AboAbonnieren

„So unverwüstlich bin ich dann doch nicht“Toni Polster spricht über Not-OP und Krise beim 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Ex-Fußballtrainer Toni Polster ist nach einer Not-Operation auf dem Weg der Besserung.

Ex-Fußballtrainer Toni Polster ist nach einer Not-Operation auf dem Weg der Besserung.

Der ehemalige FC-Liebling äußerte sich über seine Gesundheit und die Krise des 1. FC Köln.

Toni Polster ist nach einer Not-Operation wegen eines Magendurchbruchs weiter auf dem Weg der Besserung. Über seinen aktuellen Zustand sprach der Ex-Stürmer des 1. FC Köln nun erneut in einem österreichischen Radio-Interview.

Dort beruhigte der 59-Jährige zunächst seine Fans: „Mir geht es jeden Tag besser. Das Schlimmste ist überstanden. Jetzt muss ich noch warten, bis die Wunden zuheilen.“ Eine gesündere Lebensweise lege der Ex-Fußballer nun an den Tag, sagt aber auch mit einem Grinsen: „Ich freu mich schon wieder auf mein erstes Schnitzerl, erstes Cordon Bleu, erste Ripperl. Ein paar Wochen muss ich jetzt schon noch diszipliniert sein.“

Ex-FC-Profi Toni Polster: „Da fühlst du dich natürlich ausgeliefert“

Und doch gibt sich Österreichs Rekordtorjäger auch nachdenklich: „Es war ganz eigenartig. Eigentlich war es ohne Vorwarnung. Meine Frau dachte, ich habe einen Herzinfarkt. Ich dachte einfach, ich krieg im Spital ein Pulver oder eine Spritze, Ich war mördergeschockt. Dann war ich schon im OP, da fühlst du dich natürlich ausgeliefert.“

Polster hatte am 28. Dezember auf dem Weg zu einer Pressekonferenz einen Magendurchbruch erlitten und musste notoperiert werden. „Die Ärzte haben mir gesagt, wäre ich die Nacht zu Hause geblieben, dann wäre es fatal geendet, hätte ich die Nacht nicht überlebt“, sagte Polster vor zwei Wochen.

Das Ziel, nach der OP mit dem SC Wiener Viktoria am 15. Januar wieder ins Training einzusteigen, ist Polster nun aber gelungen. Den Club aus der Fußball-Regionalliga Ost betreut Polster als Trainer seit 2011 bis auf ein Kurzzeit-Engagement beim FC Admira Wacker Mödling ununterbrochen. Präsident des Vereins ist der frühere Frankfurter Profi Martin Hinteregger.

Als Viktoria-Coach ist er sich seiner Vergänglichkeit nach dem Vorfall jedoch ein Stück bewusster geworden: „Ich war 20 Jahre Profi und hatte nie eine ernsthafte Verletzung. Da hältst du dich ja selber schon für unverwüstlich. Mir kann ja das nicht passieren. Mir ist ja auch gegen die härtesten und unfairsten Verteidiger nichts passiert. So unverwüstlich bin ich dann doch nicht.“

Toni Polster über FC-Krise: „Das eine Katastrophe“

Auch zur derzeitigen Krise äußerte sich Polster kürzlich in einem TV-Beitrag der „Bild“: „Wenn man in 18 Spielen nur elf Tore geschossen hat, ist das eine Katastrophe. Elf Niederlagen und nur zwei Siege – das ist unterm Strich zu wenig. Mit der Bilanz kannst du nur sehr schwer in der Bundesliga bleiben“, so der Ex-Stürmer.

Die Hoffnung werde er dennoch nicht aufgeben. Polster weiter: „Leider Gottes schaut es jetzt wieder sehr, sehr schlecht aus. Aber der FC hat noch immer die Möglichkeit den Rückstand aufzuholen. So viele Punkte sind es nicht zur Relegation.“

Polster kämpft um Anerkennung von drei Toren

Polster hatte einst vom Sommer 1993 an fünf Jahre für den 1. FC Köln in der Bundesliga gespielt und dann für zwei Spielzeiten bei Borussia Mönchengladbach. Mit 44 Toren ist Polster Rekordtorschütze der österreichischen Nationalmannschaft.

Derzeit kämpft er um die nachträgliche Anerkennung von drei Toren in seiner Länderspiel-Karriere. Die Tore waren bei Spielen gefallen, die bisher als inoffiziell gelten. Es beschäftige ihn „schon seit Jahrzehnten, dass diese Spiele, diese drei Tore nicht zählen“. (oke)