Die Fußball-WM in Katar steht kurz bevor. Auch der 1. FC Köln hat sich mit seiner Haltung zu dem umstrittenen Turnier auseinandergesetzt - und wird die WM nicht begleiten wie vorige Turniere.
1. FC KölnChristian Keller und Werner Wolf erklären Haltung zur Katar-WM
FC-Präsident Werner Wolf und Geschäftsführer Christian Keller haben sich über ihre Auseinandersetzung mit der bald beginnenden Fußball-WM in Katar geäußert. Die „gewisse Vorfreude“, die Wolf vor so einem Turnier normalerweise begleite, spüre er dieses Mal nicht. „Bei diesem Turnier sind seit der Vergabe vor 12 Jahren so viele dieser Werte mit Füßen getreten worden, da stimmt so vieles nicht mit den Kampagnen des professionellen internationalen Fußballs überein, dass meine Frustration nachwirkt und sich auch auf mein persönliches Verhalten bei diesem Turnier auswirken wird“, erklärt der 66-Jährige in einem Interview, welches der FC am Sonntag (12.11.) auf seiner Homepage veröffentlichte.
Für FC-Geschäftsführer Christian Keller verdeutlicht derweil bereits die Dimension der Korruptionsvorwürfe sowie der Investitionen für dieses Turnier „den kompletten Irrsinn hinter der WM in Katar.“
1. FC Köln will WM in Katar anders begleiten
Der 1. FC Köln will die WM insofern öffentlich anders begleiten, als vorige Turniere. Statt die Spiele zu schauen und in den Vereinsmedien darüber zu berichten, werde es unter anderem „über unsere Kanäle alternative Veranstaltungshinweise für Köln und Umgebung geben“, sagt Werner Wolf und kündigt an: „Wir werden unsere Reichweite nutzen, um über Interviews kritischen Stimmen eine Plattform zu bieten.“
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So initiiert der FC vom 19. November bis zum 15. Januar eine Ausstellung des Künstlers Mohamed Badarme, die sich mit dem Leben der migrantischen Stadionarbeiter beschäftigt. Badarme hatte die Arbeiter zwischen 2017 und 2022 immer wieder in Katar und Nepal besucht hat und ihr Leben in Bildern festgehalten. Darüber hinaus ist eine Podiumsdiskussion geplant.
Wolf kritisiert Katar als WM-Austragungsort scharf, wirft dem Fußballweltverband Fifa Profitgier vor: „Man kann den professionellen Fußball insgesamt kritisch sehen, aber so dreist wie bei diesem Turnier wurden die Interessen der weltweiten Fußballgemeinschaft noch nie ignoriert.“
Es werde aber keinen Boykott-Aufruf geben, sagt Keller, „jeder Fußballfan soll die WM verfolgen, wie er möchte, aber wir werden mögliche Alternativen aufzeigen.“ Präsident Wolf hat dazu auch eine Idee: „Lasst uns doch unsere Fußball-Begeisterung in den kommenden Wochen auf die FC-Teams abseits unserer Herrenmannschaft fokussieren. Spannender Frauen- und Nachwuchsfußball auf deutschem Topniveau.“ (oke)