Trainer Alexander Otto kehrt an seine alte Wirkungsstätte Königsdorf zurück und kann wieder auf „Glücksbringer“ Manuel Kabambi zurückgreifen.
Fußball-MittelrheinligaSiegburg trifft auf den nächsten „Großen“
Fußball kann manchmal grausam sein. Im Duell mit Teutonia Weiden (0:3) lieferte Sora Yamato eine nahezu fehlerfreie Leistung ab, doch am Ende blieb vor allem jene Szene in der zwölften Minute in Erinnerung. Eine Szene, die die erste Heimniederlage des Mittelrheinligisten Siegburger SV 04 eingeleitet hatte: Der Innenverteidiger vertändelte den Ball an der eigenen Strafraumgrenze an Niklas Valerius, der den Blackout des Japaners gnadenlos bestrafte – 0:1.
„Als Profi hätte Sora am Ende wohl die kicker-Note 4,0 bekommen“, sagt Trainer Alexander Otto. „Dabei hat er in 90 Minuten nur eine falsche Entscheidung getroffen. Seine Reaktion aufs 0:1 hat mir imponiert, denn ich kann mich an keinen verlorenen Zweikampf von ihm erinnern.“ Auch Sportchef Mehmet Dogan betont: „Sora wird uns noch einige Punkte retten und ist extrem wichtig fürs Team.“ Offenbar auch abseits des Rasens: „Bei unseren Mannschaftsabenden gehört er eigentlich immer zu den Letzten.“
Obwohl dem 21-Jährigen in der Partie beim FC Wegberg-Beeck (0:2) bereits ein ähnlicher (und ebenso folgenschwerer) Fehler unterlaufen war, stärkt der Siegburger Coach seinem Youngster den Rücken: „Sora ist unglaublich talentiert, aber eben noch sehr jung. Und junge Spieler machen nun mal Fehler.“
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Siegburger Trainer warnt vor dem TuS Königsdorf
Das gilt auch für die Abteilung Attacke, die schon früh die Weichen auf Sieg hätte stellen können. Doch Michael Ojesanmi entschied sich aus spitzem Winkel für den Abschluss und übersah dabei zwei Teamkollegen im Zentrum (2.), ehe Till Weingarten einen Foulelfmeter verschoss (5.).
„Abgesehen von der ersten Halbzeit in Wegberg haben wir spielerisch bislang immer überzeugt“, sagt Otto. „Im letzten Drittel fehlt uns aber (seit den vier Siegen zum Auftakt, Anm. d. Red.) die nötige Konsequenz. Wenn dann auch noch individuelle Aussetzer hinzukommen, reicht es gegen die Großen eben nicht.“
In letztere Kategorie fällt auch der kommende Gegner. Zumal der TuS Königsdorf im Sommer kräftig investierte: Neben Regisseur Niklas Koppitz vom bisherigen Ligarivalen Freialdenhoven angelte sich der Klub aus Frechen weitere Topspieler wie den Ex-Hennefer Takahito Ohno (Wegberg-Beeck) oder Jan-Luca Prangenberg (Bonner SC). „Königsdorf ist eine Spitzenmannschaft“, sagt Dogan, „aber auch ein Gegner, gegen den wir in der Vorsaison sechs Punkte geholt haben.“ Die starke Ausbeute des Tabellenzweiten (13 Zähler) bezeichnet Otto als „wenig überraschend. Spätestens in dieser Saison muss man Königsdorf auf dem Zettel haben.“
Gut also, dass Kapitän Manuel Kabambi am Sonntag (15.30 Uhr) wieder an Bord ist. Der Topscorer des SSV 04 fehlte zuletzt wegen Rückenbeschwerden. „Mit ihm haben wir noch keinen einzigen Punkt abgegeben“, sagt Otto vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte.
In der Saison 2016/17 betreute er zuletzt die Königsdorfer U-19-Mannschaft, ehe er zu Viktoria Glesch-Paffendorf wechselte und von Albert Deuker beerbt wurde. Letzterer sollte im März 2019 die erste Mannschaft des TuS übernehmen, wobei ihm ein beeindruckender Durchmarsch von der Kreisliga A in die Mittelrheinliga gelang. „Ich freue mich auf das Wiedersehen mit ihm“, sagt Otto, der nur fünf Fahrrad-Minuten vom Königsdorfer Sportplatz an der Pfeilstraße entfernt wohnt. Der Weg zum fünften Saisonerfolg erscheint vergleichsweise weit.