Kölner Anhänger hatten beim Union-Spiel OB Henriette Reker mit einem geschmacklosen, ehrverletzenden Banner diffamiert.
Bei FC-HeimspielKölner Fans beleidigen Henriette Reker massiv – OB erstattet Anzeige
Die Vereinsführung des 1. FC Köln hat auf die verbale Entgleisung einiger Fans beim sagenhaften 3:2-Sieg gegen den 1. FC Union Berlin reagiert und bittet Oberbürgermeisterin Henriette Reker um Entschuldigung.
Auf dem Banner, das ungefähr ab der 22. Minute in der Südkurve gezeigt wurde, war zu lesen „Henriette ist zwar keine Gilf, aber wir ficken sie trotzdem“. Gilf steht dabei für eine Großmutter, mit der man gerne Geschlechtsverkehr hätte – eine englische Abkürzung.
Christian Keller: „Man muss anständig bleiben“
„Grundsätzlich hat jede Form der Diskriminierung nichts beim 1. FC Köln verloren. Das ist mit den Werten des FC nicht zu vereinbaren. Ich möchte mich im Namen aller Verantwortlichen des FC bei Henriette Reker für dieses Banner entschuldigen“, teilte Sport-Geschäftsführer Christian Keller auf Anfrage mit.
Alles zum Thema Henriette Reker
- Stellenabbau bei Ford Ministerpräsident Wüst fordert Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen, Reker „betrübt“
- Zerstörter Krankenwagen vor der Kölner Flora Wüst: Russische Kriegsverbrechen müssen gesühnt werden
- Satirischer Wochenrückblick Köln braucht die Glühweinsteuer
- Volkstrauertag in Köln „Die nächsten Generationen müssen das Gedenken hochhalten“
- Holger-Czukay-Preis für Popmusik Henriette Reker hat jetzt ein Pogendroblem
- „Tiefes, tiefes Rot“ Schulden der Stadt Köln könnten um mehrere Milliarden Euro explodieren
- „Darauf warte ich dringend“ Kölns OB Reker entscheidet über dritte Amtszeit
Anhänger auf der Südtribüne, die dem Ultra-Lager zuzuordnen sein dürften, hatten Mitte der ersten Halbzeit ein geschmackloses Transparent entrollt. Auf diesem wurde OB Henriette Reker in ehrverletzender Weise mit anstoßenden, niveaulosen Worten diffamiert. Auf einem zweiten Banner wurde zudem der Sicherheitsbeauftragte des Klubs angegangen.
„Auch wenn es ein Kampf für ein hehres Ziel ist, muss man anständig bleiben und die richtigen Mittel für den Protest wählen. Das war hier nicht so“, fügte FC-Sportchef Keller hinzu.
Hintergrund des Plakates gegen Henriette Reker ist der seit Jahren schwelende Streit zwischen dem 1. FC Köln und der Stadt um den dringend benötigten Ausbau der Trainingsanlage am Geißbockheim.
Die OB hatte sich einst für den Ausbau stark gemacht, dann aber 2019 ihre Meinung komplett geändert und folgt der Argumentation der Umweltschützer und der Grünen. Der FC zeigte sich davon überrascht und enttäuscht. Zuletzt schlug Henriette Reker einen Umzug des Klubs nach Marsdorf vor, der allerdings für den Klub nicht bezahlbar ist.
Henriette Reker erstattet Anzeige
Für die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker war mit dem geschmacklosen Plakat eine Grenze überschritten: Reker erstattete am Sonntag bei der Kölner Polizei Anzeige. In der Stadtspitze will man die Beleidigungen in Richtung der Oberbürgermeisterin offensichtlich nicht länger hinnehmen. Zumal es schon im letzten Heimspiel gegen den SC Freiburg massive Proteste der Fans gegeben hatte. Auf dem gesamten Unterrang der Südtribüne war eine Plakat-Aktion gegen die Oberbürgermeisterin und Stadt zu sehen. (lw, mit ari und imk)