Der FC-Geschäftsführer beschreibt im Klub-eigenen Podcast seine Fehleinschätzungen bei der Kaderplanung und stellt eine zeitnahe Trainerverpflichtung in Aussicht.
Christian Keller nennt DetailsFC-Sportchef spricht über Kaderplanung und Trainersuche
Der 1. FC Köln steht vor der Verpflichtung eines neuen Cheftrainers. „Wir sind in den Gesprächen und im Entscheidungsprozess ein gutes Stück fortgeschritten“, sagte Christian Keller in einem am Mittwoch veröffentlichten Podcast des Klubs. Demnach habe man in der vergangenen Woche Trainer gescoutet und Gespräche geführt. Nun sei man „in der nächsten Gesprächsrunde, und ich bin zuversichtlich, bald einen Abschluss zu haben“, sagte der Sportchef.
Keller erwähnte dabei noch einmal einen zentralen Punkt des Anforderungsprofils: „Wir suchen einen Trainer, der eine klare und strukturierte Mannschaftsführung hinbekommt“, beschrieb er und deutete erneut darauf hin, dass die innere Führung der Mannschaft in der vergangenen Saison der wohl entscheidende Faktor beim Abstieg war.
FC-Sportchef Christian Keller: „Haben es nicht hingekriegt, eine stabile mentale Situation im Kader zu haben“
„Verletzungen, Herausforderungen im privaten Umfeld, Krankheiten: Wir hatten zu viele Spieler, die wir als Leistungsträger angedacht hatten, die aber aus unterschiedlichsten Gründen nicht auf dem erwarteten Niveau performen konnten. Wir haben es das ganze Jahr nicht hingekriegt, eine stabile mentale Situation im Kader zu haben, die dann eine Druckresistenz mit sich bringt“, beschrieb Keller.
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Der 45-Jährige, der im April 2022 nach vielen Jahren bei Jahn Regensburg zum FC gekommen war, nannte die mentale Verfassung des Kölner Kaders als bislang größten Fehler seiner Amtszeit. „Ich wusste, welche Relevanz der Klub in dieser Stadt hat. Aber wie sich das auf das Innenverhältnis überträgt, war mir nicht klar. Das ist etwas, das ich hätte sehen können, aber erst spüren musste: Mir war nicht klar, was dieser Standort mit der emotionalen Stabilität einer Mannschaft machen kann.“
Christian Keller gibt Einblicke in die Kaderplanung der vergangenen Saison
Zudem gab Keller weitere Einblicke in die Kaderplanung der vergangenen Saison. Im Sommer war die Transfersperre noch vor dem letzten Saisonspiel ausgesetzt worden. In den Wochen zuvor seien den Kölnern dennoch vier Profis trotz vorheriger Zusage noch abgesprungen – ein Innenverteidiger, ein Sechser und zwei Angreifer.
Im Winter seien nach den Abschieden der „Top-Verdiener“ Mittel verfügbar gewesen, um den Kader noch zu verstärken. Offenbar ging es da um Dimitris Limnios und Noah Katterbach, die zusammen bis zu drei Millionen Euro verdient haben. „Zwei Stürmer und einen Sechser“ habe man verpflichten wollen. Doch daraus war nach dem Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes nichts mehr geworden.
Auf die Frage, was ihm denn geglückt sei, nannte Keller vorsichtig den Fortschritt der Sanierung, „obwohl es uns nicht gelungen ist, das mit sportlicher Stabilität in Einklang zu bringen. Daher möchte ich das nicht weiter ausführen. Denn am Schluss ist der Sport das, was zählt.“