Lohmar – Es ist für den Bürger kaum noch zu verstehen: Die Aggerbrücke, die erheblich älter ist als das Naturschutzgebiet, durfte genutzt werden, solange sie intakt war. Eine kleine Reparatur, die sie für eine Übergangszeit standsicher macht, soll nach Ansicht von Umweltaktivisten nun nicht rechtens sein? Das bleibt abzuwarten.
Fest steht, dass der Respekt vor dem örtlichen BUND groß ist. Die Behörden regelten die Baumaßnahme im Verborgenen, um einen Stopp in letzter Minute zu verhindern. Bleibt die Frage nach dem Selbstverständnis der Umweltschützer: Nach deren Logik ist der Mensch offenbar lediglich ein Störfaktor.
Radler und Spaziergänger gefährden Tiere und Pflanzen an der Agger
Radfahren, ja selbst Spazierengehen, gefährdet demnach Pflanzen und Tierwelt, Brücken, auch wenn sie Bestandteil des regionalen Agger-Sülz-Radweges sind, sehen die Aktivisten einzig als Übel.
Doch ist ein Familienausflug mit dem Fahrrad entlang der B 484 wirklich eine Alternative? Es ist die meist befahrene Bundesstraße im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis.
Fahrradclub ADFC ist für die Reparatur
Übrigens hat sich auch der Fahrradclub ADFC für die Aggerbrücke stark gemacht, damit der Umstieg auf eine umweltfreundliche Mobilität attraktiver wird.
Dass es anders geht, zeigt sich flussaufwärts in Engelskirchen. Dort wurde in kürzester Zeit eine Brückenverbindung über die Agger geschaffen – mit dem Segen des Umweltverbandes BUND Oberberg.
Der Kreisverband Rhein-Sieg, der sich als streitbarer Anwalt für die Natur versteht, machte vor einigen Jahren Negativ-Schlagzeilen: Drei riesige Taurus-Rinder für ein Beweidungsprojekt büxten nach Ankunft in Windeck aus, legten den Bahnverkehr lahm und mussten erschossen werden.
Schon im Vorfeld hatte es in der Nachbarschaft Vorbehalte gegeben, weil die Tiere als wild und aggressiv galten. Für den BUND hatte der Vorfall weder zivil- noch strafrechtliche Konsequenzen. Die Taurus-Rinder wurden durch friedlichere Galloways ersetzt.