- Der 1. FC Köln tritt am Mittwochabend bei Eintracht Frankfurt an.
- Der FC hofft auf Rückenwind nach dem 2:0-Derbysieg gegen Leverkusen. Die Hessen stecken hingegen in der Krise. Seit dem furiosen 5:1 gegen die Bayern Anfang November gab es keinen Sieg in der Bundesliga mehr.
- Eine Analyse des nächsten Gegners des 1. FC Köln.
Köln – Nach dem überraschenden 2:0-Sieg im Derby gegen Bayer 04 Leverkusen hofft der 1. FC Köln auf den nächsten Erfolg. Am Mittwochabend (20.30 Uhr) tritt der Tabellenvorletzte bei Eintracht Frankfurt an. Wie stehen die Chancen des FC?
Die Ausgangslage
Der 1. FC Köln will nach dem Erfolg gegen Leverkusen einen weiteren Schritt in Richtung der sichereren Gefilde der Tabelle machen. Das Spiel sei ein „positives Signal“ gewesen, sagte Trainer Markus Gisdol. Eintracht Frankfurt wartet seit einiger Zeit auf ein solches. Seit dem furiosen 5:1 gegen den FC Bayern München am 2. November, der die Entlassung von Niko Kovac beim Rekordmeister zur Folge hatte, warten die Hessen auf einen Sieg in der Bundesliga. Sechs Punkte trennen die Mannschaft von Trainer Adi Hütter nur noch von den Abstiegsplätzen. Der Österreicher gibt sich kämpferisch: „Unser Blick geht grundsätzlich immer nach oben. Wir bleiben optimistisch. Ich bin davon überzeugt, dass wir alles raushauen und ein gutes Spiel machen.“
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Die Frankfurter Stärken
In vielen Spielen unter Trainer Hütter war die Offensive das Prunkstück der Eintracht: laufstark, technisch herausragend und fulminant im Abschluss, Spitzname: „Büffelherde“. Der Verlust der ersten Generation – Luka Jovic wechselte zu Real Madrid, Ante Rebic zum AC Mailand und Sébastian Haller zu West Ham United – konnte aufgefangen werden. Diesen Eindruck vermittelte die Eintracht zumindest lange. Der Portugiese Goncalo Paciência hatte keine Probleme den großen Schritt vom Joker zur Stammkraft zu vollziehen. Der Niederländer Bas Dost zeigte nach seiner Bundesliga-Rückkehr kaum Akklimatisierung-Schwierigkeiten. Und der Serbe Filip Kostic verblüffte mit ungeahnten Fähigkeiten. Allerdings schwächelt der Sturm seit Wochen. Gegen Schalke, Wolfsburg und Freiburg blieb die Mannschaft torlos. Einspringen musste oft Martin Hinteregger: Der Innenverteidiger und Publikumsliebling erzielte fünf Treffer in 14 Bundesliga-Einsätzen.
Die Frankfurter Schwächen
Durch die hohe Belastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League geht der Kader auf dem Zahnfleisch. Die Partie gegen den FC ist das 30. Pflichtspiel der Saison, aufs Jahr gesehen ist es das 55. Für die Kölner ist es das 18. dieser Spielzeit. Trainer Hütter spricht zwar von einem „schönen und langen Jahr 2019“, kann aber nicht verhehlen, dass die Kraftreserven ausgehen – und sich die Verletzungen häufen. Mittelfeldspieler Lucas Torró und Torwart Frederik Rönnow fallen lange aus. Da Stammkeeper Kevin Trapp nach langer Pause noch nicht wieder in Wettkampfform ist, wird Felix Wiedwald, die Nummer drei, das Tor hüten. Der von Schalkes Torhüter Alexander Nübel übel gefoulte Mittelfeldspieler Mihat Gacinovic trainierte trotz seiner Rippenprellung am Dienstag wieder und will spielen.
Der Ausblick
Wenn sich der FC etwas ausrechnen will, muss er an die Leistung vom Leverkusen-Spiel anknüpfen. Sonst ist die Eintracht trotz all ihrer Baustellen zu gut – gerade vor dem eigenen Publikum, einem der lautstärksten der Bundesliga. Frankfurt ist, trotz Formkrise, noch Vierter der Heimtabelle, kassierte erst eine Niederlage in der Commerzbank-Arena. Die Kölner müssen sich neben dem fantastischen Publikum auch auf ein massives Flanken-Bombardement einstellen. Gerade die Flügelspieler Kostic und Danny da Costa sind pausenlos an den Außenbahnen unterwegs. Mit läuferischen Werten aus der Vor-Leverkusen-Zeit könnte der FC schlicht überrannt werden. Was dann mit dem Frankfurter Publikum im Rücken möglich ist, musste neben den Bayern auch schon Bayer 04 Leverkusen erleben, als es 0:3 in der Commerzbank-Arena unterging. Allerdings: Von dieser Form sind die Hessen ein gutes Stück entfernt. Elfmal in 15 Liga-Begegnungen geriet Frankfurt in Rückstand. Sollte auch der FC in Führung gehen können, dürfte es nicht nur der Stimmung einen herben Dämpfer verpassen, sondern auch die Frankfurter Sorgen befeuern. Und das ist womöglich die größte Kölner Chance auf den zweiten Sieg in Folge.