Köln – Jetzt ist es offiziell: Anthony Modeste wechselt vom 1. FC Köln in seine französische Heimat. Die AS Saint-Étienne, 16. der Ligue 1, leiht den in Cannes geborenen Angreifer bis zum Saisonende aus. In Frankreich schloss das Transferfenster am Montag erst um Mitternacht.
„Tony hat keine einfache Zeit hinter sich. Als sich kurzfristig die Möglichkeit für einen Wechsel ergab, haben wir offen gesprochen: Die Luftveränderung und den Wechsel in seine Heimat sehen wir als Chance. Wir wünschen Tony, dass er bei Saint-Étienne möglichst viel spielen kann, seine Tore macht und zu seiner Stärke zurückfindet“, sagt FC-Geschäftsführer Horst Heldt. Bereits am frühen Abend hatte Heldt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ das Interesse des Traditionsklubs an Modeste bestätigt. Anthony Modeste erklärte zum Wechsel: „Ich freue mich auf die Zeit in meiner Heimat und die Chance bei Saint Étienne, möglichst viel Spielzeit zu bekommen. Meinen Mannschaftskollegen beim FC wünsche ich für die restliche Rückrunde ganz viel Erfolg und drücke dann aus Frankreich die Daumen, damit wir unser Ziel erreichen und in der Liga bleiben."
FC spart Gehalt
In Köln steht Modeste noch bis 2023 unter Vertrag, nach dem Karriereende hat er einen Anschlusskontrakt über weitere fünf Jahre beim FC. Nach der Rückkehr der Kölner in die Bundesliga soll der Franzose rund 300.000 Euro im Monat kassieren. Jetzt könnte der FC fünf Monate lang große Teile des Salärs sparen. Allerdings muss man davon ausgehen, dass die Kölner das Gehalt subventionieren müssen. Eine Kaufoption soll es für den Verein aus Region Rhône-Alpes nicht geben.
Vater Guy spielte bereits für Saint-Étienne
Einen emotionalen Bezug zu Traditionsklub „ASSE“ dürfte er haben: Sein geliebter und Ende 2018 verstorbener Vater Guy spielte von 1972 bis 1979 für Saint-Étienne. Jetzt soll der Sohn mithelfen, die von Claude Puel trainierte Mannschaft vor dem Abstieg zu retten.
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Der 1. FC Köln hatte in der vergangenen Woche mit Emmanuel Dennis einen neuen Stürmer verpflichtet, der beim 3:1 gegen Bielefeld gleich in der Startelf stand. Mit der Rückkehr des verletzten Angreifers Sebastian Andersson rechnet der FC in drei bis vier Wochen.
Zuletzt wurde Modeste zum Torjäger der traurigen Gestalt. Er, der den 1. FC Köln 2016/2017 mit 25 Toren fast im Alleingang zu seiner ersten Europapokal-Teilnahme nach einem Vierteljahrhundert geschossen hatte, wirkte am Geißbockheim nicht mehr glücklich. Erst war Modeste wochenlang verletzt, dann sportlich außen vor. Und als er dann doch die Chance bekam, konnte er sie überhaupt nicht nutzen. Trübe Aussichten, es musste sich was ändern. Da passte es für den 32-Jährigen perfekt, dass auf den letzten Drücker noch eine Anfrage eines Erstligisten aus seiner französischen Heimat beim FC eintraf. Jetzt will Modeste 450 Kilometer entfernt von seiner Geburtsstadt wieder durchstarten.