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1. FC KölnGisdols Verlängerung ist beschlossene Sache

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Die Verlängerung des Vertrags mit FC-Trainer Markus Gisdol ist so gut wie beschlossen. Es ist Aufgabe der Geschäftsführer, sie zu verkünden.

  1. Die Geschäftsführer sind zurück am Geißbockheim, am Mittwoch tagt der wichtige Gemeinsame Ausschuss.
  2. Sportchef Horst Heldt ist mit Hochdruck dabei, weiter Ordnung in den zu großen Kader zu bringen.
  3. Was die Mannschaft angeht, ist die wichtigste Personalie allerdings schon entschieden.

Köln – Während die Profis noch rund zwei Wochen Urlaub haben und erst am 5. August wieder auf dem Trainingsplatz stehen, kehren in dieser Woche die ersten Entscheidungsträger des 1. FC Köln ans Geißbockheim zurück.

Sportchef Horst Heldt hat seinen Urlaub beendet und war bereits am Montag wieder in seinem Büro anzutreffen, sein Geschäftsführer-Kollege Alexander Wehrle nimmt am Dienstag die Arbeit auf. Obwohl das nicht ganz richtig ist, denn im Bilde blieben beide auch an den eigentlich freien Tagen. Heldt hielt in Sachen Transfers den Draht zu Lizenzspielleiter Frank Aehlig nach Köln, Wehrle ist auch in seiner Funktion als DFL-Präsidiumsmitglied in die Bemühungen des Verbandes zur Aufnahme und Abwicklung der neuen Saison stets involviert. Abschalten fällt da nicht jedem leicht.

Gemeinsamer Ausschuss tagt am Mittwoch

Auch die sieben Mitglieder des Gemeinsamen Ausschusses sind in Köln und somit wieder vor Ort. Das wichtige Gremium tagt am Mittwoch – physisch. Wichtig ist es vor allem deshalb, denn „alle Geschäfte und Maßnahmen von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung‘, wie es in der Satzung des Klubs heißt, „bedürfen der Zustimmung des Gemeinsamen Ausschusses . Dieser besteht aus den drei Mitgliedern des Vorstands, den zwei Vorsitzenden des Mitgliederrats, dem Vorsitzenden des Beirats und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats, dem Kontrollgremium der KGaA.

Unter diese besonderen Maßnahmen und Geschäfte fallen Transfers ab einem bestimmten Millionen-Volumen und Abfindungszahlungen. Und eben auch, ob der FC einen Cheftrainer verpflichtet, entlässt oder mit ihm verlängert.

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Doch so interessant das Treffen des Gemeinsamen Ausschusses auch anmuten mag, so unspektakulär könnte es ablaufen. Die Mitglieder treffen sich am Mittwoch turnusmäßig. Sie erhalten von den Geschäftsführern ein Update der Situation und der geplanten Maßnahmen. Über konkrete Transfers werden sie wohl kaum den Daumen heben oder senken. Denn es ist auch noch gar nicht so viel Konkretes und Zustimmungswürdiges in Aussicht. Vier Spieler (Verstraete, Hauptmann, Scott, Bartels) konnte Heldt transferieren und von der Gehaltsliste streichen, Thomas Kessler beendete seine Karriere. Auch die zuletzt ausgeliehenen Mark Uth und Toni Leistner bezahlt der FC seit dem 1. Juli nicht mehr, dies übernehmen wieder ihr Stammklubs Schalke und die Queens Park Rangers. Um Uth kämpft der FC noch, die Kölner wollen ihn weiterhin fest verpflichten, doch eine Einigung mit Schalke ist weiter nicht in Sicht. Mit Leistner plant Heldt offenbar nicht, da der FC auch ohne ihn bereits acht zentrale Abwehrspieler im Kader hat.

Ohnehin ist dieser mit 33 Profis weiterhin zu groß und muss auf ein erträgliches Maß reduziert werden. Heldt wünscht sich eine Größe von 23 bis 26 Spielern – inklusive der vier oder fünf Neuzugänge, mit denen sich die Kölner noch verstärken wollen.

Weiter Gerüchte um Simon Terodde

Konkrete Gerüchte über weitere Abgänge gibt es allerdings noch kaum. Simon Terodde wird nahezu mit allen ambitionierten Zweitligisten aus Deutschland und England in Verbindung gebracht. Der Hamburger SV befasst sich intensiv mit dem Zweitliga-Torschützenkönig, doch finanziell dürfte der Transfer für die Norddeutschen bisher kaum machbar sein, da der HSV nicht annähernd Teroddes Gehalt bezahlen kann. Hannover 96 bemüht sich weiter um Linksverteidiger Jannes Horn, einig sind sich die Klubs ebenfalls weiterhin nicht. Still ruht ansonsten der See, Zeit für Wechsel ist hingegen noch genug da: Bis zum 5. Oktober hat das Transferfenster in diesen besonderen Zeiten geöffnet.

Markus Gisdol erhält Vertrag bis 2023

Entschieden ist hingegen die wohl wichtigste Kölner Personalie des Sommers: die des Cheftrainers Markus Gisdol, dessen Vertrag durch den besiegelten Klassenerhalt ohnehin schon bis zum 30. Juni 2021 weiterläuft. Im Gemeinsamen Ausschuss gibt es eine Mehrheit für die Verlängerung mit Gisdol um weitere zwei Jahre bis 2023 – bei gleichbleibendem Gehalt. Eingebaut ist in den Vertrag eine Abfindungsklausel, die das Risiko des Klubs im Falle einer vorzeitigen Trennung in Absprache mit Gisdol minimiert. Das Gremium hat der Personalie bereits zugestimmt, daher wird diese beim Treffen am Mittwoch kein großes Thema mehr sein. Sie zu verkünden ist indes nicht Aufgabe des Vorstands, sondern der Geschäftsführer Heldt und Wehrle. Und das wird in den kommenden Tagen offenbar der Fall sein.

Ein Thema im Gemeinsamen Ausschuss ist auch die Organisation der Mitgliederversammlung, die Ende November über die Bühne gehen soll. Geplant ist in Corona-Zeiten eine hybride Veranstaltung, das heißt, Mitglieder können in der Lanxess-Arena entweder live vor Ort sein oder sich online von zu Hause dazuschalten. Kein günstiges Unterfangen, aber eines, dass der Vereinsführung am geeignetsten erscheint. Nicht unwichtig für den FC ist, dass die Kölner Arena die Zuschauerkapazität erhöht hat und Veranstaltungen bis immerhin 2400 Personen erlaubt sind. Der 1. FC Köln hat zwar rund 112000 Mitglieder, aber zur Versammlung im vergangenen Jahr kamen 3456 von ihnen. Und das war noch vor der Pandemie, die auch für den Bundesligisten so vieles verändert hat.

Kölner Bozdogan im Visier der Top-Klubs

Er ist in Köln geboren, in Sülz aufgewachsen und durchlief elf Jahre lang die Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln, bis er im Sommer 2019 zu Schalke 04 wechselte. Jetzt ist Can Bozdogan offenbar ins Visier europäische Spitzenvereine gerückt. Nach Informationen des Portals „Transfermarkt“ haben Atletico Madrid und Tottenham Hotspur ihr Interesse an dem 19-Jährigen hinterlegt. Zudem soll es konkretes Interesse aus der Bundesliga geben.Bei Schalke war der offensive Mittelfeldspieler einer der ganz wenigen positiven Überraschungen der Rückserie 2019/2020. Bozdogan kam in drei der letzten vier Bundesliga-Spielen der Vorsaison zum Einsatz. Gegen Bayer Leverkusen hatte der deutschen Junioren-Nationalspieler sein Debüt im Oberhaus gefeiert. „Auf diesen Tag habe ich immer hingearbeitet“, sagte der Kölner.

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Can Bozdogan wurde in Köln geboren, durchlief elf Jahre die Nachwuchsabteilung des FC, bis er dann im Sommer 2019 zu Schalke 04 wechselte.

Für den 1. FC Köln war der Weggang von Bozdogan bereits vor dem spektakulären Wechsel von Florian Wirtz vom Geißbockheim zu Bayer 04 Leverkusen ein Rückschlag gewesen. „Wir haben Can Perspektiven für seinen Weg zum Profi bei uns aufgezeigt. Er hat sich aber anders entschieden“, erklärte Matthias Heidrich, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Köln, nach dem Wechsel des Talents Anfang August 2019. (LW)