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Omikron hat Europa im GriffNiederlande fahren runter – die Entwicklungen im Überblick

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Die Niederlande gehen erneut in einen harten Lockdown. 

Plötzlich ging es ganz schnell. Noch am Samstagvormittag hatten niederländische Medien berichtet, angesichts der rasant ansteigenden Infektionszahlen durch die Coronavirus-Variante Omikron könnte ein neuer Lockdown drohen, nur wenige Stunden später, um 19 Uhr, trat Ministerpräsident Mark Rutte vor die Presse, um diesen anzukündigen. Die Niederlande fahren erneut runter. Der harte Lockdown gilt seit Sonntag 5 Uhr bis zum 14. Januar. Einzig Supermärkte, Apotheken und Tankstellen dürfen bis 20 Uhr öffnen.

„Die neue Corona-Variante Omikron verbreitet sich zwei- bis dreimal schneller als die alte Delta-Variante des Virus. Schon im Januar wird Omikron das dominierende Virus sein“, warnt der Direktor des nationalen Gesundheitsamtes RIVM. Allein in Amsterdam hatte sich die Zahl der mit Omikron Infizierten in den vergangenen Tagen verzehnfacht. Dazu kommt, dass die Booster-Kampagne in den Niederlanden stockt, weil viel zu spät damit begonnen wurde.

Auch Dänemark fährt runter

Omikron ist mittlerweile in ganz Europa auf dem Vormarsch: Auch Dänemark entschied sich am Wochenende dafür, große Teile des öffentlichen Lebens wieder herunterzufahren. In Großbritannien ist Omikron bereits dominierend: Es mache nun 60 Prozent aller Fälle aus, sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid im Sky-News-Interview.

Um die Ausbreitung von Omikron in Deutschland zu verlangsamen, hat die Bundesregierung Großbritannien zum Virusvariantengebiet erklärt. Dies bedeutet, dass Einreisende 14 Tage in Quarantäne müssen – auch, wer geimpft oder genesen ist. Diese Frist kann auch nicht durch einen Test verkürzt werden. Zudem dürfen nur noch Bundesbürger und Menschen mit deutschem Wohnsitz ins Land.

Für Deutschland gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche mit 315,4 an – am Vortag hatte er bei 321,8 gelegen. Allerdings befürchten Experten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante auch hier eine baldige Trendumkehr.

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schloss gestern im „Bericht aus Berlin“ der ARD einen Lockdown über Weihnachten aus. „Nein, einen Lockdown wie in den Niederlanden vor Weihnachten – das werden wir hier nicht haben“, sagte Lauterbach. Aber: „Wir haben eine kritische Zahl von Omikron-Infizierten überschritten – somit lässt sich diese Welle nicht mehr komplett aufhalten“, so Lauterbach. Neben der Booster-Kampagne gehe es jetzt darum, die Menschen aufzuklären, was über die Feiertage möglich sei und was nicht, so Lauterbach weiter.

Aus den Ländern kommen allerdings bereits Forderungen nach baldigen Beratungen von Bund und Ländern. „Wenn es noch im alten Jahr zu einem Hochlauf der Omi kron-Welle kommt, müssen wir uns zügig beraten“, sagte Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) forderte, dass Bund und Länder noch vor Weihnachten einen gemeinsam Fahrplan vereinbaren. „Wir brauchen eine gemeinsame Strategie gegen Omikron“, sagte Wüst.