Den Verlust will der SSV 04 intern auffangen. Im Duell beim Bonner SC kommt es zu vielen Wiedersehen – auch mit „Beinahe-Trainer“ Sascha Glatzel.
Nach Mehmet Dogans RücktrittSiegburg lässt Sportchef-Posten unbesetzt
Es ist das Spiel eins nach dem Rücktritt von Mehmet Dogan (40). Während es den bisherigen Sportchef des Siegburger SV 04 in die Regionalliga West zieht – der konkrete Verein wird erst am Sonntag bekanntgegeben –, treten die 04er beim Bonner SC an. Vor der Fußball-Mittelrheinliga-Partie im Sportpark Nord (So., 15 Uhr) und nach Dogans tränenreichem Abschied klären wir die wichtigsten Fragen.
Was sagen die Siegburger Verantwortlichen? Dass Dogan seine Ausstiegsklausel zog, bezeichnet Geschäftsführer Oliver Bonato als „völlig legitim. Ansonsten hätte es sie ja nicht gegeben. Es war immer klar: Wenn ein höherklassiger Verein anklopft, darf Memo gehen.“ Dogan habe den SSV 04 in der Saison 2022/23 gerettet („Ohne ihn als Interimstrainer wären wir abgestiegen“) und auch als Sportchef anschließend „viele richtige Entscheidungen getroffen“.
Nicht zuletzt mit der Verpflichtung von Alexander Otto im September 2023, denn erst mit dem Siegburger Cheftrainer (dem zum damaligen Zeitpunkt fünften binnen eines Jahres) kehrte Ruhe ein. Auch der 40-Jährige bedauert Dogans Weggang: „Wir waren ein eingespieltes Duo. Memo und ich – das war schon eine Erfolgsgeschichte. Er hinterlässt eine große Lücke.“
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Wer folgt auf Dogan? Der SSV 04 wird Dogans Stelle vorerst nicht neu besetzen. „Jeden Tag trudeln Anfragen ein, aber wir sind gar nicht auf der Suche nach einem Nachfolger“, sagt Bonato. „Um die Verwaltungsarbeit und Verträge werde ich mich nach wie vor selbst kümmern.“
Hinsichtlich der Kaderplanung wolle er Otto „noch mehr ins Boot holen. Seine Arbeit ging ja bislang auch schon über die eines Cheftrainers hinaus.“ Schließlich habe er zahlreiche Transfers „federführend eingefädelt. Das englische Modell eines Teammanagers (Coach und Manager in Personalunion, Anm. d. Red.) könnte ich mir grundsätzlich auch in Siegburg vorstellen.“
Wer steht am Sonntag im Fokus? Es ist ein Duell der vielen Wiedersehen: Gleich sechs BSC-Spieler trugen bereits das Trikot der 04er, wobei nur Innenverteidiger Tarik Dogan unter dem aktuellen Siegburger Trainer spielte. Dass Otto einst überhaupt verpflichtet wurde, lag auch an Sascha Glatzel. Denn der Hennefer Meister- und heutige BSC-Coach hatte dem SSV zuvor einen Korb gegeben. Wenige Stunden vor der vereinbarten Vertragsunterzeichnung, wohlgemerkt.
Noah Tomson, Michael Ojesanmi, Mehrschad Kardan und Ishak Adahchur kehren indes an ihre alte Wirkungsstätte zurück. „Nicht nur diese vier Jungs sind heiß auf Sonntag“, sagt Otto auch im Hinblick auf die etwa 1000 erwarteten Zuschauer beim „Karnevalsspiel“ einen Tag vor dem Sessionsstart. „Ich habe mit Siegburg noch nicht gegen den BSC verloren (0:0, 1:1, Anm. d. Red.) – und würde diese Serie gerne fortsetzen. Auch wenn sich die Bonner den Aufstieg am Ende nicht nehmen lassen werden: An einem guten Tag können wir sie schlagen.“
Wer stürmt in Bonn? Während Kapitän Manuel Kabambi (Rückenverletzung) erneut auszufallen droht, kehrt Sturmkollege Tim Keil (Schulterverletzung) ins Aufgebot zurück. Ohne das Duo feierte der SSV 04 zuletzt einen überzeugenden 4:1-Erfolg über den FV Endenich. Nicht zuletzt dank Doppelpacker Haruto Idoguchi (19) und Idir Zerrouk (23). Letzterer krönte sein Startelf-Debüt mit einem Seitfallzieher-Tor.
Idir Zerrouk nutzt seine Chance
„Idir wurde nach einer bärenstarken Vorbereitung leider durch eine Verletzung ausgebremst“, sagt Otto über seinen linken Flügelangreifer. „Aber jetzt ist er wieder voll da. Besser kann man seine Chance nicht nutzen.“ Gut möglich also, dass Zerrouk und Idoguchi (als Neuner) auch in Bonn von Beginn an stürmen dürfen.
FC Hennef empfängt Fortuna Köln II
Der FC Hennef 05 peilt im Duell mit Fortuna Köln II (So., 14.30 Uhr) den dritten Sieg in Serie an. Trainer Fatih Özyurt erwartet ein „richtig gutes Fußballspiel“. Ein Spiel, in dem man sich für die 0:5-Heimpleite in der Vorsaison revanchieren wolle. Der Routine von Mario Weber, Joran Sobiech, Gjorgji Antoski und Co. setzt der FCH jugendlichen Elan entgegen: Mit Leon Rosic, Artem Belousov und Ata-Luan Rznic steht erneut ein U-19-Trio im Aufgebot.