Der FC reagiert auf den Gegenangriff aus Slowenien. Stürmer Potocnik hat bereits Anfang 2022 einen Vertrag bis 2027 unterschrieben.
Transferstreit nun SchlammschlachtKölns Keller über Bestechungs-Vorwurf aus Ljubljana: „Kompletter Unsinn“
Schlammschlacht – das ist wohl der Oberbegriff, zu dem sich mittlerweile der Transferstreit des 1. FC Köln gegen Olimpija Ljubljana um den ablösefreien Wechsel des slowenischen Junioren-Nationalspieler Jaka Cuber Potocnik (18) im Januar 2022 nach Köln entwickelt hat. Nicht einmal beide Parteien selbst würden dies mehr bestreiten. Aber es steht nun einmal viel auf dem Spiel, für den Bundesligisten sogar deutlich mehr als für die Slowenen. Doch von beiden Seiten werden mittlerweile schwere Geschütze aufgefahren.
Dem FC dürfte klar gewesen sein, dass eine Antwort aus Ljubljana nicht ausbleiben würden, nachdem bekannt geworden war, dass der FC bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige wegen „versuchten Betrugs“ gegen drei Vertreter des slowenischen Meisters gestellt hatte. Und diese folgte auf dem Fuß. Ljubljana wies die Vorwürfe entschieden zurück.
Ljubljanas Geschäftsführer Igor Barisic erklärte gegenüber dieser Zeitung, dass sein Verein prüfe, selbst Anzeige zu erstatten – wegen versuchter Anstiftung zur Falschaussage. Barisic bezog sich dabei auf einen angeblichen Kölner Vorstoß, sich noch vor der Cas-Anhörung im vergangenen September außergerichtlich zu einigen. Die FC-Seite habe Olimpija vorgeschlagen, den Tatsachenvortrag so anzupassen, dass Potocniks Kündigung am Ende doch rechtmäßig gewesen wäre, was ein Ende des Verfahrens bedeutet hätte. „Köln hat eine Entschädigung angeboten, falls NK Olimpija eine Falschaussage vor dem Cas macht und erklärt, dass die fristlose Kündigung berechtigt war“, teilte Barisic mit und fügte an: „Fakt ist, dass dieser Bestechungsversuch von der Geschäftsführung abgelehnt wurde.“
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1. FC Köln: Bundesligist weist Vorwurf der Bestechung entschieden zurück
„Bestechungsversuch“: Das ist ein gewaltiger Vorwurf, den Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ kurz und knapp kontert: „Was Olimpija Ljubljana behauptet, ist kompletter Unsinn. Darüber hinaus gibt es nichts Weiteres zu sagen.“ Beim FC will man öffentlich nicht näher auf diesen eingehen, man will nicht noch weiteres Öl ins Feuer gießen. Der Schaden ist ohnehin schon immens, selbst wenn der Sportgerichtshof Cas den FC doch noch freisprechen und die bis dato ausgesetzte Transfersperre von zwei Wechselperioden endgültig aufheben würde.
Laut Barisic wären die Kölner bereit gewesen, 500.000 Euro Ablöse zu zahlen sowie weitere 250.000 Euro, nachdem Potocnik sein zehntes Profispiel absolviert hat. Außerdem wäre Olimpija zu zehn Prozent an einem Weiterverkauf des Spielers beteiligt worden. Das alles habe Olimpija schriftlich vorliegen. Die Zahlen kommen nach Recherchen dieser Zeitung der Realität nahe. Doch der Vorwurf eines Bestechungsvorwurfs sei absurd, es habe sich eher um „Vergleichsgespräche“ gehandelt, heißt es aus Köln. Vor der Cas-Anhörung ab dem 19. September in Lausanne soll sich der FC zwei Mal mit Vertretern von Ljubljana in München getroffen haben, um doch noch zu einer Einigung zu kommen. Diese war offenbar erreicht, platzte dann aber aus Kölner Sicht doch noch aus heiterem Himmel.
Potocnik hat bereits Anfang 2022 einen Vertrag bis 2027 unterschrieben
Für den jungen Spieler Potocnik ist die Situation sicherlich keine einfache. In der U19-Bundesliga merkt man ihm dies allerdings nicht an, in den vergangenen vier Spielen erzielte er vier Tore für den FC. Die „Kölnische Rundschau“ berichtete jetzt, dass der Stürmer seinen bis Juni 2024 auslaufenden Vertrag bis 2027 verlängert hat. Diese Zeitung kann bestätigen, dass Potocniks Vertrag bis 2027 datiert ist. Doch der FC hat den Vertrag aktuell nicht verlängert. Bereits beim Wechsel des Angreifers Anfang 2022 war vereinbart worden, dass der Slowene einen Kontrakt bis 2027 erhält. Erst als Fördervertrag bis Juni 2024, danach wird dann ein Anschlussvertrag als Lizenzspieler greifen.