steht direkt gegenüber des Eingangs zum eigentlichen Wachgebäude, dass bei der Unwetterkatastrophe so schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass das Gebäude nicht mehr nutzbar ist. Die Polizei ist in dem Container-Büro an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr ansprechbar. Der Wachdienst in Rheinbach wird von der Polizei in Meckenheim organisiert. Auch dort ist die Polizei rund um die Uhr erreichbar.
24. August: Potenzielle Spender für Vereine können sich an den Kreissportbund wenden
19.05 Uhr: Der Kreissportbund Rhein-Sieg (KSB) hat zur Unterstützung der Vereine, die von der Hochwasserkatastrophe betroffen sind, ein Spendenkonto eingerichtet. Wer die Vereine finanziell unterstützten möchte, kann sich mit einer E-Mail an den KSB – kontakt@ksb-rhein-sieg.de – wenden.„Das Ausmaß der Katastrophe hat uns alle zutiefst erschüttert“, teilt KSB-Präsident Wolfgang Müller mit.
Er habe sich selbst ein Bild der Zerstörung gemacht, berichtet Müller, vor allem in den linksrheinischen Kreiskommunen Swisttal und Rheinbach, wo die Flut Sporthallen, Vereinsheime, Schießanlagen, Tennis- und Fußballplätze beschädigt oder ganz zerstört habe. Die Vereine könnten die Beseitigung der Schäden nicht aus eigener Kraft stemmen.
„Aus diesem Grund haben wir ein Spendenkonto eingerichtet und setzen uns beim Landessportbund und der Landesregierung dafür ein, dass betroffenen Vereinen möglichst schnell und unbürokratisch geholfen wird“, sagt Müller. Zusätzlich hat der KSB 5000 Euro aus Eigenmitteln für betroffene Vereine bereitgestellt. (que)
23. August: 70.000 Euro Schaden an städtischen Immobilien
16.28 Uhr: Das Unwetter vom 14. Juli hat nicht nur den Rheinpegel steigen lassen, sondern auch an öffentlichen Gebäuden der Stadt Niederkassel erhebliche Schäden verursacht. Nach Angaben der Stadtverwaltung belaufen sich die finanziellen Schäden durch den Starkregen an ihren Immobilien auf mehr als 70.000 Euro.
Der größte Einzelschaden in Höhe von etwa 30.000 Euro entstand demnach an der Gesamtschule in Lülsdorf durch einen Rückstau der Fluten in der Abwasserleitung. Einen Schaden von rund 10.000 Euro verursachte ein ähnlicher Zwischenfall an der Turnhalle Berliner Straße.
Den großen Regenmengen offenbar nicht gewachsen waren auch die Dächer zahlreicher Schulen und Kindergärten, durch die das Wasser in die Gebäude eindrang. Betroffen waren die Kitas Vogelsangstraße, Pappelweg, Willy-Brandt-Platz und Im Schengfeld sowie die Mensa der Mondorfer Realschule, das Kopernikus-Gymnasium und die Dreifachsporthalle Süd. Wasserschäden durch undichte Dächer gab es am Lülsdorfer Hallenbad und in einem städtischen Übergangswohnheim. (pf)
19. August: Bonner sammeln mehr als 125.000 Euro für Flutopfer
12.06 Uhr: Bei der Spendenkaktion der Gleichstellungsstelle und des Personalrats der Bonner Stadtverwaltung sind in den vergangenen Wochen insgesamt mehr als 125.000 Euro zusammengekommen. Das teilt die Stadt Bonn mit. Das Geld ist für Beschäftigte der Stadt gedacht, die von den Überschwemmungen betroffen sind.
Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Bundesstadt Bonn: „Wir sind überwältigt von der beeindruckenden Bereitschaft, unsere vom Unwetter betroffenen Kolleg*innen mit einer Spende zu unterstützen. Mit dieser Summe hätten wir nie gerechnet!“
Über die Verteilung der Gelder wird eine Kommission entscheiden, die sich aus Kollegen und Kolleginnen der Gleichstellungsstelle, des Personalrates, des Verwaltungsvorstandes und des Personal- und Organisationsamtes zusammensetzt. Die Kommission hat bereits mehrfach getagt und erste Kriterien festgelegt. Aktuell erfolgt die Erfassung der betroffenen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Bonn über ein niederschwelliges Antragsformular, die bis Anfang September abgeschlossen sein soll. Mitte September erfolgt dann die Entscheidung über die Verteilung durch die Kommission sowie die Überweisung an Betroffene.
18. August: Straßenverkehrsamt kommt für flutgeschädigte Autos nach Swisttal
15.25 Uhr: Das Straßenverkehrsamt kommt für das Abmelden flutgeschädigter Fahrzeuge erneut nach Swisttal. Dieser wird am 24. August 2021 von 16 Uhr bis 17 Uhr im Gewerbepark in Swistattal-Odendorf stattfinden.
Mit dem mobilen Angebot möchte das Straßenverkehrsamt des Rhein-Sieg-Kreises Menschen, deren Fahrzeuge bei der Hochwasserkatastrophe beschädigt oder zerstört wurden, helfen. Für die Abmeldung sollten Fahrzeughalterinnen und –halter persönlich erscheinen beziehungsweise jemanden schriftlich bevollmächtigen. Zudem werden die Zulassungsbescheinigung Teil I und die Kennzeichenschilder benötigt.
Da einige Betroffene diese Nachweise nicht mehr vollständig haben, genügt beispielsweise auch die Zulassungsbescheinigung Teil I. Über den Verlust der Kennzeichenschilder muss dann eine Erklärung abgegeben werden. Wer weder Papiere noch Kennzeichenschilder hat, muss beispielsweise über Fotos nachweisen können, dass er oder sie tatsächlich Halterin oder Halter des Fahrzeuges ist.
Desweiteren sind noch diese Termine vorgesehen:
Donnerstag, 19. August 2021, 16 bis 17 Uhr in Swisttal-Ollheim, Kanalstraße Dorfsaal;Freitag, 20 August 2021, 15 bis 16 Uhr in Meckenheim-Altendorf, Ahrstraße – Burgstraße, Parkplatz.
Dienstag, 17. August: Viele Fluthilfen – Lions Clubs spenden für Lohmar
20.38 Uhr: Die Lions Clubs Lohmar und Troisdorf spendeten je 3000 Euro für die Hochwasser-Opfer in Lohmar. Insgesamt wurden Keller und Wohnungen von 700 Bewohnern überflutet, Mobiliar und Hausrat wurde zerstört, auch Clubmitglieder sind betroffen. Die Lohmarer Vizepräsidentin Heidrun Kewald-Draschka unterstützte Familien in Dernau an der Ahr: Sie brachte Mahlzeiten und nahm verschlammte Kleidung zum Reinigen mit zurück. (coh)
DITIB-Frauen verorgen Menschen in Ahrweiler mit Essen
Etwa 500 Personen, die von der Flutkatastrophe in Ahrweiler betroffen sind, hat der Frauenausschuss der Türkisch-Islamischen Gemeinde (DITIB) aus Siegburg mit Essen versorgt. Unterstützung erhielten die Siegburgerinnen von Mitgliedern der Zentralmoschee in Köln bei der Essensausgabe. „Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Opfern dieser Naturkatastrophe sowie bei den Hinterbliebenen“, teilte Vorstandssekretär Ismayil Ertence mit. (gvn)
Currywurstessen in Lohmar bringt rund 8000 Euro
Rund 8000 Euro brachte das Currywurstessen mit Tombola im Lohmarer Gasthaus Scheiderhöhe. Die Inhaber Daniel Lengsfeld, gebürtig aus Berlin, und seine von der Ahr stammende Frau Stephanie hatten Speis und Trank zur Verfügung gestellt, ehrenamtlich arbeiteten Köche und Servicekräfte aus dem Team. Die Spende fließt an vom Hochwasser betroffene Winzer an der Ahr. (coh)
Benefiz-Grillen in Lohmar bringt rund 5800 Euro
Das Benefiz-Grillen des Friseursalons Headclub an der Lohmarer Hauptstraße brachte knapp 5800 Euro ein für die Flutopfer in der Stadt. Die Gäste kauften auch rege Tombola-Lose, die Gewinne hatten Sponsoren gestiftet. (coh)
Spendengeld wird auf Antrag verteilt
13.25 Uhr: Menschen, die in der Unwetterkatastrophe am 14. und 15. Juli Schäden erlitten haben, können ab sofort einen Antrag auf finanzielle Hilfe beim Kreis stellen. Das teilt die Kreisverwaltung mit. „Unserem Spendenaufruf sind so viele Menschen und Unternehmen gefolgt, dass wir bis heute die unglaubliche Summe von rund 1,9 Mllionen Euro an unsere in Not geratenen Bürgerinnen und Bürger verteilen können“, so Landrat Sebastian Schuster. „Ich danke allen ganz herzlich, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben; es kann aber auch noch weiter gespendet werden – jeder Cent hilft!“
Verteilt wird das Geld auf der Grundlage einer Richtlinie, die jetzt durch den Rhein-Sieg-Kreis erlassen wurde. Voraussetzung ist, dass sich sowohl der Hauptwohnsitz als auch das geschädigte Eigentum im Rhein-Sieg-Kreis befinden. Weiterhin darf für den entstandenen Schaden kein Anspruch auf Versicherungsleistungen bestehen. Luxusgegenständen, Unterhaltungselektronik (Fernseher, Beamer etc.), Bargeld, Wertpapiere, Sammlungen und ähnliches können aus den Spendenmitteln nicht ersetzt werden.
Nach Abzug aller Leistungen (Versicherungsleistungen, Soforthilfe etc.) muss beim Antragsteller bzw. bei der Antragstellerin ein Schaden von 5000 Euro verblieben sein. Ein Anspruch auf eine finanzielle Unterstützung besteht indes nicht.
Anträge können bis einschließlich 10.September 2021 beim Rhein-Sieg-Kreis, Stabstelle Wiederaufbau, Kaiser-Wilhelm-Platz 1, 53721 Siegburg gestellt werden. Über die Verteilung und die Höhe der Hilfe entscheidet nach Ablauf der Antragsfrist eine Spendenkommission, deren Vorsitz die Leiterin der Stabstelle Wiederaufbau innehat und in der neben der Verwaltung des Rhein-Sieg-Kreises – Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen Lohmar, Meckenheim, Swisttal und Rheinbach, vertreten sind.
Mittwoch, 11. August: Straßenverkehrsamt kommt in die Flut-Gebiete
Das Straßenverkehrsamt des Kreises bietet seinen Service jetzt auch in den von der Flut betroffenen Kommunen an. In den kommenden Tagen können Fahrzeughalterinnen und -halter ihre durch die Flut beschädigten Fahrzeuge vor Ort abmelden. „Um den Halterinnen und Haltern in ihrer derzeitigen Situation nicht auch den Weg zu ihren Rathäusern beziehungsweise zu unserer Außenstelle in Meckenheim zuzumuten, sind wir zu verschiedenen Terminen mit einem mobilen Arbeitsplatz in Swisttal, Rheinbach und Meckenheim“, erläutert Harald Pütz, der Leiter des Straßenverkehrsamtes, das Angebot.
Folgende Termine sind bislang vorgesehen:
Donnerstag, 12. August, 16 bis 17 Uhr in Rheinbach-Flerzheim (Zippengasse/Dorfplatz)
Freitag, 13.August, 15 bis 160 Uhr in Swisttal-Heimerzheim (Gottfried-VeltenPlatz)
Samstag, 14. August, 11.30 bis 13 Uhr in Swisttal-Odendorf (Am Zehnthof)
Dienstag, 17. August, 16 bis 17 Uhr in Rheinbach, (Himmeroder Wall, Parkplatz)
Mittwoch, 18. August, 16 bis 17 Uhr in Swisttal-Buschhoven (Toniusplatz)
Donnerstag, 19. August, 16 bis 17 Uhr in Swistal-Ollheim (Dorfsaal/Kanalstraße)
Freitag, 20. August, 15 bis 16 Uhr in Meckenheim-Altendorf, Parkplatz Ahrstraße/Burgstraße (pf)
Wohnungsunternehmen Virawest spendet 100.000 Euro an Flut-Betroffene
Das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest stellt für die Opfer der Flutkatastrophe vom 14. und 15 Juli insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung. Das Geld soll über den Rhein-Sieg-Kreis an Betroffene verteilt werden. Nach Angaben des Unternehmens hat die Belegschaft 25.000 Euro für die Flutopfer gespendet. Über die Vivawest Stiftung sei dieser Betrag dann auf 100.000 Euro aufgestockt worden. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben in Rheinbach und Swisttal selbst von der Flut betroffen. 70 Wohnungen seien nicht mehr bewohnbar und müssten saniert werden. Zudem seien 4000 Kellerräume vollgelaufen. (pf)
Dienstag, 10. August: Zarrellas besuchen Tier-Gnadenhof in Rheinbach
Hof und Möbel standen unter Wasser, Tiere verendeten in den Fluten: Die TV- und Musik-Bekanntheiten Jana Ina (44) und Giovanni Zarrella (43) haben sich bestürzt über einen vom Hochwasser stark getroffenen Gnadenhof in Rheinbach gezeigt: „Auf einmal kommt die Flut und reißt dir alles weg. Das ist unvorstellbar“, sagte Giovanni Zarrella, Musiker und Moderator, als er sich mit seiner Ehefrau am Dienstag ein Bild vor Ort machte. „Mehr denn je müssen wir die Leute unterstützen“, ergänzte die Moderatorin.
Zusammen übergaben sie der Hofbesitzerin einen Spenden-Check einer Initiative einer Tierbedarfskette von 23.100 Euro – und rundeten selbst auf 30.000 Euro auf. „Es berührt einen unglaublich zu sehen, wie selbstlos Menschen sowas angehen. Sie müssen eigentlich heilig gesprochen werden“, sagte Giovanni Zarrella zum Engagement von Tierschützern. Im vergangenen Jahr hatte der Ex-Bro'Sis-Sänger mit seiner Frau die Mischlingshündin „Cici“ aus dem Kölner Tierheim adoptiert. (dpa)
Freitag, 6. August: Universitätsklinikum Bonn spendet 26.000 Euro
15.15 Uhr: Das Bonner Universitätsklinikum (UKB) unterstützt die Opfer der Hochwasserkatastrophe mit 26.000 Euro. Bei dem Geld handelt es sich um den Betrag, der ursprünglich für das Sommerfest der rund 8400 Klinik-Beschäftigten vorgesehen war. Dieses Fest wurde inzwischen abgesagt, nachdem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einer Online-Umfrage mit „überwältigender Mehrheit“ dafür ausgesprochen hatten. „Die Idee zur Spende aus den in diesem Jahr nicht für das Fest eingesetzten Mitteln kam aus der Mitarbeiterschaft selbst und zeigt die große Solidarität der UKB Mitarbeitenden mit den von der Flutkatastrophe Betroffenen,“ sagt Prof. Wolfgang Holzgreve, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am UKB. Der Spendenbetrag der Klinik geht an die Bürgerstiftung der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel.
Nach Angaben des UKB-Vorstands wurden nach dem Unwetter von 14. Juli bereits mehr als 200 Flutopfer im interdisziplinären Notfallzentrum und auf den Stationen des Universitätsklinikums versorgt. Zudem habe die UKB Wohnungen bereitgestellt. Beschäftigte der Klinik hätten zudem für Hilfseinsätze im Katastrophengebiet ihre Freizeit eingesetzt.
Beethovenfest macht Benefiz-Aktion
Auch das Beethovenfest will die Flutopfer im Rhein-Sieg-Kreis mit einer Benefiz-Aktion unterstützen. Dazu soll das Public Viewing des Eröffnungskonzerts am 20. August als Open-Air-Konzert auf dem Kunstrasen stattfinden. Das moderierte Vorprogramm beginnt um 19 Uhr, die Übertragung des Konzerts um 20 Uhr.
Anders als ursprünglich geplant, wird es nun für das Public Viewing einen Kartenvorverkauf geben, mit dem alle Besucherinnen und Besucher den guten Zweck nach ihren Möglichkeiten unterstützen können. Zur Auswahl stehen Solidaritätstickets (10 Euro), Bronzetickets (50 Euro), Silbertickets (100 Euro) und Goldtickets (200 Euro). Der Vorverkauf startet am 13. August. Die Karten können online sowie telefonisch unter 0228/502010 gekauft werden. (pf)
Donnerstag, 5. August: Linksrheinisch weiter erhebliche Einschränkungen im Bahnverkehr
17.10 Uhr: Bahnkunden in Bonn und im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis müssen nach der Flutkatastrophe weiter mit erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen. Das hat die Deutsche Bahn angekündigt.
Zwar prognostizieren Experten des Verkehrsunternehmens, dass der Abschnitt der Voreifelbahn zwischen Bonn und Rheinbach noch im Verlauf dieses Jahres wieder in Betrieb genommen werden kann. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Rheinbach und Euskirchen seien dagegen umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich, weil die Flut die Infrastruktur der Bahn komplett zerstört habe.
Konkrete Aussagen, wann der Bahnverkehr dort wieder aufgenommen werden kann, will die Deutsche Bahn noch nicht machen. Dazu seien zunächst weitere Bestandsaufnahmen und detaillierte Planungen für Reparaturen beziehungsweise den Neubau der Bahn-Infrastruktur erforderlich, heißt es. Der Streckenabschnitt zwischen Rheinbach und Euskirchen stehe deshalb „erst deutlich nach 2021“ für den Bahnverkehr zur Verfügung. (pf)
Schulstart am 18. August in „ganz, ganz wenigen Fälle“ unklar
10.49 Uhr: Trotz der teils verheerenden Flutschäden soll die Schule in NRW nach Worten der Landesbildungsministerin Yvonne Gebauer regulär beginnen. „Wir gehen davon aus, dass der Schulstart gelingen kann“, sagte die FDP-Politikerin am Donnerstag bei einem Besuch von zwei von der Hochwasserkatastrophe getroffenen Schulen in Rheinbach und Euskirchen. Man müsse sicherlich noch mit Einschränkungen rechnen. Mehr als 150 Schadensmeldungen mit unterschiedlichem Ausmaß seien im Ministerium angekommen, sagte Gebauer. In „ganz, ganz wenigen Fällen“ sei der Schulstart am 18. August noch unklar.
Die Schadenshöhe könne man noch nicht beziffern. Mit dem Soforthilfeprogramm des Landes NRW, der Schulsozialarbeit und dem schulpsychologischen Dienst wolle man Schulen in betroffenen Regionen helfen.
Gebauer hatte am Donnerstagmorgen zunächst eine Schule in Rheinbach besucht, um sich ein Bild zu machen. „Mein erster Eindruck war schon sehr beklemmend“. Der Parkettboden musste wegen des hochstehenden Wassers entfernt werden. Allerdings seien dort viele Klassenräume auch unbeschadet geblieben.
Nach den Sommerferien beginnt die Schule der Bildungsministerin zufolge im vollen Präsenzbetrieb „so normal wie möglich“. Maske müsse wegen der Corona-Pandemie weiter im Unterricht und im Gebäude getragen werden, draußen auf dem Schulhof dürfe man diese abnehmen. (dpa)
Mittwoch, 4. August: Finanzielle Hilfe auch für Freiwillige – Landrat bittet Laschet um Unterstützung
16 Uhr: Der Einsatz von freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie Unternehmen und der Landwirtschaft sei bei den Aufräumarbeiten entscheidend gewesen, teilte der Kreis am Mittwoch mit. Ohne diesen wäre man nicht so weit fortgeschritten wie man nun bereits in den betroffenen Kommunen ist. Landrat Sebastian Schuster hat nach Angaben des Kreises deshalb den Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, angeschrieben und ihn gebeten, auch diesen Menschen unbürokratisch eine finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen und hierfür Landesmittel bereit zu stellen.
„Ohne zu zögern haben hier Menschen aus nah und fern ihre ganze Kraft, Zeit und auch ihre Maschinen und Fahrzeuge eingesetzt, um in den ersten Tagen und Wochen dieser unfassbaren Katastrophe zu helfen“, so Landrat Schuster. „Dafür kann man gar nicht dankbar genug sein. Wichtig ist es nun aber auch, dass den vielen Helferinnen und Helfern nun seitens des Landes der entstandene Aufwand als Zeichen der Anerkennung ersetzt wird.“
Dienstag, 3. August: Starkregen in der Region
17.00 Uhr: Im Süden von Nordrhein-Westfalen hat es am Dienstagnachmittag lokale Gewitter und Starkregenfälle mit teils um die 30 Liter Wasser pro Quadratmeter in sechs Stunden gegeben. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für die Zeit von 09.00 bis 17.00 Uhr eine Warnung der Stufe 2 („markantes Wetter“) ausgesprochen. Bei der Regenmenge seien vollgelaufene Keller im Einzelfall möglich, sagte ein DWD-Sprecher. Die nächsthöhere Warnstufe 3 („Unwetter“) sei aber nicht ausrufen worden. Die Störungen seien schnell vorbeigezogen.
Starkregen habe es in einem Gebiet südwestlich von Köln gegeben, sagte der Sprecher. Bei Bonn registrierte der DWD ein örtliches Gewitter. „Viel Regen im Bereich Swisttal. Dort kleinräumig Überflutungsgefahr“, schrieb der Meteorologe Jörg Kachelmann auf „Kachelmannwetter“. Im äußersten Norden sollte es laut DWD dagegen häufig trocken bleiben. In der Nacht zum Mittwoch sollen Schauer und Gewitter nachlassen. (dpa)
Montag, 2. August: Rhein-Sieg-Kreis hebt Katastrophenlage auf
16.06 Uhr: Für den Rhein-Sieg-Kreis gilt seit Montag nicht mehr die Katastrophenlage. Landrat Sebastian Schuster hat diese nach der Sitzung des Krisenstabes am vergangenen Freitag mit Wirkung für Montag aufgehoben, teilte der Kreis mit.
„Die kommunale Infrastruktur ist weitgehend wiederhergestellt. Die Stadtverwaltung Rheinbach und auch die Gemeindeverwaltung Swisttal stehen in den Rathäusern den Bürgerinnen und Bürgern wieder zu Verfügung“, sagt Landrat Schuster. „Und auch das Straßen- und Wegenetz ist soweit instandgesetzt, dass alle Ortschaften der betroffenen Kommunen erreichbar sind.“
Man werde im Rhein-Sieg-Kreis noch einen sehr langen Weg vor sich haben, bis der Wiederaufbau bewältigt sei. Deshalb werde die Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Kommunen um den Krisenstab des Kreises so weitergeführt wie bislang, so Schuster.
Der Katastrophenfall war am 18. Juli 2021 festgestellt worden, um nach den tiefgreifenden Schäden an der Infrastruktur eine optimale Verzahnung aller Akteure für den Wiederaufbau herzustellen.
Armin Laschet in Swisttal – Anwohner beklagen Versagen
15.16 Uhr: Bei seinem Ortsbesuch in Swisttal ist Armin Laschet schwer unter Beschuss geraten. Beim Gang des Unions-Kanzlerkandidaten durch die zerstörten Straßen entlud sich am Montag, zweieinhalb Wochen nach Beginn der Unwetterkatastrophe, der Ärger vieler Anwohner über fehlende Hilfe vor Ort.
Bislang habe er weder Hilfe von der Landesregierung noch von der örtlichen Verwaltung gesehen, klagte ein Mann. Stattdessen hätten junge Leute beim Aufräumen geholfen. Auch ein anderer Mann schimpfte über „riesengroße Versager“ und drohte – auch in Laschets Richtung: „Sie werden es bei der Wahl merken.“ Am 26. September ist Bundestagswahl.
Eine aufgebrachte Frau fragte den Ministerpräsidenten: „Haben Sie schon mal eine Woche im Schlamm gebuddelt?“ Und ein Mann beklagte eine Verunsicherung der Bevölkerung in der Unwetternacht durch falsche Warnungen vor einem angeblich bevorstehenden Bruch der Steinbachtalsperre über Facebook. Dies wäre zu verhindern gewesen, wenn die Gemeinde aktuelle Informationen auf ihrer Seite gehabt hätte, sagte er. Dies habe es aber nicht gegeben – auch keine Alarmierung.
Patrick Richelt, Vorstand eines Kindergartens in Swisttal-Heimerzheim, klagte: „Infrastruktur im Dorf haben wir nicht mehr. Alle kleinen Geschäfte, alle Familienunternehmen im Dorf – das ist alles abgesoffen. Wir haben keine Schule mehr.“ Laschet müsse jetzt konkrete Hilfe ankündigen. „Er muss. Wir müssen in die Pötte kommen. Nicht das übliche Genehmigungsverfahren von zig Monaten. Wir brauchen schnelle Lösungen“, sagte Richelt.
Laschet versicherte mehrfach, er sei vor Ort, um sich ein Bild zu machen und werde sich um Hilfe kümmern. (dpa)
Laschet würdigt in Swisttal die Arbeit der Ehrenamtler
14.57 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei einem Besuch in der Flutkatastrophen-Region die Arbeit der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer gewürdigt. „Überall habe ich gehört, welches große ehrenamtliche Engagement da war, als die Not am größten war“, sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Montag in Heimerzheim in Swisttal. Viele Helferinnen und Helfer seien an den Grenzen ihrer Kräfte. Deren Arbeit müsse jedoch weitergehen, wenn sie zurückmüssten in ihre Berufe. „Wir müssen jetzt alles tun, hier möglichst reibungslos einen Übergang zu schaffen.“(dpa)
Laschet in Swisttal: Schnelle Soforthilfen seien notwenig
14.40 Uhr: NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat bei einem Besuch in der Flutkatastrophen-Region die Notwendigkeit zügiger Hilfen betont. „Wir brauchen schnelle Soforthilfe“, sagte der Unions-Kanzlerkandidat am Montag im Ortsteil Heimzerheim in Swisttal. Er habe sich erkundigt, wie die Auszahlungen vor Ort liefen – entweder per Überweisung oder, wenn es nicht anders gehe, auch mit Bargeld. „Dann kommt die große Aufgabenstellung: Der Wiederaufbau. Da werden Bund und Land zusammenarbeiten. Und da arbeiten wir auf Hochtouren, dass es bald Entscheidungen auf der Bundesebene gibt.“ (dpa)
Soforthilfe des Landes auch in Niederkassel verfügbar
13.07 Uhr: Auch Niederkasseler Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie Landwirte, die beim Unwetter am 14. Juli einen Schaden erlitten haben, können eine Soforthilfe des Landes beantragen. Darauf weist die Stadtverwaltung hin. Voraussetzung ist, dass der Schaden nach Abzug etwaiger Versicherungsleistungen mehr als 5000 Euro beträgt. Betroffene Bürger können je nach Situation zwischen 1500 und 3500 Euro erhalten, bei Unternehmen und Landwirten beträgt der Soforthilfebetrag 5000 Euro.
Fragen zur Soforthilfe beantwortet die Stadtverwaltung unter 02208/94 66-115 sowie per E-Mail. Auch auf der Internetseite der Stadt gibt es entsprechende Informationen. (pf)
Sonntag, 1. August: Laschet besucht am Montag Swisttal
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besucht am Montag zwei schwer von der Hochwasserkatastrophe getroffene Gemeinden. Am Mittag (12.30 Uhr) wird der NRW-Regierungschef in Swisttal im Rhein-Sieg-Kreis erwartet, wie die Staatskanzlei mitteilte. Er wolle sich mit Betroffenen und freiwilligen Helfern austauschen. Zudem werde Laschet zu einer Schule gehen, an der er sich einen Eindruck von den Schäden machen wolle.
Danach reist Laschet nach Schleiden im Kreis Euskirchen. Auf dem Programm stehen dort der Besuch einer Pappenfabrik und eines Kindergartens. Zudem wird der Ministerpräsident die Gedenkstätte Vogelsang besuchen und sich über das enorme Müllaufkommen nach der Unwetterkatastrophe informieren.
Abkochgebot für Swisttal-Odendorf aufgehoben
Wie der Landkreis am Sonntag informiert, ist das präventive Abkochgebot für das Trinkwasser in Swisttal-Odendorf ab sofort aufgehoben.
Hintergrund des Abkochgebotes waren in Zusammenhang mit Unwetter Bernd auffällige Trinkwasserproben im Versorgungsnetz, über das auch Swisttal-Odendorf das Trinkwasser bezieht – auch wenn die Proben in Swisttal-Odendorf selbst unauffällig waren.
Die engmaschige Beprobung des Wasserversorgungsnetzes, die seitdem erfolgt ist, zeigt nun insgesamt wieder eine unbedenkliche Trinkwasserqualität, sodass das Abkochgebot in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen und dem Wasserversorger aufgehoben werden kann.
Die zusätzliche Chlorung wird zunächst fortgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme des vorbeugenden Gesundheitsschutzes entsprechend den Richtlinien der Trinkwasserverordnung.
Der erhöhte Chlorgehalt ist nicht gesundheitsschädlich. Bürgerinnen und Bürger mit sensiblen Geschmacks- bzw. Geruchsnerven könnten ihn aber möglicherweise z.B. beim Duschen riechen und unter Umständen auch leichten Chlorgeruch beim Trinkwasser bemerken.
Das Gesundheitsamt steht in engem Austausch mit dem Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen sowie mit dem Wasserversorger, der das Wassernetz weiter engmaschig beproben und kontrollieren wird.
Freitag, 30. Juli: Viele Fluthilfen im Kreis – Abfall in Swisttal entsorgt
18.10 Uhr: Mitarbeiter des Siegburger Umweltamts haben nach dem Hochwasser die Abfallentsorgung in Swisttal koordiniert: Leiter Thomas Schmitz zufolge waren im Wesentlichen die Bundespolizei sowie kommunale Fuhrparke aus Bonn, Hennef, Siegburg, Neunkirchen/Much und Windeck im Einsatz, zudem zahlreiche private Unternehmen mit ihren großen Radladern und Baggern. Auf Sammelplätzen erreichten einzelne Abfallberge eine Höhe von fünf Metern und mehr. Besonders hervorzuheben sei die Dankbarkeit der Anwohner, teilte das Umweltamt mit. (ah)
Benefizturnier des FC Spich
Zum Benefizturnier zugunsten der Flutopfer hatte der FC Spich eingeladen. Wie der Verein mitteilt, eröffnete die Jugendabteilung des 1. FC Spich das Turnier mit dem B-Junioren-Spiel gegen die Sportfreunde Habbelrath-Grefrath. Am zweiten Tag bestritt die Seniorenabteilung mit ihren drei Herrenmannschaften und der Damenmannschaft die Spiele des Turniers. Schon nach dem ersten Tag freuten sich die Ausrichter über 900 Euro, am Ende des Turniers konnten sie einen Erlös von insgesamt 6000 Euro zählen. (dk)
Bundeswehr-Reservisten im Einsatz
Bundeswehr-Reservisten aus Siegburg sind an Ahr und Erft auf Kameraden aus dem Kreis und anderen Teilen Nordrhein-Westfalens und Deutschlands getroffen. Die Siegburger hatten eine Internetseite eingerichtet, in der sich diese für Unterstützungsleistungen eintragen konnten. (ah)
Donnerstag, 29. Juli: 70 Hochwasser-Betroffene suchen weiterhin nach Wohnungen
16.12 Uhr: Viele von der Flutkatastrophe Betroffene suchen weiterhin eine Wohnung im Kreisgebiet. Darauf weist der Rhein-Sieg-Kreis hin. Er bittet deshalb alle Wohnungseigentümerinnen und Wohnungseigentümer mit verfügbarem Wohnraum zur Miete, sich zu melden. „Wir möchten den betroffenen Familien, Paaren und Einzelpersonen möglichst schnell zu einer neuen Bleibe verhelfen“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Mit Stand heute suchen noch etwa 70 Menschen eine Wohnung.“
Betroffene Kommunen erhalten Soforthilfe von sechs Millionen Euro
13.34 Uhr: Die von der Flutkatastrophe betroffenen Kreiskommunen Rheinbach, Swisttal, Lohmar und Meckenheim erhalten vom Land eine erste finanzielle Soforthilfe in Höhe von zusammen sechs Millionen Euro. Das hat der Rhein-Sieg-Kreis angekündigt. Demnach haben sich Landrat Sebastian Schuster und Kreiskämmerin Svenja Udelhoven inzwischen auch schon mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern über eine Aufteilung des Betrages verständigt. Swisttal wird drei Millionen Euro erhalten, Rheinbach zwei Millionen. An die Städte Meckenheim und Lohmar gehen aus der ersten Pauschalzahlung jeweils 500.000 Euro.
„Ich bin sehr froh, dass wir so schnell Einigkeit über die Verteilung der Mittel erzielen konnten“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Wir erfahren rund um die Unwetterkatastrophe eine unglaubliche Welle der Solidarität aus allen Bereichen der Gesellschaft, aber auch die kommunale Familie im Rhein-Sieg-Kreis steht in der Not fest zusammen.“ Die Verteilung des Geldes orientiert sich nach Angaben des Kreises am bisher bekannten Schadensbild in den Kommunen.
Der Rhein-Sieg-Kreis selbst verzichtet wegen der nach aktuellem Stand „überschaubaren Schäden an der Kreis-Infrastruktur“ zunächst auf Mittel aus dem aktuellen Soforthilfe-Fonds. Dies gelte auch für alle übrigen Städte und Gemeinden im Kreisgebiet, die weit weniger von der Katastrophe betroffen waren als Swisttal, Rheinbach, Meckenheim und Lohmar, teilt die Kreisverwaltung mit. Sobald weitere Mittel für Kommunen bereitgestellt wurden, solle aber über deren Verteilung neu beraten werden. (pf)
Mittwoch, 28. Juli: Soforthilfe das Landes kann bei der Stadt Lohmar beantragt werden
17.29 Uhr: Die Stadt Lohmar hat mitgeteilt, dass Geschädigte aus dem Stadtgebiet die Soforthilfe des Landes bei der Stadt beantragen können. Bürgerinnen und Bürger, die erklären, dass ihnen ein Schaden von mindestens 5000 Euro entstanden ist, der nicht durch Versicherungen ersetzt wird, können einen Sockelbetrag von 1500 Euro und 500 Euro für jede weitere Person aus dem Haushalt erhalten, maximal 3500 Euro. Die Antragsformulare stehen auf den Internetseiten der Stadtverwaltung Lohmar oder des Landes zur Verfügung. Für eine schnelle Auszahlung sollten die Anträge ausgefüllt und unterzeichnet an die Stadt Lohmar, Rathausstraße 4, 53797 Lohmar, gesendet oder in die Briefkästen am Rathaus oder Stadthaus eingeworfen werden. (coh)
Viele Fluthilfen im Kreis – Hilfe für Haus-Wiederaufbauten
11.54 Uhr: Der Ernteverein Markelsbach aus Much hat eine private Hilfsaktion seines Kölner Mitglieds Michael Harzen im Flutgebiet unterstützt. Mit den Spenden des Vereins seien Haus-Wiederaufbauten in Gmünd und Odendorf, Wasser-, Waschmaschinen-, Kühlschrank- und Batteriekäufe unterstützt worden. Auch für die Versorgung der Helfer blieb noch etwas übrig. (sp)
Straßentheater lässt Hut für Flut-Betroffene rumgehen
Beim Straßentheater auf dem Festplatz an der Troisdorfer Stadthalle sollte der herumgereichte „Hut“ eigentlich die Gage der Künstlerinnen und Künstler erhöhen, wurde aber für die Hochwasseropfer gefüllt. Das geschah auch nach dem Konzert der Band Cologne unplugged, bei dem 2000 Euro Spenden erzielt und von der VR-Bank Rhein-Sieg verdoppelt wurden.
FDP Hennef setzt Wahlkampf vorläufig aus
Ihren Wahlkampf setzt die FDP Hennef angesichts der Flutkatastrophe vorläufig aus. Der Stadtverband kurzfristig einstimmig beschlossen, die Hälfte der geplanten finanziellen Mittel aus dem Wahlkampfbudget an die „Aktion Deutschland hilft“ für die Opfer der Unwetterkatastrophen zu spenden. (rvg)
5,5 Tonnen Hilfsgüter von der SPD Siegburg
Ein Helferteam der SPD Siegburg hat im Parteibus insgesamt 5,5 Tonnen Hilfsgüter in Hochwassergebiete gefahren, dabei rund 1700 Kilometer zurückgelegt und so die private Initiative zur Flutopferhilfe um Jamilah Lehnen und Lena Spieker unterstützt. „Bei meiner ersten Tour war ich geschockt von den Bildern, die sich mir boten“, sagte der Ortsvorsitzende Dirk Witte. Das Team um Lehnen und Spieker sei großartig, „jeder einzelne gibt dort alles“, so die Ortsvereinsvorsitzende Sabine Nelles. (ah)
Freiwillige des Johanniter-Ortsverbandes Much/Neunkirchen-Seeelscheid im Einsatz
Zum zweiten Mal sind 22 Freiwillige des Johanniter-Ortsverbandes Much/Neunkirchen-Seelscheid in den Überflutungsgebieten im Einsatz gewesen. In Swisttal waren sie in einer Unterkunft bei Registrierung, Einsatzleitung, Technik & Sicherheit sowie in der Mensa im Einsatz. Auch beim Abbau der Unterkunft nach der Rückkehr der Evakuierten packten die Johanniter aus den Berggemeinden im Rahmen ihres 24-Stunden-Einsatzes mit an. (sp)
Da viele Fahrzeuge und Gerätschaften der Feuerwehren in Rheinland-Pfalz durch die Flutkatastrophe vernichtet worden, haben die Siegburger Kollegen ein ausgemustertes Fahrzeug und zwei Abrollbehälter mit Gerätschaften gespendet. Ursprünglich war vorgesehen, diese über die Auktionsplattform des Zolls zu versteigern. Die Feuerwehr Remagen nahm die Spende stellvertretend für Mayschoß, Dernau, Adenau, Bad Neuenahr und Ahrweiler entgegen. (ah)
Bauhof Troisdorf unterstützt in Ahrweiler
Der Bauhof der Stadt Troisdorf hat mit Mitarbeitern, Fahrzeugen und Geräten die Aufräumarbeiten in Ahrweiler unterstützt. Dabei waren rund 30 Freiwilligen der KG Grün-Weiß Bergheim und ihr Vorsitzender Alexander Klein. Die Eska-GmbH habe einen Fahrer und eine Zugmaschine mit Tieflader unentgeltlich zur Verfügung gestellt, um den Radlader nach Ahrweiler zu befördern und wieder abzuholen, berichtete Bürgermeister Alexander Biber. Beim Hilfseinsatz am vergangenen Wochenende stellt die Baufirma Meißner einen Tieflader-Anhänger zur Verfügung. Insgesamt waren 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofs im Einsatz.
Dienstag, 27. Juli: Mehr als eine Millionen Euro Spenden gesammelt
16.17 Uhr: Mehr als eine Million Euro Spenden sind nach der Hochwasserkatastrophe beim Rhein-Sieg-Kreis bisher eingegangen. Landrat Sebastian Schuster (CDU) nannte die Spendenbereitschaft bei einer Pressekonferenz am Dienstag „herausragend“. In den kommenden Tagen solle darüber beraten werden, wie das Geld verteilt werde.
Auch die Auszahlung der Soforthilfen sei bereits angelaufen. Am Montag sei die erste Viertelmillion für die Gemeinde Swisttal ausgezahlt worden, in Rheinbach sei bisher in etwa dieselbe Summe geflossen.
Katastrophenfall im Kreis gilt weiterhin
Währenddessen gilt im Kreis weiterhin der Katastrophenfall. Nach Angaben von Ingo Freier, Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, habe der Landrat dadurch die Möglichkeit, Anweisungen zur Unterstützung an die Kommunen zu geben und diese mit in die Verantwortung zu nehmen. Das sei wegen der großen Solidarität bisher aber nicht nötig.Freier sagte, die Infrastruktur in den besonders vom Hochwasser betroffenen Kommunen Swisttal und Rheinbach sei „nachhaltig“ geschädigt. Gegen Ende der Woche solle noch einmal über die Aufhebung des Katastrophenfalles diskutiert werden.
Nach Angaben von Bürgermeister Ludger Banken (parteilos) ist ein großer Teil von Rheinbach bereits wieder mit Strom versorgt. „Das heißt aber nicht, dass die Menschen in den Häusern schon wieder Strom haben.“ Es fehle an Elektrikern und Elektrikerinnen, um die Häuser kontrollieren und freigeben zu können. „Jeder Elektriker, jede Elektrikerin, die zu uns kommt, ist herzlichst willkommen“, sagte Banken.
Beseitigung des Mülls stellt Rheinbach und Swisttal vor Probleme
Auch die Beseitigung des Mülls stellt die Orte weiterhin vor Probleme. „Das ist eine Mammutaufgabe“, sagte die Bürgermeisterin von Swisttal, Petra Kalkbrenner (CDU).Welche Schäden das Hochwasser im Rhein-Sieg-Kreis und den Orten hinterlassen hat, könne noch nicht beziffert werden. „Wir haben mal versucht, so grob die Schäden zu ermitteln“, sagte Banken. „Da wird mir übel wenn ich das sehe.“ Und dabei gehe es nur um die kommunalen Schäden. „Ich bin natürlich auch in vielen Ortsteilen unterwegs und hab mir das angeguckt. Wenn man das alles zusammenzieht, da kommt einem der Graus.“ (dpa)
Im Kreis gibt es viele Fluthilfen – Grillfest als Spendenaktion in Lohmar
12.21 Uhr: Der Friseur-Salon Head-Club in Lohmar veranstaltet am Freitag, 30. Juli, 15 bis 22 Uhr, eine Spendenaktion. Auf dem Parkplatz hinter dem Salon an der Hauptstraße 44 findet ein Grillfest statt. Essen, Getränke und die Arbeitskraft stellen die Veranstalter. Die Spenden der Gäste leiteten sie zu 100 Prozent an die örtlichen Hilfsorganisationen weiter, teilen Mitinhaber Pascale Spies sowie seine Freunde Kristian Weber und Mauro Seneca mit. (coh)
Notstromaggregat des Mucher Verkehrsvereins ist in der Eifel im Einsatz
Sein Notstromaggregat hat der Verkehrsverein Much zu einer Familie mit kleinen Kindern in die Eifel geschickt. Ein Mucher Berufsfeuerwehrmann hatte für einen Kollegen der Feuerwehr Köln angefragt. Das Abschleifen von Bänken könne warten, bei dem das Aggregat sonst eingesetzt wird, sagt Vereinssprecher Hartmut Erwin. Aus dem Umfeld des Verkehrsvereins seien der Familie spontan 2000 Euro zur Verfügung gestellt worden. (sp)
FC Hennef spendet Siegprämie des Kreispokals an Betroffene
Die Mannschaft des Fußball-Mittelrheinligisten FC Hennef 05 hat nach dem Gewinn des nachgeholten Kreispokals aus der Vorsaison die 1000 Euro Siegprämie für die Betroffenen der Flutkatastrophe gespendet. Die Kicker hatten den Siegburger SV 04 mit einem 1:0 bezwungen. (que)
Lohmarer Kinder zu sportlichem Vormittag nach Troisdorf eingeladen
Kinder aus den Lohmarer Hochwassergebieten hatte die Fußballschule Black and White in Troisdorf-Altenrath zu einem sportlichen Vormittag eingeladen. Zehn Kinder folgten der Einladung, auf der Anlage des TuS Altenrath einmal „auf andere Gedanken zu kommen“, wie Inhaber José de Almeida Frießem sagte. (dk)
Montag, 26. Juli: THW baut Ersatzbrücke in Bad Neuenahr
18.05 Uhr: Das Technische Hilfswerk (THW) arbeitet seit Samstag an einer Brücke in Bad Neuenahr. Dort soll eine Behelfsbrücke aus einer Stahlkonstruktion über die Ahr errichtet werden. Die Experten und Expertinnen der Fachgruppe Brückenbau bauen eine so genannte Krupp-D-Brücke auf. Dabei handelt es sich um eine Brücke, die sogar von Schwerlastverkehr befahren werden darf. Insgesamt dauere der Aufbau der Brücke etwa eine Woche.
Die Brücke in Bad Neuenahr bilde erst den Anfang. Mindestens vier weitere Brücken im Landkreis Ahrweiler seien geplant. Sie sollen zerstörte und weggeschwemmte Brücken ersetzen.
Den Kreis erreicht Hilfsbereitschaft und Solidarität aus ganz Deutschland
15.03 Uhr: Nach der Flutkatastrophe spricht der Rhein-Sieg-Kreis von einer „nicht geahnten Welle der Hilfsbereitschaft“. Tausende Privatpersonen, unzählige Unternehmen, Institutionen oder Einrichtungen hätten inzwischen vor Ort Hilfe für die von der Unwetterkatastrophe betroffenen Menschen in der Region geleistet, bilanziert der Rhein-Sieg-Kreis.
Herausragendes Beispiel sei eine Initiative aus der Bodensee-Region. Von dort seien in der vergangenen Woche drei Sattelzüge und mehr als zehn Transportbusse mit Hilfsgütern auf einem Firmengelände im Rhein-Sieg-Kreis eingetroffen. Geladen hatten sie Lebensmittel, Hygieneartikel, Werkzeug und Dinge des täglichen Bedarfs, die inzwischen von zehn Beschäftigten der Kreisverwaltung und Mitarbeitern der Firma sortiert wurden und nun an die Menschen in den von der Flut getroffenen Orten verteilt werden sollen.
Urheber dieser Aktion sei ein Mann, der vor einiger Zeit mit seinen Eltern selber Opfer eines Hochwassers an der Oder geworden war. Er habe damals selbst Solidarität und Hilfsbereitschaft aus ganz Deutschland erfahren und wolle nun „ein Stück zurückgeben“, zitiert die Kreisverwaltung den Helfer.
„Dieses private Engagement ist nur ein Beispiel für die große Hilfsbereitschaft“, sagt Landrat Sebastian Schuster. „Nicht nur diese beiden Unternehmen leisten hier Großartiges. Und jede Aktion hilft – sei es eine Tüte Lebensmittel oder wie hier gleich mehrere Lkw.“ (pf)
Auf Spendenkonten des Kreises 850.000 Euro gesammelt – noch keine Auszahlung an Flut-Geschädigte
13.31 Uhr: Der Aufruf des Rhein-Sieg-Kreises, die Opfer der Flutkatastrophe auch finanziell zu unterstützen, trifft auf eine große Resonanz. Nach Angaben der Kreisverwaltung sind auf den beiden für diesen Zweck eingerichteten Spendenkonten inzwischen mehr als 850.000 Euro eingegangen.
Geld wurde an Betroffene bislang allerdings noch nicht ausgezahlt. Das liegt nach Angaben der Pressestelle des Kreises zum einen daran, dass der Rhein-Sieg-Kreis inzwischen mit der Auszahlung der Soforthilfen von Bund und Land beschäftigt ist. Zum anderen wolle die Verwaltung die Modalitäten der Auszahlung mit den im Kreistag vertreten Parteien festlegen. Es müsse sichergestellt werden, dass die Vergabe der Gelder an die Flut-Geschädigten transparent und nachvollziehbar erfolge und „niemand hinten runterfällt“, so eine Sprecherin des Kreises. (pf)
Deutsches Rotes Kreuz Troisdorf bringt Mittagessen ins Ahrtal
12.03 Uhr: Der Ortsverein Troisdorf des Deutschen Roten Kreuzes war am Samstag und Sonntag mit jeweils 1000 Portionen Mittagessen ins Ahrtal unterwegs. Dafür wurde im Vorfeld unter anderem eingekauft: 125 Kilo Nudeln, 80 Kilo Reis, 150 Kilo Kartoffeln, 160 Kilo Rindergulasch und 150 Kilo Geflügelgeschnetzeltes. (que)
Fußballer kicken zugunsten der Flutopfer
11.59 Uhr: Die Kicker von Fortuna Köln treten am Mittwoch, 28. Juli, um 19.30 Uhr im Walter-Mundorf-Stadion gegen den Siegburger SV an. Der Erlös kommt Menschen im Hochwassergebiet zugute. (gvn)
Stadt Lohmar organisiert Bautrockner für Bürger und Bürgerinnen
11.54 Uhr: Der Stadtverwaltung ist es gelungen, über ihr Netzwerk an Kontakten 100 Bautrockner für die vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürger im Lohmarer Stadtgebiet zu beschaffen.
Die Geräte, die europaweit Mangelware sind, können bei den folgenden drei lokalen Sanitär-Fachfirmen angemietet werden: Wielpütz (02205/17 94), Schröder (02246/91 78 00) und Grützenbach (per E-Mail unter info@gruetzenbach-gmbh.de). Die Firma Loxam GmbH aus Neuss, die mit den örtlichen Firmen zusammenarbeitet, stelle die Geräte kurzfristig zu guten Konditionen zur Verfügung, teilt Bürgermeisterin Claudia Wieja mit.
In der Sondersitzung des Stadtrates ging sie auf die Sorgen der Bürger vor erneuten Überschwemmungen ein; diese seien unbegründet. Der hohe Pegelstand der Agger und der gleichzeitige Starkregen hätten vor einer Woche zu einem Ausfall der Pumpe geführt, erläuterte der Beigeordnete Andreas Behncke. Die Pumpe solle eigentlich die Regenmengen in die Agger drücken, durch den Rückstau in den Kanälen konnte die Technik das nicht mehr leisten, etliche Ein- und Mehrfamilienhäuser soffen ab, vor allem die Keller aber auch Erdgeschosswohnungen. Etwa 250 Häuser hatten tagelang keinen Strom.
Für die Sperrmüll-Sonderabfuhr seien bislang etwa 3600 Kubikmeter ausrangierte Möbelstücke angemeldet worden, dazu 700 Elektrogroßgeräte. (coh)
Hausanschlusskästen in Swisttal-Odendorf geöffnet – Warnung vor Berührung
10.52 Uhr: In Swisttal-Odendorf hat ein unbekannter Installateur am Sonntag verschiedene Hausanschlusskästen geöffnet. Das teilte die Westnetz mit. Der Netzbetreiber warnt davor, die Hausanschlusskasten zu berühren. Die Westnetz habe in diesem Ortsteil die Niederspannungsversorgung wieder komplett hergestellt. Sollten Anwohner feststellen, dass ihr Hausanschlusskasten geöffnet ist, sollen sie umgehend die Westnetz Störungshotline unter der Telefonnummer 0800-4112244 verständigen.
Donnerstag, 22. Juli: Unwetter-Soforthilfen des Landes online beantragbar
18.48 Uhr: Nach dem verheerenden Unwetter mit Hochwasser in der vergangenen Woche mit erheblichen Zerstörungen vor allem in Rheinbach und Swisttal sind jetzt Soforthilfen für die betroffenen Menschen auf den Weg gebracht. Das Land NRW stellt insgesamt 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau aller betroffenen Gebiete zur Verfügung. Das teilt der Kreis am Donnerstagabend mit.
Besonders betroffene Bürgerinnen und Bürger können einen Antrag auf Hilfeleistung stellen. Pro Haushalt soll es einen Sockelbetrag in Höhe von 1.500 Euro geben. Pro weiterem Haushaltsmitglied werden jeweils 500 Euro gezahlt, maximal fließen 3.500 Euro für jeden betroffenen Haushalt.
Um diese „Starthilfe“ zu erhalten, muss der Schaden mindestens 5.000 Euro betragen. Die Geschädigte oder der Geschädigte muss zudem versichern, dass keine abgeschlossene Versicherung für die Schäden aufkommt.
Gleichzeitig will das Land auch die gewerbliche Wirtschaft unterstützen: Unternehmen, Landwirte oder forstwirtschaftliche Betriebe sollen einen Festbetrag in Höhe von 5.000 Euro pro Betrieb erhalten.
Lohmar zahlt Soforthilfe an Betroffene
17.56 Uhr: Die Stadt Lohmar zahlt an alle Haushalte, die von den Unwetterfolgen am 14./15. Juli betroffen sind, eine Soforthilfe in Höhe von 300 Euro pro Haushalt aus. Der Bürgerservice im Stadthaus Hauptstraße 27-29 stellt Bescheinigungen aus, mit denen die Soforthilfe bei der benachbarten Filiale der VR-Bank Rhein-Sieg, Rathausstraße 1-3, ausgezahlt wird.
Die Stadtverwaltung bittet allerdings darum, dass nur jeweils eine Person pro Haushalt die Bescheinigung für die Auszahlung der Soforthilfe abholt, diese Person muss sich außerdem ausweisen. In einzelnen Fällen könnten weitere Nachweise wie Fotos der Schäden erforderlich sein, teilte die Stadtverwaltung mit.
Die Anspruchsberechtigten müssen ihren Hauptwohnsitz im Lohmarer Stadtgebiet und durch die Unwetterfolgen, wie beispielsweise Wassereinbrüche, Überflutungen sowie Stromausfälle, erhebliche Schäden erlitten haben.
Der Bürgerservice ist für diesen Zweck in den kommenden Tagen jeweils von 7.30 Uhr an geöffnet: am Freitag, 23. Juli, bis 14 Uhr; Montag, 26. Juli, bis 18 Uhr; Dienstag, 27. Juli, bis 15.30 Uhr; Mittwoch, 28. Juli, bis 13 Uhr; Donnerstag, 29. Juli, bis 15.30 Uhr; Freitag, 30. Juli, bis 12 Uhr.
Unterdessen hat die CDU-Fraktion im Lohmarer Stadtrat mit der Bundestagsabgeordneten ihrer Partei, Elisabeth Winkelmeier-Becker, die vom Hochwasser Betroffenen im Ort besucht und über mehr Schutzvorkehrungen beraten. Die Fraktion will nun Soforthilfe von Kommune und Kreisverwaltung beantragen. (coh)
Keine Vermissten mehr im Rhein-Sieg-Kreis
17.16 Uhr: Die Polizei meldete am Donnerstagnachmittag, alle aus dem Rhein-Sieg-Kreis als vermisst gemeldeten Personen telefonisch erreicht zu haben. Die Polizei sucht aktuell noch nach zwei Menschen aus dem Kreis Euskirchen.
Die Behörde stellte zudem fest, dass es vermehrt zu Falschmeldungen über den Rückzug der Einsatzkräfte aus dem Hochwassergebiet in sozialen Medien kommt. Die Polizei sei weiterhin im Katastrophengebiet im Einsatz und nehme weiter jeden Hinweis auf mögliche Plünderungen und Diebstähle ernst.
In Meckenheim haben Beamten am Mittwoch gegen 21 Uhr auf dem Fischerweg einen Kleintransporter gestoppt. Auf der Ladefläche entdeckten die Beamten verschlammte Fahrräder und stellten diese sicher.
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg hat am Standort Rheinbach Schaden im zweistelligen Millionenbereich
13.53 Uhr: Das Unwetter der vergangenen Woche hat auch die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS ) erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Nach Abgaben von Hochschulpräsident Hartmut Ihne verursachten die Wassermassen am Rheinbacher Standort der Hochschule voraussichtlich einen Schaden im zweistelligen Millionenbereich.
In den Kellerräumen der Hauptgebäude und des erst 2017 in Betrieb genommenen Neubaus habe das Wasser rund zwei Meter hoch gestanden und dabei „das Herz des Campus zerstört“, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule. „Neben den Bauschäden verzeichnen wir einen Totalschaden der Technik in allen Kellergeschossen“ bilanziert der Hochschulpräsident. Betroffen seien vor allem die Heizungszentrale, die Gebäudeleittechnik, die Server und der Hauptverteiler für die Stromversorgung. „Wir werden über längere Zeit keinen geregelten Betrieb am Campus Rheinbach haben.“ Forschung und Lehre seien deshalb „massiv beeinträchtigt“. Ihne kündigte an, dass die Studierenden in der momentanen Prüfungsphase keinen Nachteil haben sollten.
„Vergleichsweise glimpflich“ hätten das Laborgebäude und der BusinessCampus die Überflutung überstanden, da die beiden Gebäude nicht unterkellert seien. Dennoch seien die Böden so stark durchfeuchtet, dass das Ausmaß des Schadens durch einen Sachverständigen begutachtet werden muss. Die Gebäudetechniker der H-BRS konnten beide Gebäude an eine Notstromversorgung anschließen und wenigstens ein Büro einrichten, um von hier aus die weiteren Arbeiten zu steuern. (pf)
Entsorgungsanlage in Swisttal öffnet am Wochenende für Betroffene der Flutkatastrophe
12.09 Uhr: Die Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG) öffnet am Wochenende ihre Entsorgungsanlage in Swisttal-Miel für Betroffene der Flutkatastrophe aus den linksrheinischen Kommunen, die zerstörten Hausrat entsorgen wollen. Die Anlage war rund eine Woche lang geschlossen, nachdem auch sie von den Fluten unter Wasser gesetzt worden war. Helfer des Technischen Hilfswerks hatte in den vergangenen Tagen das Hochwasser aus der Anlage gepumpt. Es wird nach Angaben der RSAG aber noch mehrere Tage dauern, bis die Anlage gereinigt, an vielen Stellen repariert und voll in Betrieb genommen werden kann.
Flutopfer können ihren Hausrat am Samstag und am Sonntag in der Zeit von 8.30 bis 16 Uhr in Miel anliefern. Auch in der nächsten Woche steht den Betroffenen die Anlage zu den normalen Öffnungszeiten zur Verfügung. Angeliefert werden sollten vorrangig kleinteilige Abfälle. Bauschutt-, Holz- und Sonderabfälle können vorerst nicht angenommen werden.
Wann die Anlage wieder für alle geöffnet werden kann, wird sich voraussichtlich erst Mitte der nächsten Woche entscheiden. (pf)
Bezirksregierung appelliert an Unternehmen bei Müllentsorgung zu helfen
10.27 Uhr: Die Bezirksregierung appelliert an Unternehmen und Anlagenbetreiber, die von der Flutkatastrophe betroffenen Kommunen und Privathaushalte bei der Müllentsorgung zu unterstützen. In den Hochwassernotstandsgebieten seien „unvorstellbar große Abfallmengen und Abfallgemische angefallen“, die dringend entsorgt werden müssten, so die Kölner Behörde. Da die herkömmliche Entsorgungsinfrastruktur aber bereits restlos ausgelastet sei, benötige man Hilfe aus der Privatwirtschaft.
Benötigt werden unter anderem Transportmöglichkeiten, Lagerflächen beziehungsweise Tanks zur Zwischenlagerung von Flüssigkeiten und Schlämmen sowie Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Abfälle wie Sperrmüll, Elektroschrott, Öl-/Wasser-Gemische und ähnliches. Firmen, die ihre Hilfe anbieten wollen, finden dazu ein Formular auf der Internetseite der Bezirksregierung. (pf)
22.41 Uhr: Der WES (Wasserversorgungsverband Euskirchen-Swisttal) hat am Mittwochabend ein Abkochgebot für Wasser angeordnet. Grund hierfür sind mikrobiologische Abweichungen von der Trinkwasserverordnung in Swisttal-Odendorf, die extrem Gefährlich sein könnten.
Das Wasser solle nicht getrunken werden, bevor es nicht einmalig sprudelnd aufgekocht und dann über mindestens 10 Minuten abgekühlt wurde, heißt es in einer Mitteilung. Die von Kaffeemaschinen entwickelte Temperatur sei nicht ausreichend.
Für die Toilettenspülung, zum Duschen und andere Zwecke sei das Wasser ohne Einschränkungen nutzbar.
Der WES beprobt in enger Abstimmung mit den Gesundheitsämtern der Kreise Euskirchen und Rhein-Sieg die Trinkwasserqualität seit Samstag, 17.07.21 in verstärktem Umfang. Entnommene Trinkwasserproben von den Ausgängen der Wasserwerke waren bisher ohne Beanstandungen, heißt es in der Mitteilung.
IHK Bonn/Rhein-Sieg fordert schnelle Hilfen für betroffene Unternehmen
16:33 Uhr: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg fordert schnelle Hilfen für die von Unwetter und Flut betroffenen Unternehmen in der Region. „Viele Unternehmen stehen nach Corona nun wieder vor dem Nichts und bangen erneut um ihre Existenz“, sagt IHK-Präsident Stefan Hagen. „In der aktuellen Notsituation sind Staat und Land gefordert schnell und unbürokratisch zu helfen.“ Die angekündigten Hilfen müssten in den kommenden Tagen bei den betroffenen Unternehmen ankommen. Aus den Erfahrungen mit den Corona-Hilfsprogrammen sollten dabei die richtigen Lehren gezogen werden, die hierfür aufgebaute Infrastruktur könnte genutzt werden.“ Nach Angaben der IHK stehen zahlreiche Unternehmen in den betroffenen Kommunen vor dem Aus.
Eindringlich appelliert die Kammer auch an Bund und Land, die zerstörte Infrastruktur wie die Autobahn 61 und die Gleise der Voreifelbahn S 23 schnellstmöglich wieder herzustellen. Die verkehrlichen Auswirkungen der Schäden seien bereits jetzt zu spüren, nach dem Ende der Sommerferien könne die Situation dramatisch werden. Bund, Landesregierung und Kommunen müssten „alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, die A 61 sowie weitere betroffene Straßen und die Rhein-Voreifel-Bahn prioritär instand zu setzen“. Notfalls sollten Baustellen in anderen Regionen von NRW vorübergehend stillgelegt und die dort beauftragten Firmen in den Katastrophengebieten eingesetzt werden. „Es muss gelingen, die Funktionstüchtigkeit der Verkehrswege so schnell wie möglich wieder herzustellen. Anderenfalls drohen dem Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg unwiederbringliche Schäden“, warnt IHK-Geschäftsführer Stephan Wimmers. (pf)
VR-Banken starten Crowdfunding-Projekt
16.28 Uhr: Die VR-Bank Rhein-Sieg und die VR-Bank Bonn haben ein Crowdfunding-Projekt zugunsten von Menschen, Unternehmen und Institutionen in der Region gestartet, die von den Folgen der Unwetterkatastrophe betroffen sind. Jede Einzelspende bis zu einer Höhe von 2500 Euro, die für dieses Projekt eingezahlt wird, wird von den beiden Banken so lange verdoppelt, bis das zur Verfügung gestellte Co-Funding von insgesamt 75.000 Euro aufgebraucht ist. Das Crowdfundingprojekt „Flut 2021“ läuft bis zum 20. August. (pf)
Sozialdienst katholischer Frauen unterstützt Flutopfer bei Hilfsanträgen
16.16 Uhr: Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Bonn und Rhein-Sieg bietet Betroffenen der Unwetterkatastrophe Hilfe bei der Bewältigung der Krisensituation an. Mitarbeiterinnen in der Allgemeinen Sozialberatung des SkF informieren über existenzsichernde Leistungen, helfen bei der Antragstellung bei Behörden und bei der Vermittlung von finanziellen Hilfen. Dafür sind sie montags bis donnerstags in der Zeit von 8 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 17 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr unter 02241-958046 sowie per E-Mail erreichbar. (pf)
Forderung nach mehr Sirenen
15.39 Uhr: Der Bornheimer Bundestagsabgeordnete Sebastian Hartmann (SPD) fordert einen Ausbau der Infrastruktur für die Katastrophenwarnung. „Dazu gehört auch, die direkten Kommunikationswege durch Sirenen, Apps und allgemeine Informationen konsequent zu stärken“, sagte der Vorsitzende der SPD Rhein-Sieg nach einem Besuch der Katastrophengebiete in Rheinbach und Swisttal.
Der Schwerpunkt dürfe dabei nicht allein auf digitalen Informationskanälen liegen. Auch Menschen ohne Internetzugang müssten ausreichend informiert und gewarnt werden. „Das Sirenenwiederaufbauprogramm muss dringend verbessert werden, damit in allen Teilen Deutschlands eine moderne Sireneninfrastruktur existiert“, fordert Hartmann. Der Bundestagsabgeordnete berichtete, dass viele von den Fluten Betroffene verärgert darüber seien, dass beim Unwetter in der vergangenen Woche eine Vorwarnung der Bevölkerung und ein Aufruf zur Einleitung von Schutzmaßnahmen ausgeblieben seien. (pf)
Zwei Konzerte für Betroffene der Hochwasserkatastrophe
15:11 Uhr: Die beiden für diesen Freitag geplanten Konzerte „Musik im Pavillon“ und „Musik im Veedel“ in Bad Honnef sollen ein Beitrag zum Wiederaufbau der von der Flutkatastrophe betroffenen Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sein. Die Veranstalter, der Rhöndorfer Bürger- und Ortsverein (Musik im Pavillon) und die Karnevalsgesellschaft Löstige Geselle (Musik Veedel), seien sich schnell einig gewesen, dass die Veranstaltungen unter den besonderen Umständen nur stattfinden könnten, „wenn Musik für die Zukunft gespielt wird – also für den Wiederaufbau der durch die Flutkatastrophe zerstörten Lebensräume“.
Auf dem Rhöndorfer Ziepchensplatz spielt am Freitag ab 19.30 Uhr die Gruppe „Le Clou“, die bekannt ist für ihren Cajun Swamp Groove. Zur gleichen Zeit ist auf dem Schulhof der Konrad-Adenauer-Schule (Rheingoldweg) die Band „The Seven Sins“ zu Gast, die Rockmusik in ihren unterschiedlichsten Facetten spielt.
Die Schirmherrschaft über beide Konzerte hat nach Angaben der Veranstalter Bürgermeister Otto Neuhoff übernommen. Der Eintritt ist in beiden Fällen frei, es finden Hutsammlungen statt. Bei Regen fallen die Konzerte aus. (csc)
Polizeieinsätze in der Nacht – Diebstähle in Rheinbach und Swisttal
14:24 Uhr: Die Polizei ist neben der Suche nach Vermissten auch im Einsatz, um das Eigentum der von der Naturkatastrophe getroffenen Menschen im Rhein-Sieg-Kreis zu schützen. Dabei kam es in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu verschiedenen Einsätzen.
Feuerwehrkräfte alarmierten gegen 19 Uhr die Polizei wegen verdächtiger Personen in Rheinbach-Oberdrees. Die Polizisten fanden bei den Männern diverses Werkzeug, Handys und einen Laptop. Sie stellten Anzeigen wegen des Verdachts auf Diebstahl.
In Swisttal-Obendorf stoppten Polizisten gegen 23 Uhr einen Kleintransporter mit zwei Männern im Alter von 25 und 28 Jahren. Neben Schrott und Werkzeug fanden die Beamten auch eine Schachtel Schmuck. Wie die Polizei mitteilte, soll es sich dabei nach ersten Erkenntnissen um Plünderungsgut handeln. Die Männer wurden für die Erfassung der Personendaten zur Polizeiwache in Köln gebracht.
Bereits am Nachmittag gegen 14 Uhr übergab ein Anwohner den Polizisten eine angeschwemmte Kiste mit Munition in Swisttal-Odendorf. Dabei soll es sich nach ersten Erkenntnissen um mehrere tausend Schuss scharfer Munition handeln. Die Beamten stellten diese sicher. Die Ermittlungen zum Besitz laufen noch.
Weiterhin zwei Menschen aus dem Rhein-Sieg-Kreis vermisst
14.11 Uhr: Die Kölner Polizei konnte nach intensiver Suche weitere in den Hochwassergebieten vermisste Menschen ausfindig machen. Seit Dienstag seien zehn Menschen ermittelt worden, vier würden weiter vermisst, sagte ein Sprecher. Zwei Vermisste stammten aus dem Rhein-Sieg-Kreis, zwei aus dem Kreis Euskirchen.
Ein Polizeisprecher sagte, inzwischen seien die Handynetze wieder belastbarer, und die Lage sei übersichtlicher geworden. Aber die Suche nach Vermissten sei komplex. Dazu gehöre das Absuchen von Ufern und weggeschwemmten Autos, die Nachfrage im Wohnumfeld oder beim Arbeitgeber. Manchen Menschen hätten nicht gewusst, dass sie gesucht wurden. (dpa)
Dienstag, 20. Juli: Weiterhin 14 Menschen aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis vermisst
17.22 Uhr: Die Einsatzkräfte der Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, THW und Hilfsorganisationen suchen im Rhein-Sieg-Kreis weiter nach vermissten Personen. Der Polizei in Köln wurden am Dienstag (Stand 17 Uhr) keine weiteren Toten aus dem Kreis gemeldet. Allerdings sind weiterhin 14 Menschen aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis als vermisst gemeldet.
Auch am Dienstag sind wieder über 500 Polizisten und Polizistinnen im Einsatz, um neben der Vermisstensuche auch weiterhin das Hab und Gut der von der Naturkatastrophe getroffenen Menschen in den Kreisen Rhein-Sieg und Euskirchen zu schützen. In den Katastrophengebieten stellen die Einsatzkräfte vermehrt sogenannte „Schrotthändler“ fest, die häufig glauben, dass am Straßenrand stehende Möbel Müll sein könnten und mitgenommen werden dürften. Die von der Flut geschädigten Menschen trocknen ihren zum Teil noch nutzbaren Besitz am Straßenrand oder aber wollen diesen dort reinigen. Das Einsammeln dieser, zum Teil sehr persönlichen, Gegenstände durch die „Sammler“ wird in jedem Fall strafrechtlich verfolgt. Die Polizei nimmt jeden Hinweis auf mögliche Plünderungen und Diebstähle ernst. Einsatzkräfte fahren im Katastrophengebiet Streife und sind nach eigenen Angaben für die Menschen jederzeit ansprechbar oder über den Notruf erreichbar.
Städtische Bauhof Sankt Augustin rückt zur Hilfe nach Bad Neuenahr-Ahrweiler aus
16.04 Uhr: Am Dienstagmorgen um 6 Uhr ist ein Großteil des städtischen Bauhofes Sankt Augustin nach Bad Neuenahr-Ahrweiler aufgebrochen. Der Unterstützungseinsatz wurde bereits am Wochenende koordiniert, am Montag die Fahrzeuge bepackt und für den Einsatz umgebaut. Das teilte die Stadt am Dienstag mit. Sieben Fahrzeuge und zwei Baumaschinen, darunter auch zwei Lkw mit Greifarm, zwei Werkstattwagen, ein Minibagger und ein Saugwagen sowie helfendes Personal werden in dem vom Hochwasser stark betroffenen Gebiet in den nächsten Tagen zum Einsatz kommen.
Kreis äußert sich zum Thema „Warnung der Bevölkerung“
15.13 Uhr: Der Kreis hat sich zu der Diskussion um das Thema „Warnung der Bevölkerung“ geäußert und die Meldungen am 14. und 15. Juli dokumentiert.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist gesetzlich beauftragt, vor extremen Wetterlagen mit hohem Schadenspotential zu warnen. Schon in den Tagen zuvor hatte der DWD Meldungen über zu erwartenden extremen Starkregen herausgegeben, die durch die Medien verbreitet wurden. Am 13. Juli wurde diese Gefahr noch einmal konkretisiert und um 11.36 Uhr eine Unwetterwarnung vor „einem Starkregenereignis extremen Ausmaßes“ herausgegeben. Die lief über die Warn-App „Nina“ auch an alle Sendeanstalten auf Bundes- wie regionaler Ebene.
Die Leitstellen der Kreise und kreisfreien Städte können über Nina und die Warnsirenen Bürgerinnen und Bürger vor konkreten Gefahren warnen, etwa drohende Dammbrüche oder akute Überflutungsgefahr. Das ist in Swisttal am vergangenen Mittwoch um 18.42 und 23.07 Uhr sowie in Rheinbach um 23.19 Uhr geschehen. Voraussetzung ist die Anforderung durch die örtliche Einsatzleitung, die die konkrete Lage und Gefährdung einschätzt. Erst dann kann die Kreisleitstelle Nina oder Warnsirenen auslösen. Am Donnerstag liefen schließlich um 0.10 Uhr und in Lohmar um 1.01 Uhr erneut die Sirenen. (rvg)
Fast 9000 Euro für Betroffene der Hochwasser-Katastrophe bei Konzert in Eitorf gesammelt
13.49 Uhr: Lange hatten die Vorstände von Heimatverein und Aktivkreis in Eitorf diskutiert, ob das Rockkonzert der Band Rock X auf dem Bouchainer Platz angesichts der verheerenden Überschwemmungskatastrophe stattfinden sollte. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass eine Absage niemandem geholfen hätte. Stattdessen beschlossen sie, das Konzert zu nutzen, um den Opfern zu helfen.
1640 Euro sammelten sie in einer Spendenbox bei Rock und Pop. Auf dem Vereins-Spendenkonto gingen bis Dienstag noch mal über 7300 Euro ein, so dass insgesamt fast 9000 Euro zusammen. Und die Aktion soll bei den nächsten Konzerten der Reihe „Eitorf Sommer“ (samstags, 24. und 31. Juli sowie 7. August) fortgesetzt werden.
Ministerin Ina Scharrenbach besucht Rhein-Sieg-Kreis
12 Uhr: Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales Bau und Gleichstellung des Landes NRW wird sich am Dienstagmittag gemeinsam mit Landrat Sebastian Schuster ein Bild von den verheerenden Schäden in Rheinbach und Swisttal machen. Zuerst werden sie gemeinsam mit Ludger Banken, Bürgermeister der Stadt Rheinbach, die Feuerwache in Rheinbach besuchen, bevor sie gemeinsam mit Petra Kalkbrenner, Bürgermeisterin der Gemeinde Swisttal zum Zehnthofplatz in Swisttal fahren.
Montag, 19. Juli: Straßen in Lohmar wegen Hangrutsches gesperrt
19.22 Uhr: Die Straßen von der B 484 in die Ortschaften Lohmar-Höngesberg und -Dorpmühle sind wegen eines Hangrutsches für Fahrzeuge gesperrt. Turnusmäßige Messungen der Stadt hatten ergeben, dass das Erdreich nach dem starken Regen in den vergangenen Tagen erneut in Bewegung geraten sei, teilte die Verwaltung mit. Eine Umleitung nach Höngesberg ist über die L 84, Scheiderhöhe, eingerichtet worden, nach Dorpmühle über die K 34, Höfferhof. Nun werde ein Fachbüro die Situation vor Ort begutachten, die Stadt die erforderlichen Sicherungsmaßnahmen schnellstmöglich ergreifen. (coh)
Weiterhin 88 Personen als vermisst erfasst
17.32 Uhr: Bei der intensiven Suche nach Vermissten haben Einsatzkräfte der Polizei,Rettungs- und Hilfsdienste und der Bundeswehr zwischen Sonntagnachmittag und Montagvormittag keine weiteren Toten im Katastrophengebiet gefunden. Damit wurden der Polizei Köln (Stand 15 Uhr) aus dem Bereich des Rhein-Sieg-Kreises neun Tote gemeldet.
Die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Bundeswehr, THW und Hilfsorganisationen setzten am Montag im Rhein-Sieg-Kreis die durch die Verwüstungen stark erschwerte Suche nach den Vermissten fort. Wie die Behörde mitteilt, begehen Polizeikräfte dafür gemeinsam mit dem Rettungsdienst und Statikern nicht einsturzgefährdete Gebäude und suchen nach Opfern. Eine Vielzahl der Vermisstenmeldungen konnte geklärt werden. Sie konnten von den Ermittlern mittlerweile telefonisch erreicht werden. Aktuell sind aber weiterhin 88 Personen aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis als vermisst erfasst.
Polizei warnt vor Betrügern und ruft zur Vorsicht auf
17.19 Uhr: Die Polizei warnt vor Betrügern im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe und ruft zu erhöhter Vorsicht auf. Wie die Behörde am Montag mitteilte, machen sich die Betrüger die Hilflosigkeit der Betroffenen zu nutzen. Bisher sind der Polizei zwei verschiedene Betrugsmaschen bekannt. Mehr dazu lesen Sie hier.
RSAG bietet Sondertouren für Sperrmüll an
16.05 Uhr: Die Abfallgesellschaft RSAG bietet Sondertouren für Sperrmüll in den von Hochwasser betroffenen Gebieten an. Die Bürger sollten ihren Sperrmüll bei der jeweiligen Kommune telefonisch anmelden, da zur besseren Koordination die Angaben hier gebündelt, würden. Anschließend würden die Touren zusammengestellt.
Im linksrheinischen Kreisgebiet startet die RSAG wieder mit der Abfallsammlung, bislang waren 40 Müllfahrzeuge in der überfluteten Entsorgungsanlage Swisttal-Miel blockiert. Mit dem sinkenden Wasserpegel konnte die Zugfahrt freigeräumt werden.
Die Anlage selbst bleibt vorerst für den Anlieferverkehr noch geschlossen. Ob eine Teilöffnung schon in den nächsten Tagen möglich sei, werde sich kurzfristig entscheiden. Die gesamte Anlage wurde verschlammt, zusätzlich wurden Lagerhallen, Kfz-Werkstätten und Müllcontainer beschädigt. Die gesamte Elektronik der Anlage müsse geprüft und möglicherweise neu installiert werden. Bei der Müllsammlung könne es zu Verzögerungen kommen, nicht geleert würden in der nächsten Woche die Biotonnen. Die Kompostierungsanlage werde derzeit instand gesetzt. (coh)
Amtsgerichte in Rheinbach und Euskirchen von Unwetter-Folgen betroffen
15.52 Uhr: Infolge der Unwetterereignisse sind die Amtsgerichte Rheinbach und Euskirchen weiterhin weder telefonisch noch per Fax oder E-Mail erreichbar. Die Bearbeitung von Eilfällen – insbesondere Haftsachen und Unterbringungsanträge – und die Erledigung von unaufschiebbaren Rechtshandlungen werden in der Zeit durch den zentralisierten Eildienst am Amtsgericht in Bonn übernommen. Dazu wurde unter der 0228-702-2929 eine zentrale Faxnummer eingerichtet. In unaufschiebbaren Eilfällen haben Bürgerinnen und Bürger zudem die Möglichkeit, sich während der Sprechzeiten (Montag bis Freitag von 08.30 bis 12.30 Uhr und Donnerstag zusätzlich von 14 bis 15 Uhr) an das Gericht zu wenden. Der zentralisierte Eildienst ist innerhalb der Öffnungszeiten zudem über die Telefonnummer 0228-702-0 zu erreichen.
Notfallseelsorger im Einsatz – Andacht für Helferinnen und Helfer
15.42 Uhr: Neben den Einsatzkräften und vielen Helfern und Helferinnen sind seit Mittwochnacht auch die Mitarbeitenden der Ökumenischen Notfallseelsorge Bonn/ Rhein-Sieg wegen der Unwetter-Katastrophe im Einsatz. Sie kümmern sich nach eigenen Angaben vor allem um die Menschen im Linksrheinischen, die Hab und Gut eingebüßt, die Angehörige oder auch Nachbarn und Nachbarinnen verloren haben. Sie stehen den Betroffenen mit Seelsorge, Gespräch und Beistand zur Seite.
Außerdem sei die Betreuung der Rettungskräfte von großer Bedeutung, die nun seit Tagen im Dauereinsatz sind. Am Montagabend, 18.30 Uhr, gestaltet Albrecht Roebke, evangelischer Notfallseelsorger für die drei Kirchenkreise in der Region, eine Andacht für Helferinnen und Helfer mit. Sie findet in der Maria-Magdalena-Kirche, Sebastianusweg 5-7, in Swisttal-Heimerzheim statt.
Linie 66 fährt Dienstag wieder bis Königswinter
14.44 Uhr: Nach dem Rückgang des Rheinpegels fährt die Stadtbahnlinie 66 aus Siegburg kommend ab Dienstag mit Betriebsbeginn wieder bis Königswinter Clemens-August-Straße. Das teilten die Stadtwerke Bonn mit. Zuvor war für die Stadtbahnen seit Freitag in Oberdollendorf Schluss gewesen. Zwischen der Altstadt in Königswinter und der Endhaltestelle der Linie 66 in Bad Honnef pendeln vorerst weiter Busse als Ersatzverkehr. Der Hochwassermeldedienst geht für die nächsten zwei Tage weiter von einem sinkenden Pegel in Oberwinter aus. (csc)
Mehrere Landesstraßen im Kreisgebiet sind weiterhin gesperrt
13.53 Uhr: Mehrere Landesstraßen im Rhein-Sieg-Kreis sind durch die Unwetterfluten so stark beschädigt, dass sie weiterhin gesperrt bleiben:
L182 im Bereich Swisttal-Heimerzheim, weil die Straßen eingebrochen ist,
L493 bei Morenhoven,
L113 zwischen Merzbach und Rheinbach, weil eine Brücke zerstört und die Straße unpassierbar ist. Die B56 in Miel wird aktuell auf der Höhe der Querung des Swistbach auf ihre Befahrbarkeit geprüft. Gleichfalls weiter gesperrt ist die Kreisstraße 56 von Rheinbach-Todenfeld nach Rheinbach-Kurtenberg.
Feuerwehr Rheinbach warnt vor Lebensgefahr in gefluteten Räumen
12.07 Uhr: Die Feuerwehr in Rheinbach warnt Menschen, die in ihre Häuser und Wohnungen in Rheinbach oder Swisttal zurückkehren, vor dem Betreten gefluteter Räume. Falls in diesen Räumen das Stromnetz gewässert sei, bestehe unter Umständen Lebensgefahr, so die Feuerwehr auf Twitter.
Bisher hat die Unwetterkatastrophe im Kreis neun Todesopfer gefordert
11.46 Uhr: Die Zahl der Todesopfer im Rhein-Sieg-Kreis infolge der Unwetterkatastrophe ist seit Sonntag nicht weiter gestiegen. Nach Angaben der Polizei sind im Kreis neun Menschen im Kreis ums Leben gekommen.
Die Zahl der Vermissten im Raum Bonn/Rhein-Sieg ist weiterhin hoch. Sie liegt am Montagmorgen bei 99. Die Hoffnung ist, dass viele der Vermissten körperlich unversehrt sind, aktuell telefonisch schlicht nicht erreicht werden können, weil die Telefonnetze im Kreis immer noch teilweise gestört sind.
Polizeiwache in Rheinbach durch Regenfluten schwer beschädigt
11.26 Uhr: Die Polizeiwache in Rheinbach ist in dem schweren Unwetter am vergangenen Mittwoch und Donnerstag schwer beschädigt worden. Das teilt die Polizei mit. Der Keller des Hauses an der Grabenstraße war mit Wasser vollgelaufen. Dabei wurde die Hauselektrik sowie die polizeiinterne Serverinfrastruktur zerstört.
Der Vermieter der Immobilie, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW, rechnet inzwischen mit einer Sperrung des Gebäudes von mehreren Monaten. Unter anderem muss die Technik neu beschafft und installiert werden. Gleichzeitig müssen auch die Schäden am Gebäude repariert werden.
Die Polizisten und Polizistinnen der Wache Rheinbach arbeiten bis auf Weiteres von der Wache Meckenheim, Willi-Weyer-Straße 2 aus. In Rheinbach steht das Polizei-Mobil, dass derzeit 24 Stunden besetzt ist. Der Telefonverkehr ist in Rheinbach über Festnetz und Mobiltelefon weiter stark eingeschränkt.
Rheinbacher und Swisttaler dürfen in evakuierte Ortschaften zurück
10.15 Uhr: Die von der Evakuierung betroffenen Rheinbacher und Swisttaler dürfen ab sofort in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren. Das teilte eine Sprecherin des Rhein-Sieg-Kreises auf Anfrage mit. Die vom Kreis in Unterkünften untergebrachten Menschen würden in Kürze per Bus in ihren Ortschaften zurückgebracht, so die Sprecherin. Für Rheinbacher war insbesondere die Glasfachschule in eine Notunterkunft umfunktioniert worden. Für Swisttaler war das die Georg-von-Boeselager-Sekundarschule. Darüber hinaus hatte der Kreis aber auch Menschen in der Sportschule Hennef und in einem Kölner Hotels untergebracht. Insgesamt betreue der Kreis am Montagmorgen noch etwa 500 Menschen, sagte die Sprecherin. Anfangs seien 2000 gewesen. Zwischenzeitlich seien aber viele bei Verwandten oder Freunden untergekommen.
Der Kreis bittet Rückkehrer nach Odendorf, Ludendorf, Miel und Essig sowie nach Oberdrees und Niederdrees für den Fall, dass sie etwa den Keller ihres Hauses noch voll Wasser vorfinden, nicht die Notrufnummer 112 zu wählen. Für Rheinbach stehe dafür das Bürgertelefon unter 02251/917420 zur Verfügung. Für Swisttaler ist für solche Fälle das Bürgertelefon unter 030/887161-427 oder -428 erreichbar.
Pegel in der Talsperre um mehrere Meter gesenkt
9.46 Uhr: Der Feuerwehr Euskirchen und dem Technischen Hilfswerk ist es mit verschiedenen Maßnahmen gelungen, den Pegel der Steinbachtalsperre um mehrere Meter zu senken. Die Einsatzkräfte legten den Grundablass frei und öffneten ihn und setzten leistungsstarke Pumpen ein, die einen Kubikmeter Wasser pro Sekunde aus dem künstlichen Reservoir entfernten. Dadurch gelang es, den Pegel um sechs bis sieben Meter zu senken.
Pegel der Steinbachtalsperre ist genug gesunken
9.32 Uhr: Der Pegel der Steinbachtalsperre ist soweit gesunken, dass der Wasserstand in der Euskirchener Talsperre nun von den Experten als unkritisch angesehen wird. Das teilt der Rhein-Sieg-Kreis mit. Die Gefahr des Dammbruches besteht nicht mehr. Die Evakuierung der Swisttaler Ortschaften Ludendorf, Odendorf, Essig und Miel sowie von Teilen Heimerzheims und der Rheinbacher Ortschaften Oberdrees und Niederdrees ist damit aufgehoben.
Weiterhin 300 Männer und Frauen im Einsatz
7.28 Uhr: In den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises sind weiterhin 300 Helferinnen und Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Bundeswehr und Hilfsorganisationen im Einsatz. Vier Fünftel des Stadtgebietes von Rheinbach sind inzwischen von den Wassermassen befreit. Die evakuierten Ortsteile von Swisttal und Rheinbach haben sie allerdings noch nicht betreten, weil dort das Aufräumen erst beginnen kann, wenn die Evakuierung aufgehoben ist.
Landrat stellt Katastrophenfall fest
7.24 Uhr: Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, hat am vierten Tag nach dem Unwetter auch für den Kreis den Katastrophenfall festgestellt. Der Landrat betont in einer Mitteilung vom frühen Sonntagabend, die Feststellung des Katastrophenfalles bedeute nicht, dass sich die Lage verschärft habe. „Aber je mehr wir ans Aufräumen kommen, desto mehr offenbaren sich die tiefgreifenden Schäden an der Infrastruktur“, so Schuster. „Um den Wiederaufbau optimal bewältigen zu können, brauchen wir ein enges Zusammenspiel der administrativen Bereiche. Die Verzahnung aller Akteure können wir so am besten herstellen.“
Sonntag, 18. Juli: Feuerwehr Rheinbach trauert um zwei Einsatzkräfte
12.02 Uhr: Die Feuerwehr in Rheinbach hat einen Tweet mit einer Trauerkerze publiziert und dazu mitgeteilt, sie trauere um „zwei Kameraden, die im Zusammenhang mit den Unwetterereignissen verstorben sind“.
Betreten von Oberdrees und Niederdrees verboten
10.08 Uhr: Die Stadt Rheinbach hat den Aufenthalt in den Ortsteilen Oberdrees und Niederdrees per Allgemeinverfügung am Sonntagmorgen verboten. Das teilte die Feuerwehr mit. Die beiden Ortsteile bleiben weiterhin evakuiert, da die Gefahr eines Dammbruches der Steinbachtalsperre in Euskirchen weiterhin besteht. Bürgerinnen und Bürger sollten in der Stadthalle, Villeneuver Straße 5, bleiben oder versuchen bei Freunden unterzukommen.
Trinkwasser in Rheinbach ist unbedenklich
10.04 Uhr: Das Trinkwasser in Rheinbach ist einwandfrei und unbedenklich trinkbar. Darauf weist die Feuerwehr in Rheinbach via Twitter hin.
Feuerwehrmann aus Rheinbach stirbt im Einsatz
8.46 Uhr: Insgesamt vier Feuerwehrmänner sind in ganz Nordrhein-Westfalen während der Einsätze im Hochwasser ums Leben gekommen. Nach den beiden Männern in Altena und Werdohl starb auch ein Feuerwehrmann aus Rheinbach. Er wurde im Einsatz leblos aufgefunden und starb später im Krankenhaus. Das teilte der Verband der Feuerwehren mit.
Rheinpegel sinkt in Bonn auf knapp über sieben Meter
8.32 Uhr: Der Pegel des Rheins in Bonn ist in den vergangenen 24 Stunden um gut einen halben Meter gesunken. Am Sonntagmorgen, 8.15 Uhr, zeigte der Pegel einen Stand von 7,03 Meter an. Am Samstagmorgen hatte er noch bei 7,56 Meter gelegen.
180 Opfer des Hochwassers an der Ahr in Bonn untergebracht
8.27 Uhr: Die Bonner Stadtverwaltung hat bis zum Samstagabend 180 Opfer der Unwetter-Katastrophe aus dem Kreis Ahrweiler. Das teilte die Stadt mit. Die Vermittlung weiterer Unwetteropfer in Bonner Unterkünfte werde am Sonntag fortgesetzt.
Samstag, 17. Juli Zahl der Getöteten steigt – weiterhin viele Vermisste
20.48 Uhr: Aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis sind mehr als 300 Menschen als Vermisste erfasst. Das gab die Polizei Köln am Abend zur aktuellen Großlage bekannt. Die Suchmaßnahmen dauern weiter an.
Neben den zwei in Köln gefundenen Toten, seien aus dem Bereich des Rhein-Sieg-Kreises acht Tote gemeldet worden. Weitere Informationen zur Identität, dem Auffindeort und den Todesumständen gab die Polizei bisher nicht bekannt.
Pegelstand der Steinbachtalsperre sinkt langsamer als erwartet
20.17 Uhr: Der Pegelstand der Steinbachtalsperre sinkt offenbar langsamer als erwartet. Eine endgültige Entwarnung könne vermutlich nicht, wie ursprünglich prognostiziert, am Sonntagnachmittag erfolgen. Das gab die Bezirksregierung Köln auf Anfrage dieser Zeitung bekannt. Seit Freitagabend könne das Wasser in der Talsperre durch den Grundablass und den Einsatz von Pumpen abgelassen werden, wodurch der Druck auf den Damm kontinuierlich reduziert werde.
Die erforderliche Zweidrittelentleerung kann jedoch vermutlich nicht wie ursprünglich prognostiziert morgen Nachmittag erreicht werden, da der Wasserstand langsamer sinkt als erwartet. Wann die erforderliche zweidrittel Entleerung erreicht werde, solle sich anhand der weiteren Wasserstandsentwicklung zeigen, heißt es in der Erklärung.
Am morgigen Sonntag werde die Lage in enger Abstimmung mit dem Kreis Euskirchen, der Stadt Euskirchen, dem Rhein-Sieg-Kreis und dem Betreiber der Talsperre noch einmal neu bewertet. Damit bleibe die Lage bleibt zwar weiterhin angespannt, eine Evakuierung zusätzlicher Ortschaften sei nach aktueller Gefährdungseinschätzung jedoch nicht erforderlich.
Steinbachtalsperre droht weiter zu brechen – Evakuierungen gehen weiter
15:52 Uhr: Wie die Bezirksregierung Köln auf Anfrage mitteilt, sind weitere Teile von Swisttal (Odendorf, Ludendorf, Essig, Miel sowie Heimerzheim) und Rheinbach (Oberdrees und Niederdrees) evakuiert worden, da der Damm der Steinbachtalsperre nach wie vor droht zu brechen. Die Evakuierung ist zunächst bis zum Montag, 19. Juli, vorgesehen.
Eine Entwarnung kann laut der Bezirksregierung erst bei einer zweidrittel Entleerung der Talsperre gegeben werden. Dies könnte nach vorsichtiger Schätzung ehestens am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr der Fall sein.
Die Polizei appelliert an alle Bewohner der betroffenen Gebiete nicht in ihre Häuser, Wohnungen oder andere Räumlichkeiten zurückzukehren und die Freigabe durch die Polizei bzw. Krisenstäbe abzuwarten.
500 Menschen in Rhein-Sieg werden vermisst – bisher sieben Todesopfer
15.44 Uhr: Mehreren Dutzend Menschen aus dem Raum Bonn/Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen gelten aktuell weiterhin als vermisst. Wie die Polizei Köln informiert, dauert die Überprüfung der über 500 Vermisstenmeldungen bei der „Hotline für vermisste Personen“ des Rhein-Sieg-Kreises an.
Stand 15 Uhr wurden der Polizei Köln aus dem Bereich des Rhein-Sieg-Kreises sieben Tote gemeldet.
Wie die Polizei weiter informiert, gestaltet sich die Suche nach Vermissten in den durch die Fluten verwüsteten Gebieten sehr schwierig. Unterspülte und weggerissene Straßen, instabile und weiterhin einsturzgefährdete Gebäude erschwerten die Rettung von und Suche nach Vermissten massiv. Die Krisenstäbe seien gezwungen zu entscheiden, wo die Gefahrenlage eine intensivere Suche mit verstärkten Kräften und speziellem technischen Gerät überhaupt zulässt.
Rheinpegel erreicht mit 7,71 Metern Höchststand in Bonn
11.12 Uhr: Der Pegel des Rheins hat in Bonn am frühen Samstagmorgen seinen vorläufigen Höchststand in der aktuellen Hochwasserphase erreicht. Um 1.45 Uhr zeigte der Bonner Pegel 7,71 Meter erreicht. Seitdem sinkt er allmählich und liegt aktuell bei 7,54 Meter.
Lage an der Mauer der Steinbachtalsperre weiter kritisch
8.46 Uhr: Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, warnt die aus Rheinbach-Niederdrees und -Oberdrees sowie den Swisttaler Ortsteilen Heimerzheim, Essig, Miel, Ludendorf und Odendorf in Sicherheit gebrachten Menschen eindringlich davor, in ihre Häuser in der Evakuierungszone zurückzukehren. Die Lage an der von den Regenfluten beschädigten Staumauer der Steinbachtalsperre sei weiterhin kritisch, heißt in einer Mitteilung von Freitagabend. Und weiter: „Mit einem plötzlichen Versagen der Mauer der Steinbachtalsperre muss weiterhin jederzeit gerechnet werden. Gehen Sie auf keinen Fall in Ihre Häuser und Wohnungen zurück. Bleiben Sie in der Anlaufstelle oder versuchen Sie nach Möglichkeit, im Freundes-, Familien oder Bekanntenkreis außerhalb der betroffenen Bereiche unterzukommen. Wenn Sie Ihr Zuhause noch nicht verlassen haben, tun Sie dies unbedingt.“
Inzwischen sei allerdings der verstopfte Grundablass der Talsperre freigelegt und Pumpen reduzierten weiterhin die Wassermenge in der Talsperre.
Freitag, 16. Juli: Sankt Augustiner Verein sammelt Kleidung und Lebensmittel
19.24 Uhr: Der Junggesellenverein Männerei Pleeser Murre e.V. aus Sankt Augustin hat am Freitag gemeinsam mit Dirk Pfleger, der den Rewe-Markt in der Schulstraße betreibt, Spenden für die Hochwasser-Geschädigten gesammelt. Auf dem Kundenparkplatz wurden Kleidung, Schuhe, Decken, Kissen, Getränke und haltbare Nahrung gesammelt. Nach wenigen Stunden wurden bereits viele LKW-Ladungen voller Kleidung und Lebensmitteln weggefahren.
Es gab eine solche Spendenbereitschaft, dass schon vor Ablauf der ursprünglich gesetzten Zeit zu einem Spendenstopp aufgerufen werden musste. Zum Teil reisten so viele Menschen gleichzeitig an, dass es an den angrenzenden Straßen zu Rückstaus kam, da ein Großteil des Parkplatzes als Lagerstätte genutzt wurde.
Flugdienst der Bundespolizei ununterbrochen im Einsatz
18.20 Uhr: Die Piloten des Flugdienstes der Bundespolizei aus Sankt Augustin sind seit der Alarmierung am frühen Donnerstagmorgen ununterbrochen im Einsatz, um Menschen aus den überfluteten Gebieten im Rhein-Sieg-Kreis, im Rhein-Erft-Kreis, im Kreis Euskirchen und im Kreis Ahrweiler zu retten. Auf Twitter gab es dafür viel Lob.
Die ganze Nacht über waren die Piloten aus Sankt Augustin und Fulda mit vier Helikoptern im Einsatz.
Aufräumarbeiten konzentrieren sich auf Rheinbach
17.25 Uhr: Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster (CDU), hat die durch die Unwetterkatastrophe in Rheinbach und Swisstal ausgelösten Zerstörungen als „größte Schäden seit dem Zweiten Weltkrieg“ bezeichnet. Schuster sagte, bis Freitag seien sieben Menschen ums Leben gekommen. Bisher hatte die Polizei von sechs Toten im Kreisgebiet gesprochen.
Viele Organisationen und Privatleute im Kreis bieten Opfern Hilfe an
16.52 Uhr: Viele Organisationen und Einzelpersonen organisieren Hilfen für die Opfer der Flutkatastrophe:
Die Siegburger Spedition Achnitz sammelt haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel und Kleidung im Hof der Spedition in der Zeithstraße 25. Samstag und Sonntag von 12 bis 14 Uhr können die Hilfsgüter dort abgegeben werden, Initiatorin Jamilah Lehnen sucht Hilfe für die Annahme und Sortierung. Kontakt unter 0152/22 46 05 37.
Der Evangelische Kirchenkreis An Sieg und Rhein widmet Klingelbeutelkollekten in den Sonntagsgottesdiensten den Opfern des Unwetters. Beginnend mit diesem Sonntag und während der Sommerferien soll dies gelten.
Der Awo-Bezirksverband und die Awo-Rheinlandstiftung wollen den Betroffenen mit einer Spendenaktion helfen. Ein Konto ist eingerichtet.
Aktivkreis und Heimatverein sammeln beim Eröffnungskonzert des Eitorfer Sommers am Samstag für die Flutopfer, auch ein Spendenkonto haben sie eingerichtet.
Die Siegburger Hoteliers Bernd und Rüdiger Kranz haben 100 Zimmer für 220 von der Flut Betroffene zur Verfügung gestellt. Auch in Troisdorfer Hotels wurden Menschen aufgenommen, die durch den Starkregen obdachlos wurden.
Weitere Unterkünfte werden noch gesucht: Die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg ruft Hotels und Pensionen in der Region dazu auf, in Not geratene Menschen unentgeltlich aufzunehmen. Zimmer können per E-Mail gemeldet werden. (seb)
Scheitelpunkt des Rheinhochwassers wird in der Nacht zu Samstag erwartet
16.33 Uhr: Die Stadt Bonn erwartet den Scheitelpunkt des Rheinhochwassers nach aktuellem Stand in den späten Abendstunden des Freitags. Der Höchststand werde bei knapp acht Metern Bonner Pegel liegen, so die Stadt in einer Mitteilung. Allerdings werde der Wasserstand anschließend nur allmählich wieder zurückgehen. Aktuell hat das Wasser in Bonn einen Pegel von 7,55 Meter erreicht. Das Brassertufer und das Rathenauufer sind gesperrt,
Bonner Feuerwehr hilft im Katastrophengebiet an der Ahr
16.21 Uhr: Die Bonner Feuerwehr hat im Katastrophengebiet an der Ahr einen Einsatzabschnitt übernommen, nachdem die Einsätze im Stadtgebiet alle abgeschlossen waren. Die Rettung von Menschen aus einsturzgefährdeten Gebäuden ist auch anderhalb Tage nach der Flutkatastrophe noch im Gang. Das teilt die Stadt Bonn mit. In Altenburg muss ein Altenheim evakuiert, die 84 Bewohner müssen in Sicherheit gebracht werden. In Rheinbach bauen die Bonner Feuerwehrleute eine Netzersatzanlage am Feuerwehrgerätehaus auf, weil dort kein Strom mehr fließt. Zwei Rettungswagen und zwei Notärzte unterstützen weitere Kräfte bei der Evakuierung einer Heimbeatmungs-Wohngemeinschaft.
Stromversorgung im Stadtgebiet Lohmar weitgehend wieder aufgebaut
16.08 Uhr: Die Versorgung der Lohmarer Haushalte mit Strom, die im Unwetter am Mittwoch und Donnerstag in vielen Straßen ausfiel, kommt wieder in Gang. Nach Angaben der Stadtwerke Lohmar konnten 20 Trafostationen wieder in Betrieb genommen werden. Lediglich im Bereich Johannesstraße/Breite Straße seien noch zwei Stationen außer Betrieb.
Auch in Rheinbach-Zentrum fließt nach Angaben des Versorgers Westnetz GmbH wieder Strom, ebenso in großen Teilen von Rheinbach-Merzbach und Rheinbach-Neukirchen.
Franziskus Gymnasium auf Insel Nonnenwerth nimmt Flutopfer auf
16.01 Uhr: Das Franziskus Gymnasium auf der Rhein-Insel Nonnenwerth in Remagen nimmt Opfer der Flutkatastrophe auf. Das teilte die Schule mit. Betroffene könnten kostenfrei auf der Insel vor Remagen übernachten. Die Küche für die auf der Insel lebenden Franziskanerinnen versorge die Flutopfer. Flutopfer könnten sich unter 0221/29219282 oder per Mail – annika.poestges@isr-school.de – melden.
Bonn beendet Suche nach Quartieren für Flutopfer
14.17 Uhr: Die Stadt Bonn teilt mit, dass die Suche nach Übergangsquartieren für Flutopfer aus dem Kreis Ahrweiler beendet ist. Über Twitter dankte die Stadt der Bevölkerung. Es sei „ein enormes Angebot“ zusammengekommen. Die Stadt bittet Bürgerinnen und Bürger nicht mehr im Stadthaus anzurufen, damit die Leitungen für Hilfesuchende frei bleiben können.
Wahnbachtalsperre ist sicher
14.10 Uhr: Der starke Regen hat auch die Wahnbachtalsperre gefüllt, doch droht der Wasserspeicher nicht überzulaufen. Dennoch werde etwa ein Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Turbinen an den Wahnbach abgegeben, eine reine Vorsichtsmaßnahme, teilt der Talsperrenverband mit.
Zu 87 Prozent ist der Stausee voll, fasst derzeit etwa 36,54 Millionen Kubikmeter und hätte noch Platz für 4,15 Millionen Kubikmeter Wasser.
In der Nacht zum Donnerstag war der Zufluss über den Wahnbach mit 24 Kubikmetern in der Sekunde am höchsten. Mittwoch wurde mit der Unterwasserabgabe an den Wahnbach unterhalb der Talsperre begonnen, die vergleichsweise geringe Abflussmenge von einem Kubikmeter pro Sekunde habe „keine Auswirkungen auf die angrenzenden Grundstücke“.
Den Donnerstag über flossen nur noch rund 17 Kubikmeter pro Sekunde in der Spitze aus dem Zulauf ins Trinkwasserreservoir. Auch angesichts der Wetterprognose stehen die Zeichen auf Entwarnung: Für das Einzugsgebiet der Wahnbachtalsperre wurden bis einschließlich Freitag, 16. Juli, nur noch geringe Niederschlagsmengen angekündigt. (coh)
Mehrere Landesstraßen im Kreis weiter gesperrt
13.52 Uhr: Mehrere Landesstraßen im linksrheinischen Kreisgebiet sind nach Überflutungen oder wegen zerstörter Brücken weiter gesperrt. Nach Angaben des Landesbetriebes für Straßenbau ist die L182 in Swisttal-Heimerzheim nach dem Einsturz einer Brücke gesperrt. Die L493 ist bei Swisttal-Morenhoven voll gesperrt. Zwischen Rheinbach-Zentrum und -Merzbach ist eine Brücke zerstört. Die L113 ist unpassierbar. Auch die L119 zwischen Rheinbach und Euskirchen-Flamersheim ist nicht passierbar, weil die Wasserfluten eine Brücke zerstört haben.
Evakuierungen in Swisttal sind beendet
12.45 Uhr: Die Evakuierung der von Überschwemmungen betroffenen Swisttaler Ortschaften Ludendorf, Odendorf, Miel, Essig und Teilen von Heimerzheim ist nach Angaben der Kreisverwaltung beendet. 2000 Menschen seien in Sicherheit gebracht worden. In Swisttal-Odendorf haben Rettungskräfte zwei Seniorenheime geschlossen und die Bewohnerinnen und Bewohner in andere Alten- und Pflegeheime gebracht. Der Kreis sucht weiterhin Unterkünfte, um größere Gruppen von Menschen unterbringen zu können, wie Hotels oder Jugendherbergen. In Hennef hat den Angaben zufolge die Sportschule mehrere Menschen aufgenommen, in Troisdorf ein Hotel.
Die Gefahr der Überflutung weiter Teile des Kreises durch die instabil gewordene Staumauer der Steinbachtalsperre besteht demnach weiterhin.
Polizei sucht nach 19 Vermissten im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn
12.21 Uhr: Die Polizei sucht nach dem Unwetter von Mittwoch und Donnerstag im Rhein-Sieg-Kreis und in Bonn nach insgesamt 19 Personen, die als vermisst gemeldet sind. Das teilte die federführende Polizei in Köln mit. Bei der Hotline des Kreises für vermisste Personen seien mehr als 300 Nachfragen eingegangen, hieß es weiter. Ein großer Teil dieser Nachfragen sei aber vermutlich auf das zusammengebrochene Mobilfunknetz zurückzuführen.
Mindestens sechs Tote im Rhein-Sieg-Kreis
11.28 Uhr: Die Zahl der Menschen, die in der Hochwasserkatastrophe im Rhein-Sieg-Kreis ums Leben gekommen sind, hat sich auf sechs erhöht. Das teilte das Innenministerium des Landes mit. Die drei weiteren Todesopfer sind in Swisttal entdeckt worden, teilte die Kölner Polizei auf Anfrage mit. Die ersten drei Todesopfer waren am Donnerstag in Rheinbach gefunden worden. Die Polizei betonte, dass es sich um vorläufige Angaben handele und sich die Zahl jederzeit ändern könne.
Rheinpegel nähert sich in Bonn 7,50 Metern
10.49 Uhr: Der Rheinpegel steigt weiter an. Um 10.30 Uhr war das Wasser am Bonner Pegel auf 7,41 Meter gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden bedeutet das eine Zunahme um 67 Zentimeter. Die Rheinuferstraße in Bonn ist gesperrt.
Zugverkehr auf der Strecke Bonn-Koblenz weiterhin unterbrochen
10.36 Uhr: Der Bahnverkehr auf der Rheintalstrecke zwischen Köln und Koblenz ist wegen der Unwetterschäden weiterhin unterbrochen. Die Strecke links des Rheins ist nicht befahrbar. Die rechtsrheinische Strecke zwischen Bonn-Beuel und Koblenz ist zwar befahrbar. Aber es kommt im Fernverkehr zu Zugausfällen und Verspätungen, teilt die Bahn am Freitagmorgen mit.
Viele Bonner wollen Hochwasseropfer aufnehmen
0.06 Uhr: Nach Angaben der Stadt Bonn haben sich bis zum späten Donnerstagabend mehr als 600 Bonnerinnen und Bonner gemeldet, die bereit sind, Hochwasseropfer aus dem Kreis Ahrweiler aufzunehmen und ihnen vorübergehend eine Dach über dem Kopf anzubieten. Die Stadt Bonn hatte aufgerufen, sich zu melden. Erste Hilfesuchende aus dem Kreis und Bonner Gastgeber und Gastgeberinnen habe man bereits zusammenbringen können, so die Stadt weiter. Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) bedankte sich auch via Twitter.
Man arbeite mit den Einsatzstäben im Kreis Ahrweiler zusammen, um Menschen aus Sammelunterkünften mit Anbietern aus Bonn zusammenzubringen.
Donnerstag, 15. Juli: Evakuierungen in Swisttal per Boot
20.51 Uhr: In Swisttal gehen die Evakuierungen per Boot weiter. Wie der Kreis mitteilt werden die Menschen in der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule in Heimerzheim erstversorgt. Der Kreis appelliert an die Bürgerinnen und Bürger in Rheinbach und Swisttal nicht in die Häuser und Wohnungen zurückzukehren.
Nach aktueller Einschätzung des Kreises muss mit einem plötzlichen Versagen der Mauer der Steinbachtalsperre jederzeit gerechnet werden. Derzeit wird dort Wasser abgepumpt, um das Bauwerk zu entlasten.
Stadt Bonn bereitet Sperrung der Rheinuferstraße vor
18.50 Uhr: Der Rheinpegel in Bonn ist am Donnerstagabend auf 7,03 Meter gestiegen. Ab einem Pegelstand von sieben Metern werden die Uferpromenaden in Beuel und am Brassertufer überschwemmt. Die Stadt bittet darum, in Ufernähe geparkte Autos schnellstmöglich wegzufahren. Im Notfall werden diese abgeschleppt. Derzeit gehen Prognosen davon aus, dass der Scheitelpunkt des Rheinhochwassers in der Nacht zu Sonntag bei etwa acht Metern erreicht wird.
Mehrere Hundert Einsätze in Bonn
18.45 Uhr: In der Nacht zu Donnerstag waren etwa 300 Rettungskräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, der Freiwilligen Feuerwehr und von Bonner Hilfsorganisationen im Einsatz. Bis Donnerstagmittag hatten sie 250 Einsätze, vor allem wegen überfluteter Keller. Am Godesberger Bach, auf Höhe der Brunnenstraße, wurde in den Abendstunden zum Schutz der Godesberger Innenstadt ein mobiles Hochwasserschutzsystem errichtet. Am Hardtbach in Lessenich hatte sich an der Brücke über die Bahnhofstraße zudem Treibgut angesammelt, so dass zahlreiche an der Brücke gelegene Häuser durch das gestaute Wasser geflutet und evakuiert werden mussten.
Das Tiefbauamt war ebenfalls bis in die Nacht gefordert. Am Mittwochnachmittag wurde die Unterführung Am Propsthof massiv überflutet. Da die Pumpstation ausgefallen ist, setzt das Tiefbauamt eine mobile Großpumpe ein, um das gestaute Wasser abzupumpen. Zudem wurde der Rosenburgweg in Kessenich durch die Wassermassen erneut stark beschädigt. Die Bauarbeiten zur Behebung der Unwetterschäden aus August 2020 waren noch im Gange.
Der Stadtordnungsdienst zählte während des Unwetters bis in den Abend hinein 55 Einsätze. Gemeldet wurden umgestürzte Bäume, überschwemmte Straßen, vollgelaufene Tiefgaragen und übergelaufene Gullys. Nicht mehr passierbare Bereiche mussten gesperrt und Fahrzeuge aus überfluteten Tieflagen abgeschleppt werden. Drei Personen, die nicht mehr in ihre Wohnungen konnten, wurden untergebracht. Niemand kam in Bonn körperlich zu Schaden.
Lohmar organisiert Sonderabfuhr für zerstörten Hausrat
18.14 Uhr: Sonderabfuhr von zerstörtem Hausrat in Lohmar. Lohmar. Die Stadt hat mit der Rhein-Sieg-Abfallgesellschaft (RSAG) eine kurzfristige Sonderabfuhr für den durch das Unwetter zerstörten Hausrat organisiert. Bis einschließlich Montag, 19. Juli, sammelt die Stadtverwaltung Angaben der Bewohner, bei denen zum Beispiel Keller oder Garagen vollgelaufen sind und Möbel oder Geräte unbrauchbar gemacht hat.
Damit die Sonderabfuhr organisiert werden kann, müssen folgende Angaben per E-Mail – Buergerinfo@Lohmar.de – unter Angabe von Name, Anschrift und Telefonnummer an die Stadtverwaltung geschickt werden: Schätzung der zu entsorgenden Kubikmeter und ob Elektro-Großgeräte entsorgt werden müssen. Der Termin der zeitnahen Sonderabfuhr wird dann bekannt gegeben. (seb)
Bonn sucht Unterkünfte für Flutopfer aus Kreis Ahrweiler
18.04 Uhr: Die Stadt Bonn sucht Unterkünfte für Menschen aus dem Kreis Ahrweiler, die durch die Regenfluten ihr Zuhause verloren haben. Melden können sich Privatpersonen, aber gerne auch Hotels und Pensionen, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Ebenfalls benötigt werden Transportmöglichkeiten, um die Hilfesuchenden nach Bonn bringen zu können.
Um Hilfesuchende und Helfende zusammen zu bringen, hat die Verwaltung eine zentrale Koordinierungsstelle eingerichtet. Wer aus dem Kreis Ahrweiler eine Unterkunft sucht oder eine Unterkunft in Bonn anbieten möchte, kann sich melden unter 0228 - 77 1000 oder per Mail: ahrweiler@bonn.de. Die Stadt Bonn bittet, bei der Meldung angeben, wie viele Personen unterzubringen sind und wo sich die Unterkunft befindet beziehungsweise, wo sich die Hilfesuchenden aufhalten.
1500 Rettungskräfte im Dauereinsatz – Hilfe von außen
16.26 Uhr: Im Kreis sind nach Angaben der Kreisverwaltung 1500 Rettungskräfte der Feuerwehren, der Polizei und Bundeswehr sowie des Technischen Hilfswerks im Dauereinsatz. Da alle 19 Städte und Gemeinde von der Unwetterlage betroffen waren, griff der Kreis auf die Katastrophenschutzkonzepte des Landes NRW zurück und forderte Hilfe von außen an. Unter anderem sind Einsatzkräfte aus den Landkreisen Steinfurt und Borken sowie der Stadt Duisburg zur Unterstützung in den Rhein-Sieg-Kreis gekommen.
Allein in Swisttal müssen 6000 Menschen in Sicherheit gebracht werden
16.19 Uhr: Allein in Swisttal müssen die Rettungskräfte etwa 6000 Menschen aus ihren Häusern und Wohnungen in Sicherheit bringen. Das teilte der Kreis mit. Wie viele Gebäude in dem Ort einsturzgefährdet sind, ist noch unklar. Weiterhin ist der Strom in Swisttal großflächig ausgefallen. In Rheinbach-Oberdrees und -Niederdrees müssen weitere 2000 Menschen aus ihren Häusern und Wohnungen in Sicherheit gebracht werden.
Viele Menschen in Swisttal und in Rheinbach können seit Mittwochabend Zuflucht in der Georg-von-Boeselager-Sekundarschule in Swisttal-Heimerzheim und in der Glasfachschule Rheinbach suchen. Wer Angehörige, Bekannte oder Freunde aus Rheinbach oder Swisttal vermisst, kann sich weiterhin an die Hotline des Rhein-Sieg-Kreises unter 02241 13-6252 wenden. Es findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den Anlaufpunkten und dem Kreishaus statt. Bis zum Mittag hatten 150 Personen diese Möglichkeit genutzt.
An der Agger hat sich die Lage dagegen deutlich entspannt. Die Gefahr eines Dammbruches in Lohmar-Donrath besteht nicht mehr.
Feuerwehr rettete zwei Menschen und ihre Hunde in Siegburg
16.12 Uhr: Die Feuerwehr Siegburg hat in der Nacht zu Donnerstag in der Straße „An der Aggerbrücke“ zwei Bewohner und ihre beiden Hunde vor den schnell steigenden Fluten der Agger in Sicherheit gebracht. Ein Gehege mit 40 Hühnern konnten die Helfer jedoch nicht mehr räumen.
Drei Todesopfer in Rheinbach – Unterstützung angefordert
14.26 Uhr: Nach Angaben der zuständigen Kölner Polizei sind aus Rheinbach inzwischen drei Todesopfer infolge des Hochwasser gemeldet worden. Die Polizei weist darauf hin, dass sie zum Schutz der Angehörigen der Toten keine Aussagen zu deren Identität, zu ihrem Alter oder dem Ort, wo sie gefunden wurden, macht. Rheinbach hat laut Landeskommando NRW inzwischen Bundeswehr-Unterstützung angefordert.
Zahl der Toten im Rhein-Sieg-Kreis erhöht sich auf zwei
14 Uhr: In Rheinbach hat es ein weiteres Todesopfer infolge des Hochwassers gegeben. Das teilte die zuständige Kölner Polizei auf Anfrage mit. Näheres zur Identität des Todesopfers ist noch nicht bekannt. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer in Rheinbach auf zwei. Darüber hinaus gibt es eine unbekannte Zahl an Vermissten nach den Regenfluten vom Mittwoch.
Feuerwehren rechts des Rheins halfen im linksrheinischen Kreisgebiet mit
13.10 Uhr: Das Unwetter, das am Mittwoch Teile von Hennef, Lohmar und Troisdorf unter Wasser setzte und auch im Siebengebirge Schaden anrichtete, hat weiter östlich im Kreisgebiet kaum größere Auswirkungen gehabt. Nach Angaben der Feuerwehr Eitorf mussten die Schotten des Eipbaches nicht geschlossen werden. Die Eitorfer Wehr half wie die Wehren aus Hennef, Siegburg und Windeck den Einsatzkräften links des Rheines.
Polizei appelliert an Rheinbacher und Swisttaler zu Hause zu bleiben
13.03 Uhr: Die Bonner Polizei fordert die Bürger und Bürgerinnen in Rheinbach und Swisttal dringend dazu auf, zu Hause zu bleiben. Die Lage auf den Straßen sei gefährlich, zusätzlich behinderten Staus die Einsatzkräfte, so die Polizei auf Twitter.
A565 wieder freigegeben
13 Uhr: Die Autobahn 565 ist zwischen der Anschlussstelle Meckenheim-Merl und dem Autobahnkreuz Meckenheim wieder befahrbar. Sie war am Mittwoch in Fahrtrichtung Koblenz wegen der Wassermassen gesperrt worden.
Swisttaler Ortschaften werden evakuiert
12.37 Uhr: Als Vorsorgemaßnahme lässt der Rhein-Sieg-Kreis die Bewohner der überschwemmten Swisttaler Ortschaften evakuieren. Das teilte der Kreis am Donnerstagmittag mit. Begonnen werde in Heimerzheim. Die Bewohner werden zunächst mit Hubschraubern der Bundeswehr und der Bundespolizei aus ihren Häusern geholt. Die Rettung über Land ist nicht möglich, weil das Wasser nach wie vor zu hoch in den Straßen steht. Wenn das Wasser weiter zurückgeht, sollen Bundespolizisten und die Feuerwehr die Leute per Boot und schließlich mit wassertauglichen Fahrzeugen abholen.
Der Kreis appelliert an die betroffenen Menschen, sich darauf einzustellen, bis zu 96 Stunden in einem Übergangsquartier untergebracht zu werden und nur die Dinge des unmittelbaren persönlichen Bedarfs und notwendige Medikamente mitzubringen. Die Versorgung mit Lebensmitteln sei gewährleistet, heißt es beim Katastrophenstab im Siegburger Kreishaus. Den Angaben zufolge informieren Hubschrauber mit Lautsprecherdurchsagen aus der Luft die Menschen.
Die Stadt Rheinbach sorgt für die Evakuierung der Ortschaften Niederdrees und Oberdrees. Dabei würden auch Lastwagen der Bundeswehr eingesetzt, teilte die Feuerwehr der Stadt mit. Wer nicht bei Familienangehörigen oder Bekannten unterkommen könne, finde eine Notunterkunft in der Stadthalle Rheinbach.
Viele Straßen im linksrheinischen Kreisgebiet gesperrt
12.30 Uhr: Im linksrheinischen Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises sind nach Angaben der Polizei weiterhin viele Straßen gesperrt, unter anderem zählen dazu die L210 in Rheinbach-Loch, die L113 zwischen Rheinbach-Stadt und -Merzbach. Die B266 in Swisttal-Miel und die Burgstraße/Hauptstraße in Swisttal-Morenhoven.
Aufräumarbeiten in Rheinbach – Lage in Swisttal unübersichtlich
11.56 Uhr: In Rheinbach haben nach Angaben des Kreises am Donnerstagvormittag erste Aufräumarbeiten begonnen. Über Personenrettungen gibt es von dort keine weiteren Meldungen mehr. Am Abend mussten dort die Ortschaften Oberdrees und Niederdrees geräumt werden.
Die Lage in Swisttal ist noch unübersichtlich, da die Rettungskräfte weiterhin Schwierigkeiten haben, alle Ortschaften zu erreichen. Hier ist noch unklar, ob Personenrettungen noch im Gange sind.
Rheinbach und Swisttal sollten weiträumig umfahren werden, viele Ortsteile sind nicht erreichbar. Die A 61 ist Höhe Peppenhoven unterspült und in diesem Bereich voll gesperrt.
In Lohmar ist die Situation mittlerweile unter Kontrolle, auch hier haben erste Aufräumarbeiten begonnen.
Kreis schaltet Hotline für Vermisstenmeldungen
11.53 Uhr: Der Rhein-Sieg-Kreis hat nach den extremen Regenfällen am Mittwoch eine Hotline für Vermisstenmeldungen eingerichtet. Unter 02241/136252 können Meldungen über Vermisste abgegeben werden. Für akute Notfälle gilt weiterhin die 112.
Frau in Rheinbach tot aufgefunden
10 Uhr: Offenbar im Zusammenhang mit den sintflutartigen Regenfällen hat es in Rheinbach ein Todesopfer gegeben. Die Polizei teilt mit, dass in Rheinbach-Zentrum am Donnerstagmorgen eine Frau tot aufgefunden worden sei. Die Frau sei auf der Straße gefunden worden, nicht in einem Haus. Näheres zur Identität der Toten und zu den Umständen, die zu ihrem Tod führten, liegt der Polizei noch nicht vor.
Menschen in Campern eingeschlossen
2.45 Uhr: Gegen 2.45 Uhr spitzte sich die Lage in Lohmar noch einmal dramatisch zu. Während zahlreiche Camper ihre Gefährte von den Campingplätzen gezogen hatten, waren einige Mobilheime voll gelaufen. Sie standen mitten im Wasser, bis zu 50 Zentimeter reichte es im Inneren. 22 Bewohner saßen fest, konnten nicht mit Booten geholt werden, weil die Strömung zu stark war. Ein Radlader war bereits in die Fluten gekippt. Ein Traktor und ein zweiter Radlader, vom Bauhof geschickt, konnten durch das tiefer werdende Wasser nicht hindurch.
Ein Boot der Freiwilligen Feuerwehr Stadt Blankenberg wurde abgeladen und fuhr bis an eine Hecke heran. Von dort machten sich zwei Helfer mit Überlebensanzügen auf die Eingeschlossenen zu. Am Ende blieben die meisten Eingeschlossenen in ihren Wohnmobilen. Einsatzleiter Peter Völkerath entschied das, weil die Menschen nicht mehr akut gefährdet waren, weil der Pegelstand stabil blieb und er seine Einsatzkräfte nicht der reißenden Strömung aussetzen wollte.
Deich der Agger drohte zu brechen
1 Uhr: Zugespitzt hat sich die Lage in der Nacht zu Donnerstag in Lohmar. Gegen 1 Uhr heulten die Warnsirenen über der Stadt durch die Nacht, ein auf- und abschwellender Ton. In Donrath drohte der Deich entlang des Dornheckenwegs zu brechen, nachdem die Agger zu diesem Zeitpunkt mit 4,72 Meter den höchsten je gemessenen Pegelstand erreicht hatte.
Die Freiwillige Feuerwehr fuhr durch den Dornhecken- und Karpenbachweg, forderte die Bewohner auf, entweder ihre Häuser zu verlassen oder aber in das erste Obergeschoss zu ziehen. Einige nutzten das städtische Angebot und zogen über Nacht in die vorbereitete Jabachhalle.
Die Gefahr war real, drückte das Wasser schon durch den Damm durch. Sandsäcke wurden verlegt, der Bauhof platzierte Folie an den besonders aufgeweichten Abschnitten. Darauf schütteten die Mitarbeiter Sand und Erde. Die Maßnahmen waren erfolgreich, der Deich hielt dem immensen Druck stand. Viel hätte nicht gefehlt, und ganze Straßenzüge wären überflutet worden. In Kreuznaaf gelang es den Einsatzkräften, eine große Produktionshalle zu schützen. Mit etwa 1300 Sandsäcken gelang es ihnen, die Naaf im Zaum zu halten.
Mittwoch, 14. Juli: Evakuierungen im linksrheinischen Kreisgebiet
Um 19.45 Uhr hatte der Kreis den Krisenstab zusammengerufen. Denn im Linksrheinischen, insbesondere in Rheinbach und Swisttal, entwickelte sich die Situation nach den ergiebigen Niederschlagen katastrophal. Gebäude waren vom Einsturz bedroht, Menschen waren in Häusern und Autos eingeschlossen. Sie mussten von den Einsatzkräften befreit werden. Wehrleute und Helfer des Technischen Hilfswerks, die im Rechtsrheinischen nicht gebraucht wurden, eilten zur überörtlichen Unterstützung auf die andere Rheinseite. Teile von Swisttal sowie die Ortschaften Swisttal-Miel, -Essig, -Ludendorf sowie -Odendorf werden evakuiert.
Mit zehn Einsätzen in Sankt Augustin – dort musste unter anderem ein Altenheim vor dem Lautersbach geschützt werden – und 22 Einsätzen in Königswinter hatten die fast 200 Wehrleute dort vergleichsweise wenig zu tun.
Pegel Betzdorf bei mehr als 1,50 Meter
Der Pegel Betzdorf der Sieg hat am Abend die Marke von 1,50 Meter überschritten. Um kurz nach 22 Uhr hatte er 1,51 Meter erreicht.
Sülz in Lohmar über die Ufer getreten
Kurz vor der Mündung in die Agger hat die Sülz ihr Tal in Lohmar in eine Seenplatte verwandelt. Der Bach hat große Teile des Areals überschwemmt.
Auch die Agger ist über die Ufer getreten. Der Biergarten „Zur alten Fähre“ steht unter Wasser.
Hang in Bad Honnef-Rhöndorf abgerutscht
Im Bad Honnefer Ortsteil Rhöndorf hat der starke Dauerregen einen Hangrutsch auf etwa 20 Meter Länge ausgelöst. Der Zugang zum Waldfriedhof und zum Löwenburger Tal wurde von der Feuerwehr zunächst abgesperrt. Der Hang war weiter in Bewegung, hieße es.
Die Freiwillige Feuerwehr Königswinter hatte bis etwa 19.30 Uhr schon 21 Einsätze, für die Feuerwehr in Bad Honnef waren es bis dahin zehn Einsätze, hauptsächlich wegen umgestürzter Bäume. In Königswinter-Heisterbacherrott wurden Häuser mit Sandsäcken geschützt. Einige Kräfte aus dem Siebengebirge wurden zur Unterstützung nach Rheinbach und Bornheim geschickt. (csc/rkl)
Pegel der Sieg in Eitorf kräftig gestiegen
Der Pegel der Sieg in Eitorf ist im Verlauf von zehn Stunden kräftig gestiegen. Am Mittwochmorgen, 10 Uhr, lag er bei 84 Zentimetern. Bis zum Abend um 20 Uhr hatte der Pegel auf 121 Zentimeter zugenommen. In Menden hatte der Pegel 239 Zentimeter erreicht. Das sind 70 Zentimeter mehr als der Mittelwert.
Bonner Feuerwehr warnt vor Lebensgefahr
Die Feuerwehr in Bonn hat Spaziergänger und Schaulustige mit drastischen Worten davor gewarnt, sich dem stark angeschwollenen Mehlemer Bach oder dem Godesberger Bach zu nähern. Auf Twitter warnte die Feuerwehr vor Lebensgefahr, weil das Wasser in den Bächen weiter anschwelle.
Teile von Troisdorf Spich und -Sieglar überflutet
„Land unter“ hieß es am Mittwochabend in Troisdorf. Nicht nur in Sieglar liefen die Kanäle voll, Straßen waren überflutet. In Spich floss Wasser aus einem kompletten Viertel aus einem Kanal in eine Baugrube, eine Böschung gab nach. Gegen 18.30 Uhr am Mittwochabend zählte Feuerwehrpressesprecher Peter Kern bereits 120 Einsätze. Einige davon waren in Sichtweite zur Feuerwache in Sieglar. Dort quoll das Regenwasser aus den Kanaldeckeln, ein Strom schoss über die Larstraße in die Troisdorfer Straße. Zahlreiche Keller liefen voll, mit Sandsäcken schützten sich Bewohner vor Überschwemmung.
Ähnlich sah es in Eschmar rund um die Noldestraße aus. An der Sternenstraße in Spich lief eine Baugrube voll, weil aus einem tief liegenden Kanalrohr in einer Wand offenbar die Niederschläge des ganzen Viertels kamen. Teile des Hangs waren ausgespült. Auch an anderen Adressen in Spich kam das Wasser unerwartet in die Keller. Die Belgische Alle war in einem Abschnitt überflutet.
In Lohmar baute die Feuerwehr zum Schutz eines Gewerbegebietes die dicken, orangefarbenen Schläuche des Beaver-Systems auf. Ein zweites System wurde am Auelsbach entfaltet. In Teilen der Lohmarer Ortsteile Höffen, Neuhonrath und Katharinenbach fiel der Strom aus. Das berichteten Lohmarer auf Facebook.
Siegpegel steigt um einen halben Meter
Der Pegel der Sieg im rheinland-pfälzischen Betzdorf ist binnen sieben Stunden um knapp einen halben Meter gestiegen. Am Mittwochmorgen um 10 Uhr zeigte der Pegel noch eine Wasserhöhe von 73 Zentimetern an. Am späten Nachmittag um 17.15 Uhr hatte der Pegel dann 122 Zentimeter erreicht, eine Zunahme um 49 Zentimeter.
Stadtbahnlinie 66 verkürzt Linienverlauf
Die Stadtwerke Bonn kündigten an, dass die Stadtbahnlinie 66 ab Donnerstag nur noch bis Königswinter fährt. Zwischen Clemens-August-Straße und Bad Honnef Endhaltestelle pendeln dann Ersatzbusse. (csc)
Landesstraße 143 in bei Uthweiler gesperrt
Der anhaltende starke Regen hat am Mittwoch erneut für Einsätze der Feuerwehr im Raum Königswinter-Uthweiler gesorgt, wo schon bei dem Unwetter Anfang Juni erhebliche Schäden entstanden waren, als sich wahre Wasser- und Schlammmassen in Wohnungen und Unternehmen ergossen. Am Mittwoch kam erneut jeden Menge Schlamm von den Feldern unterhalb von Thelenbitze herunter, so dass erst die Feuerwehr – im Zuge der Gefahrenabwehr – und dann die Polizei und der Landesbetrieb Straßen NRW die Landesstraße 143 zwischen Wahlfeld und Uthweiler komplett sperrten.
Auch Bagger und Lastwagen des städtischen Baubetriebshofes waren im Einsatz. Auf der Landstraße 268 zwischen Heisterbacherrott und Kloster Heisterbach wurden Äste, Laub und Geröll von den Hängen des Siebengebirges auf die Fahrbahn gespült. Die Feuerwehr reinigte und öffnete Kanalabdeckungen, damit das Wasser besser abfließen konnte.
Die Bad Honnefer Feuerwehr hatte zumindest bis 16 Uhr zunächst keine Unwettereinsätze. Ein Feuerwehrsprecher schloss sie angesichts der Wettervorhersage für den Abend aber nicht aus. (csc)
Pegelstände an der Sieg am Mittwochmorgen noch wenig erhöht
Die Pegel der Sieg in Eitorf sind am Mittwochmorgen noch ungefährlich. Um zehn Uhr wurde dort ein Wasserstand von 84 Zentimetern gemessen. Erst bei 3,50 Meter werden die Spazierwege geschlossen, weil der Fluss dann über die Ufer tritt.
Am Pegel im rheinland-pfälzischen Betzdorf, der sich als Warnsystem für die Sieg im Rhein-Sieg-Kreis eignet, meldete der Hochwassermeldedienst des Landesamtes für Umwelt am Mittwochmorgen um 10.30 Uhr einen Wasserstand von 75 Zentimetern. Eine gestrichelte Linie deutete die Abschätzung an, dass der Pegel bis Donnerstagmorgen auf eine Höhe von etwa 1,25 bis 1,30 Meter steigen könnte.
Eine konkrete Vorhersage gab es allerdings nicht. Der Grund: „Die Mainzer Hochwasservorhersagezentrale ist derzeit personell nicht besetzt“, wie es ebenfalls auf der Homepage heißt. Und weiter: „Für die Sieg werden in der hochwasserfreien Zeit keine aktuelle Vorhersagen bereitgestellt.“ Es wird sich wohl zeigen, ob das rheinland-pfälzische Landesamt mit dieser Einschätzung richtig liegt.
Rheinpegel bei Bonn könnte historischen Höchststand erreichen
Der Pegel des Rheins bei Bonn lag am Mittwochmorgen bei 5,22 Metern. Bis zum Freitag wird von dem Hochwassermeldedienst ein Anstieg des Wasserstands auf eine Höhe von etwa sieben Metern vorhergesagt.
Der Wetterdienst „Donnerwetter“ weist darauf hin, dass in Bonn der Rhein einen historisch hohen Julipegel erreichen könnte. Demnach stieg der Rheinpegel in Bonn in einem Juli zuletzt vor über 40 Jahren auf über 6,50 Meter – am 5. Juli 1980 auf 6,51 Meter. Der Juli sei normalerweise die Zeit des Niedrigwassers mit Pegeln zwischen zwei und drei Metern. Sollte der Pegel in den nächsten Tagen die sieben Meter überschreiten, hätte es einen solchen im Juli in Bonn seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1820 noch nicht gegeben.
Dienstag, 13. Juli: Die Feuerwehr bereitete sich auf das Hochwasser vor
Im Verlauf des Dienstags stieg die Sieg bei Eitorf über den Wasserstand von 80 Zentimetern. Am Dienstagabend gegen 23 Uhr erreichte sie kurzzeitig einen Höchststand von 88 Zentimetern.
Der Rheinpegel bei Bonn lag am Dienstagmorgen bei 5,13 Metern und stieg bis zum Abend auf 5,17 Meter an.
Montag, 12. Juli: Erste Überflutungen in Niederkassel – Wirt der „Siegfähre“ räumt Lokal leer
Der Rheinpegel bei Bonn lag am Montagnachmittag bei 5,04 Metern. In der Vorwoche betrug der Pegelstand in Bonn noch knapp vier Meter. In Niederkassel-Mondorf waren am Montag auf den Uferwiesen bereits Wege, Sitzbänke und Mülleimer überflutet worden.