NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat in Troisdorf mit Vertreterinnen aus Seniorenheimen über Personalmangel debattiert.
DebatteKarl-Josef Laumann ist in Troisdorf auf Ideensuche gegen Personalnot in der Pflege
Die Probleme gleichen sich, warum also nicht gemeinsam nach Lösungen suchen? „Wir würden uns gerne vernetzen mit anderen Häusern“, sagte Raissa Konstantinova, Leiterin des Hermann-Josef-Lascheid-Hauses in Spich. Und so hatte sie mit der Landtagsabgeordneten Katharina Gebauer zu einem ersten Treffen Gäste aus anderen Einrichtungen in Troisdorf und Niederkassel eingeladen. Dabei war Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales.
„Die Personalressourcen sind der Punkt, der uns Sorgen macht“, sagte der Minister. Gemeinsam müsse man daran arbeiten, „dass wir die Pflege attraktiver machen“. Er habe sich selbst für die Generalistik eingesetzt – die einheitliche Ausbildung für die Kranken- und die Altenpflege –, weil damit die Lohnunterschiede überwunden würden.
Karl-Josef Laumann: Ohne diese Kräfte „könnten wir die Pflege nicht aufrechterhalten“
Allein in NRW gebe es Jahr für Jahr 15.000 bis 17.000 junge Leute, die in die Ausbildung starteten. „Es gibt in ganz NRW keinen Handwerksberuf, der so viele Schulabgänger in die Ausbildung bringt.“ Doch nur 12.000 bis 13.000 machten auch das Examen. „Wir müssen auch weniger qualifizierte Menschen in die Pflege bringen“, betonte Laumann.
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Zugleich gelte es, auch mit einer geringeren Quote an Fachkräften die Qualität zu erhalten. Zugleich müsse es eine gesellschaftliche Debatte über die Vereinbarkeit von häuslicher Pflege und Beruf geben. Als eine „black box“ bezeichnete Laumann die häusliche Pflege durch Beschäftigte aus Osteuropa. „Keiner weiß, wie viele in Nordrhein-Westfalen arbeiten.“ Eine Caritas-Studie gehe davon aus, dass jeder vierte pflegebedürftige Mensch so betreut werde.
Ohne diese Kräfte „könnten wir die Pflege nicht aufrechterhalten“. Wichtiges Thema in der Altenpflege und ein Dilemma zugleich sei der Einsatz von Zeitarbeitskräften in den Einrichtungen. Er koste ein „Heidengeld“, berichteten Teilnehmer der Gesprächsrunde; zugleich breche es jeder Einrichtung das Genick, wenn Betten wegen Personalmangels gesperrt werden müssten.