Am liebsten würde man im Osten der Stadt ganz auf alle Rechnerei verzichten, zumindest ab Samstag, wenn die wegweisende Partie beim Halleschen FC (14 Uhr, Leuna-Chemie-Stadion) absolviert ist. Trainer Olaf Janßen hofft inständig, die Abstiegsgefahr endlich bannen zu können: „Natürlich versuchen wir, in Halle den entscheidenden Dreier zu ziehen“, sagt der 55-Jährige, der einen couragierten Auftritt seiner Mannschaft bei ebenfalls noch nicht geretteten Hallensern fordert.
Ein Erfolg wäre für die Viktoria gleichbedeutend mit der Rettung; einen Showdown in den letzten beiden Partien gegen die Aufstiegsaspiranten aus Kaiserslautern und Braunschweig würde sich Köln gerne ersparen, wie Franz Wunderlich erklärt: „Die Spiele werden weniger, der Druck immer größer.“
Personell gestaltet sich die Lage beim Tabellen-Vierzehnten entspannt, zumal in Jamil Siebert und David Philipp zwei Leistungsträger nach abgesessenen Gelbsperren zurückkehren. Sollte dem FC Viktoria bereits am drittletzten Spieltag der Klassenerhalt gelingen, könnte sich das Team in aller Ruhe auf das Endspiel im Verbandspokal am 21. Mai im eigenen Stadion vorbereiten: Gegner im Finale daheim ist entweder Fortuna Köln oder Alemannia Aachen.
Viktoria Köln fehlt ein torgefährlicher Mittelstürmer
Die Partie gegen bereits gerettete Meppener entlarvte noch einmal das Ungleichgewicht in der Höhenberger Mannschaft durchaus eindringlich: Der Viktoria mangelt es an einem gelernten Mittelstürmer, der verlässlich Tore erzielt, gerade in der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die Gastgeber zwar Möglichkeiten zuhauf, blieben im letzten Drittel aber zu harmlos.
Zu allem Überfluss sorgte eine ungenügend verteidigte Standardsituation für Meppens 1:0 durch Lars Bünning (11.); dass der Ausgleich durch ein Eigentor der Emsländer zustande kam (Bünning/49.), war ebenfalls kein Zufall.
Dennoch redet der stets optimistische Kölner Trainer Janßen seine Elf vor den entscheidenden Wochen stark: „Unsere Einstellung zum Spiel war top, das wird in den nächsten Partien nicht anders sein.“
Trotz der nicht wirklich entspannten tabellarischen Situation laufen die Planungen für die neue Spielzeit: So ist es ein offenes Geheimnis, dass sich der aktuell erkrankte Innenverteidiger Maximilian Rossmann nach einem neuen Arbeitgeber umsehen wird; bei den Leihspielern Luca Marseiler (SC Paderborn), Lenn Jastremski (Bayern München) und Jamil Siebert (Fortuna Düsseldorf) sind die Rechtsrheinischen auf die Haltung der Stammvereine angewiesen – ein Verbleib der drei scheint aber zumindest nicht ausgeschlossen.