FC-Trainer Achim Beierlorzer setzt im Trainingslager in Donaueschingen auf Teambuilding-Maßnahmen.
Am Mittwoch kommt es zum ersten Testspiel gegen Bad Dürrheim.
Ein Besuch beim Training – wo auch ein unerwarteter Gast vorbeischaut.
Donaueschingen – Marcel Risse hat in seiner Karriere schon einige Trainer erlebt, in seinen sechs Jahren beim 1. FC Köln ist Achim Beierlorzer sein vierter Coach. Der 29-Jährige weiß, dass man die ersten Trainingstage nicht überbewerten sollte. Aber wenn der Mittelfeldspieler über den neuen Kölner Übungsleiter spricht, dann huscht nicht nur einmal ein Lächeln über sein Gesicht.
„Es macht Spaß. Wir versuchen, das in die gesamte Saison zu transportieren“, sagte Risse am Dienstag nach der Einheit im Trainingslager in Donaueschingen. Bei aller sichtlichen Freude lege Beierlorzer explizit Wert auf „schnelle Balleroberung. Auf das schnelle, clevere, vertikale Spiel nach vorne“, erklärte der Kölner.
„Vor allem geht es darum, in die Köpfe der Spieler hereinzubekommen, dass wir nach vorne verteidigen wollen“, formulierte es der Coach selbst und richtet deshalb auch seine Spielformen im Training so aus – so auch im Schwarzwald. Mit der Umsetzung und Intensität sei der 51-Jährige schon zufrieden. „Die Grundlagen sind erarbeitet, wir können relativ schnell in die Vollen gehen.“ In die gingen auch die Spieler in den Zweikämpfen. Vincent Koziello erlitt einen Pferdekuss und wurde bandagiert. Kevin Wimmer, der sich beim FC fit hält, räumte einmal Marco Höger ab. Alles nichts Schlimmes, danach ging es bei Koziello und Höger sofort weiter. Es wurde hörbar viel und laut kommuniziert.
Beierlorzer lässt im Training sehr viel in Gruppen arbeiten. „Im Zufallsmechanismus bilden wir zwei Achterteams und ein Neunerteam, da wir halt 25 Feldspieler haben.“ Der Coach setzt weitere Anreize und fördert den Siegeswillen, in dem nach dieser Gruppenarbeit stets ein Gewinner gekürt wird. „Die Sieger-Mannschaft hat jetzt drei Punkte für die Monatswertung bekommen, und dann schauen wir mal, wer am Ende Juli-König wird.“ Theoretisch könnte dies ein einzelner Spieler sein, die Belohnung für diesen wolle sich der Trainer noch überlegen.
Trainingsspiel gegen Bad Dürrheim
Solche Gruppenarbeit sei schon eine Form des Teambuildings, weitere Maßnahmen abseits des Platzes seien in den kommenden Tagen erst einmal nicht geplant – mit Ausnahme eines Grillabends, möglicherweise. „Wir werden jetzt nicht zum Rafting gehen oder Kühe im Schwarzwald melken. Es gibt viele Ideen, die man machen kann. Aber wir müssen schon bei uns bleiben“, entgegnete Beierlorzer mit einem Schmunzeln, der nach der Einheit Besuch von seinem Sohn Tim bekam, der in Stuttgart arbeitet und mit dem Motorrad zum Trainingsgelände des SV Aasen fuhr.
Am Mittwoch kommt es für seine Mannschaft zum ersten von zwei Testspielen im Rahmen des Trainingslagers. Um 18 Uhr tritt der FC beim Landesligisten FC Bad Dürrheim an. „Wir sehen das als Trainingseinheit. Natürlich verlange ich aber viel Laufbereitschaft und Arbeit gegen den Ball. Ich will Siegeswillen sehen“, sagte der Coach und kündigte an, dass er nach 30 und 60 Minuten durchwechseln will. „Ich möchte alle 25 Feldspieler einsetzen. Ich will aber schon sehen, welches Drittel sich dann durchsetzt.“
Das Saisonziel will Beierlorzer so früh freilich noch nicht formulieren, da ließ er sich auch von den Journalisten aus dem Schwarzwald nichts Präzises entlocken. „Wir wollen so gut wie möglich abschließen und von Anfang an jedes Spiel zu 100 Prozent angehen. Wir wollen so schnell wie möglich die Punkte haben, mit denen wir uns in Gefilden bewegen, in denen sich die Mannschaft gut entwickeln kann und in denen kein Existenzdruck entsteht. Bis jetzt gefällt mir unheimlich gut, was ich von der ganzen Mannschaft sehe.“