Köln – Dass die Verpflichtung von Trainer Achim Beierlorzer bei einigen Fans des 1. FC Köln keine Begeisterungsstürme hervorruft und teilweise sogar kritisch gesehen wird, darf den Verein nicht wirklich tangieren. Sich von Stimmen und Stimmungen insbesondere in den sozialen Medien leiten zu lassen, das wäre von Grund auf falsch.
Sportchef Armin Veh ist von Beierlorzer überzeugt. Wäre sein auserkorener Trainer vom Gemeinsamen Ausschuss abgelehnt worden, dann hätte Veh im Prinzip auch abdanken können.
Die Wahl auf Beierlorzer, sie ist Chance und Risiko zugleich.
Der Franke könnte eine pfiffige Lösung sein. Er weist zwar selbst noch nicht die ganz große Vita auf, gilt aber wiederum als unverbraucht. Der FC hat sich nicht für die üblichen Verdächtigen auf dem Trainermarkt entschieden, von denen man oft weiß, was man bekommt – und eben was nicht.
Viel erreicht mit wenig Geld, positive Ausstrahlung
Beierlorzer hat mit relativ kleinen Mitteln in Regensburg sehr viel erreicht: Erst wurde er mit einem Aufsteiger Fünfter, jetzt ist er Achter. Er lässt aggressiven, schnellen, durchaus attraktiven Fußball spielen. Der verbeamtete Gymnasiallehrer ist intelligent, eloquent und kommt positiv rüber.
Beierlorzer hat aber noch nie in der Bundesliga gearbeitet. Wie der FC, muss sich auch der Trainer erst einmal im Oberhaus zurechtfinden. Viel Zeit dafür bekommt er indes nicht. Der 51-Jährige sagte jetzt, dass man den Kader nur punktuell verstärke müsse. Vielleicht tat er dies nur aus Zurückhaltung und sieht es intern anders, denn diese Ansicht teilen viele Experten nicht.
Auch für Veh ist es sehr wichtig, dass Beierlorzer einschlägt. Denn der Sportchef wird an der Personalie gemessen. Man sollte ihr eine faire Chance geben.