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25.000 Euro SpendenVerein „Siegburg hilft“ ist vorerst gerettet

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Eine Frau steht an einem großen Herd.

Vereinsvorsitzende Angela Holtmann vor dem Herd, den NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst gestiftet hat.

Der Verein kann jetzt die Miete für den Riemberger Hof im kommenden Jahr aufbringen.

Angela Holtmann ist erleichtert: Ihre Spendenkampagne hat Wirkung gezeigt, ihr Verein „Siegburg hilft“ hat genügend Geld erhalten, um weiterhin in den Räumen des Riemberger Hofs in Wolsdorf zu bleiben.

Seit 2019 setzt sich Holtmann für Einsame, Obdachlose und Bedürftige ein, verteilt Essen am ehemaligen Autohaus Bässgen an der Frankfurter Straße. Doch die Hilfegesuche ließen nicht nach, Holtmann und andere Ehrenamtliche gründeten den Verein „Siegburg hilft“. Hier lagern nicht nur Kleidung und Schulmaterial für Kinder, die sich das nicht leisten können, es kommen auch alleinstehende Menschen zu verschiedenen Aktionen zusammen, die sonst vereinsamen würden.

Firmen, Institutionen und Privatpersonen unterstützten „Siegburg hilft“

Für die Miete der ehemaligen Gaststätte „Riemberger Hof“ muss der Verein monatlich 1200 Euro aufbringen – trotz des Entgegenkommens der Eigentümer. Holtmann warb in Zeitungen und Radio für den Verein, Ende November veranstaltete sie ein Benefizkonzert. „Kaum waren die Artikel erschienen, ging es los mit den Spenden. Manche haben zehn Euro gegeben, eine Frau hat gleich eine ganze Monatsmiete übernommen.“

Der Lions Club Siegburg habe sich ebenso mit einer größeren Summe beteiligt wie die Firma Henrich Baustoffzentrum. „Insgesamt sind locker 25.000 Euro zusammengekommen. Davon können wir die Miete ein Jahr stemmen.“ Für alle laufenden Kosten im Betrieb komme der Verein selbst auf. „Bei den Bingo-Abenden oder den Malkursen stellen wir immer eine Spendendose auf – wer kann, der gibt, und das genügt. Uns geht es nur um die Miete und die Nebenkosten.“

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst vermittelte einen 3500 Euro teuren Herd an die Siegburger

Doch gelöst ist ihr Problem damit nicht, Holtmann hofft weiterhin auf einen Sponsor, der regelmäßig einen Zuschuss zur Miete gibt. „Sonst stehen wir in einem Jahr wieder da“, befürchtet sie. Von der Stadtpolitik fühle sie sich im Stich gelassen, klagt Holtmann. Umso mehr freue sie sich, dass NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst seiner Ankündigung Taten habe folgen lassen und ihr Geld für einen Herd mit Backofenfunktion habe zukommen lassen.

Eine junge Frau und ein Mann tauchen ihre Pinsel in eine Farbpalette, eine andere junge Frau steht hinter ihnen.

Die 18-jährige Aalijah Poopal leitet den Mal-Treff, ihre Schwester Indira und Colin Hartmann haben ihre Bilder fast fertig.

Holtmann hatte den CDU-Politiker bei einem Ehrenamtsempfang getroffen und ihm von ihrem Projekt berichtet. Wüst zeigte sich tief beeindruckt, das geht aus seinem Begleitschreiben hervor. Die 3500 Euro für den Kauf des Herds stammen aus einem Fonds zur Förderung des Ehrenamts. Seit einigen Wochen steht das Gerät nun in der Küche des Riemberger Hofs. „Er hat sein Versprechen gehalten“, bekräftigt die 59-Jährige.

Und: „Ich sehe, dass die Leute uns vertrauen. Es passiert so viel um uns rum, da geht mir das Herz auf.“ Das Angebot des Vereins werde gut angenommen. „Es war klar, dass das etwas dauert und im Sommer etwas weniger besucht wird, aber jetzt läuft es“, sagt Holtmann. „Dass die Miete gesichert ist, hilft uns enorm. Ich persönlich kann besser schlafen.“