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FC plant Transfer-WinterVon diesen Spielern könnte sich der 1. FC Köln bald trennen

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Prüfende Blicke beim FC Training: Christian Keller, Thomas Kessler und Steffen Baumgart stehen am Geißbockheim am Spielfeldrand.

Prüfende Blicke beim FC Training: Christian Keller, Thomas Kessler und Steffen Baumgart (v.l.) stehen am Geißbockheim am Spielfeldrand.

Der FC sucht neue Spieler. Dafür könnte es im Winter auch zu Abgängen kommen.

Der 1. FC Köln rennt seinen eigenen Erwartungen hinterher und will sich deshalb im kommenden Winter-Transferfenster am liebsten gleich auf mehrere Positionen verstärken. „Wenn wir unsere Achse noch mal zusätzlich stabilisieren würden mit einem weiteren Stürmer, einem Sechser und einem Innenverteidiger, dann würde uns das grundsätzlich guttun“, erklärte Sportchef Christian Keller unlängst.

Doch entscheidend für Lösungen auf all diesen Positionen bleibt, ob die Spieler von der gesuchten Qualität letztlich für den FC auch bezahlbar sind. Das Problem außerdem: Immer noch droht eine Transfer-Sperre. Das Urteil des Internationalen Sport-Gerichtshofs CAS in der Affäre um Nachwuchsspielers Jaka Cuber-Potocnik lässt weiter auf sich warten.

Sollte es dazu kommen, könnte dies dem großen Wunsch nach Winter-Neuzugängen einen bitteren Strich durch die Rechnung machen. Falls nicht, müsste der FC Wege finden, um die neuen Kräfte zu finanzieren.

Einer dieser Wege ist ein alt bekannter: Das Einsparen von Geld, indem der Verein Spieler ziehen lässt, die in Köln bislang eine eher glücklose Rolle gespielt haben. Ein anderer ist der Verkauf zumindest eines wertvollen Profis, um eine hohe Ablösesumme einzufahren. Bei folgenden FC-Profis könnte es im Winter zur Trennung kommen.

Keine FC-Perspektive bei Adamyan, Limnios und Katterbach – Ljubicic und Diehl als Geldquelle?

Stürmer Sargis Adamyan (Vertrag bis 2026): Der 30-Jährige kam vor anderthalb Jahren nach Köln und sollte dem FC als erfahrener Stürmer helfen, den Abgang von Anthony Modeste zu verkraften. Doch das misslang gründlich. Nur einen Liga-Treffer hat Adamyan vorzuweisen. Im Sommer spielte der flexible Angreifer eine gute Vorbereitung und bekam noch einmal das Vertrauen. Doch zuletzt stand der Armenier am 7. Bundesliga-Spieltag überhaupt einmal im Kader von Trainer Steffen Baumgart. Es ist davon auszugehen, dass für den noch zweieinhalb Jahre laufenden Vertrag eine andere Lösung angestrebt wird, als ein Aussitzen auf der Kölner Bank, oder der Tribüne.

Florian Dietz (Vertrag bis 2025): Der 25-Jährige hat sich nach einem Kreuzbandriss zurückgekämpft und ist wieder eine Option für Trainer Baumgart. Doch als groß gewachsener Stoßstürmer hat Dietz nach seiner langen Leidenszeit nun erstmal Davie Selke und Steffen Tigges vor sich. Immerhin schaffte es der Mittelstürmer zuletzt in den Kader für das Darmstadt-Spiel. Dennoch: Sollte der FC noch einen Stürmer von Qualität verpflichten, dürfte Dietz ein Kandidat für eine Leihe, oder sogar für einen Verkauf sein.

Dimitrios Limnios (Vertrag bis 2024): Auch der 25-jährige Grieche kommt aus einer langwierigen Verletzung. Im Sommer wollte der Flügelstürmer wieder angreifen und um einen Platz in Kölns Kader kämpfen. Unter Baumgart reichte es aber bislang nicht einmal für eine Einwechslung. Null Spielminuten, null Einfluss auf das in dieser Saison hakelige Kölner Angriffsspiel. Eine weitere Chance wird Limnios kaum bekommen, da sein Vertrag im Sommer ohnehin endet und aus Zeiten vor Corona unverhältnismäßig hoch dotiert ist. Griechische Medien berichten, der Vertrag des Spielers solle im Winter aufgelöst werden.

Noah Katterbach (Vertrag bis 2024): Auch der 22-Jährige verdient in Köln zu viel für einen Reservisten, der zumeist für die U21 zum Einsatz kommt. Auf seiner Lieblings-Position des Linksverteidigers hat er mit Heintz, Finkgräfe und Pacarada drei Spieler vor sich, die unter Baumgart fest eingeplant sind. Eine Perspektive ist das nicht. Das Katterbach-Gehalt wollen sich die Kölner sicher so weit wie möglich sparen. Möglicherweise mit einem erneuten Leih-Deal wie schon zuletzt mit dem Hamburger SV.

Justin Diehl (Vertrag bis 2024): Der 19-Jährige will den FC spätestens im Sommer verlassen. Das ist der aktuelle Stand. Für ein mögliches Umdenken hat FC-Coach Baumgart dem talentierten Youngster durchaus die Tür geöffnet. Doch ohne ein Bekenntnis in Form einer Vertragsverlängerung gibt es auch hier keine Perspektive. Der FC-Trainer stellte zuletzt außerdem klar, dass der FC nicht willens ist, den U-20-Nationalspieler noch in der Winterpause abzugeben, um noch eine mögliche Ablöse zu kassieren. „Auf keinen Fall. Wir haben mit ihm die Chance, aus der Regionalliga in die Dritte Liga aufzusteigen. Wir nutzen seine Stärken für uns in der U21.“ Doch bei einem passenden Angebot, würde der FC wohl einlenken müssen.

Dejan Ljubicic (Vertrag bis 2024): Auch beim 26-jährigen Nationalspieler Österreichs stellte FC-Trainer Baumgart zuletzt klar, dass ein Verkauf aus seiner Sicht keiner sinnvollen Transfer-Strategie entsprechen würde und er diesen ablehnt. Vielmehr müssten zusätzlich zu den besten Spieler Neuzugänge her, so der Trainer am Rande des FC-Trainings am Dienstag. Doch klar ist auch: Mit der Klasse von Ljubicic wäre eine Ablöse einzufahren, mit welcher der komplizierte Transfermarkt in den Winter-Wochen aussichtsreicher angegangen werden könnte. Gegen einen Verkauf spricht allerdings auch die Einschätzung des Trainer über den Willen des Spielers selbst: „Ljubicic sieht sich ganz klar in Köln.“