Köln – Unmittelbar nachdem der FC Viktoria das Traumlos „FC Bayern München“ gezogen hatte, stand bei Günter Pütz das Telefon nicht mehr still: „Bei mir gingen sofort Kartenbestellungen ein, obwohl noch gar nicht klar ist, wann und wo wir spielen“, erklärte der Präsident des FC Viktoria Köln und schüttelte fast ungläubig den Kopf.
Am 30. oder 31. August trifft die Viktoria als Drittligist in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den aktuellen und 32-maligen Deutschen Meister, die Partie wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen; völlig unvorhergesehen können sich die Höhenberger also demnächst der ganzen Nation präsentieren.
Ob die Mannschaft um Trainer Olaf Janßen das Spiel des Jahres im Höhenberger Sportpark oder im 50 000 Zuschauer fassenden Rhein-Energie-Stadion austrägt, wird sich wohl erst Mitte nächster Woche entscheiden. Der Kölner Coach kennt sich gleich in beiden Arenen bestens aus, wie er süffisant bemerkt: „Höhenberg ist und bleibt unser Wohnzimmer, aber auch in Müngersdorf habe ich als Profi des 1. FC Köln ja schon öfter auf dem Rasen gestanden.“
Köln hat Personalbedarf im Angriff
Dass am vergangenen Sonntag die Bayern aus dem Lostopf mit 64 Teams gezogen wurden, hat für Janßen durchaus Charme: „Ein solcher Gegner ist etwas ganz Besonderes. Trotzdem werden wir uns nicht schon im Vorfeld ergeben und auf dem Platz in Dankbarkeit sterben.“
Bis das Starensemble um Trainer Julian Nagelsmann bei der Viktoria antritt, ist ja auch noch ausreichend Zeit, und die möchten die Verantwortlichen im Rechtsrheinischen intensiv für die Kaderplanung nutzen. Vollzug bei der Verpflichtung möglicher Zugänge konnte man bislang jedoch noch nicht verkünden, wie Sportvorstand Franz Wunderlich erklärt: „Wir befinden uns weiter in Gesprächen. Bevor nichts wasserdicht ist, werden wir uns zu Neuverpflichtungen aber nicht äußern.“
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Personal benötigt wird vor allem im Angriff, auf den beiden offensiven Außenbahnen und im Mittelfeld. Ein Kandidat für einen Transfer ist offenbar weiterhin Lars Dietz. Der Innenverteidiger war zuletzt bei Drittliga-Absteiger Würzburger Kickers aktiv, spielte vor zwei Jahren aber auch schon einmal für den FC Viktoria. Ob die Leihspieler Luca Marseiler (SC Paderborn) und Jamil Siebert (Fortuna Düsseldorf) im Rechtsrheinischen bleiben, ist ebenfalls ungewiss, wobei die Viktoria durchaus gerne mit den beiden Fußballern in die neue Saison gehen würde.
Kein Thema hingegen scheint eine Rückkehr des einstigen Kölner Kapitäns Mike Wunderlich zu sein, dem jüngst mit dem 1.FC Kaiserslautern der Aufstieg in die Zweite Bundesliga glückte. Sein Vater schiebt sämtlichen Spekulationen einen Riegel vor: „Mike wird seinen Vertrag in Kaiserslautern definitiv erfüllen und nicht zu uns zurückkommen“, betont Franz Wunderlich.