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„Kunst hilft geben“Kunsthaus Troisdorf verkauft Richter-Werke zugunsten Obdachloser

Lesezeit 3 Minuten
Eine Figur aus Müll steht inmitten einer Ausstellung.

Der Künstler HA Schult ist mit mehreren Werken vertreten, unter anderem mit einem seiner „Müllmänner“.

Im Rahmen einer Ausstellung im Kunsthaus Troisdorf werden Werke von Gerhard Richter und HA Schult zugunsten Kölner Obdachloser verkauft.

Wie viel eine Unterschrift im Kunstbetrieb wert sein kann, ist derzeit im Kunsthaus zu erleben. Im Rahmen der Benefiz-Ausstellung „Kunst hilft geben“ wird ein von Gerhard Richter signiertes LP-Cover der Band Sonic Youth für 10.000 Euro angeboten, sein nebenan hängendes, ebenfalls signiertes Ausstellungsplakat wartet für 8000 Euro auf Käufer.

Angesichts der Tatsache, dass der 91-jährige Kölner seit bald 20 Jahren im Kunstkompass-Ranking als weltweit wichtigster Künstler geführt wird, könnte man fast von einem Schnäppchen sprechen – zumal in diesem Fall Menschen von dem Verkaufserlös profitieren, für die schon eine Hand voll Euro sehr viel Geld sein kann.

Verein hat mit seinen Ausstellungen 2,8 Millionen Euro eingenommen

Hinter der Ausstellung steht der Kölner Verein „Kunst hilft geben für Arme und Wohnungslose“, der in zehn Jahren über 90 Benefiz-Kunstausstellungen an wechselnden Orten organisiert hat. Der Gewinn aus dem Verkauf der Kunstwerke kommt verschiedenen Projekten zugute, die sich um Menschen kümmern, die in Köln auf der Straße leben. Aktuell seien das etwa 600, berichtete Vereinsmitgründer Dirk Kästel im Gespräch mit Moderator Georg Divossen.

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Ein Mann schaut sich Bilder bei einer Ausstellung an.

Die Bandbreite in der Ausstellung ist groß. Die Werke werden für den guten Zweck verkauft.

Bislang hat der Verein mit seinen Ausstellungen etwa 2,8 Millionen Euro eingenommen. Knapp eine Million davon wird in ein Wohnprojekt gehen, das in Köln-Porz sieben Wohnungslosen ein Dach über dem Kopf bieten wird. Gerhard Richter und andere stiften dem Verein ausgewählte Werke, oft fungiert er aber auch als Galerist für den spendenden Künstler, an den dann die Hälfte des Verkaufserlöses weitergeleitet wird.

Doch nicht nur wegen des guten Zwecks lohnt sich der Besuch im Kunsthaus. Mit René Böll, Christo, Klaus Staeck und Ralf König nehmen weitere hochkarätige Künstler mit spannenden Werken teil, HA Schult ist mit gleich mehreren Arbeiten vertreten, darunter einem seiner legendären „Müllmänner“ und einem zum Kunstwerk transformierten Verkaufsautomaten der „Bild“-Zeitung.

Ausstellung „Kunst hilft geben“ noch bis 25. Juni im Kunsthaus Troisdorf

Unbedingt sehenswert sind aber auch die etwa 50 Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern, die vielleicht nicht ganz so prominent sind, die aber für eine enorme Vielfalt sorgen. Hier reicht die Bandbreite von naiv bis abstrakt, von üppig gerahmt bis zur Miniatur. Die Preise liegen hier meist im dreistelligen Bereich und laden zum spontanen Kauf ein.

Sinnvoll sei das Investment auf jeden Fall, fand Moderator Georg Divossen: „Jedes Bild bietet eine künstlerische Dividende.“ Eine Rechnung, die offenbar aufgeht: Die ersten Arbeiten wurden schon bei der Vernissage verkauft.

Die Benefiz-Ausstellung „Kunst hilft geben“ wird bis zum 25. Juni in der Städtischen Galerie Mülheimer Straße 23 gezeigt. Die Öffnungszeiten sind Samstag zwischen 15 und 18 Uhr, Sonntag zwischen 11 und 14 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung unter 02241/12 61 581.