Köln – Ohne den weiterhin angeschlagenen Kapitän Jonas Hector, aber mit den Stürmern Anthony Modeste und Sebastian Andersson bestreitet der 1. FC Köln sein Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt. Zu diesem sind erneut höchstens 300 Zuschauer zugelassen. Das gab der Klub am Freitagabend bekannt.
Hector hat nach seiner Kopfverletzung aus dem Bielefeld-Spiel Nackenschmerzen. „Jonas Hector wird leider fehlen“, sagte Trainer Markus Gisdol am Freitagmittag. Hinter dem Einsatz von Mittelfeldspieler Ondrej Duda steht noch ein Fragezeichen, im Länderspiel mit der Slowakei hatte sich der Neuzugang leicht verletzt. Routinier Marco Höger war am Donnerstag vorzeitig aus dem Training ausgestiegen, hat sich laut Gisdol aber keine schwerere Blessur zugezogen. Sebastian Andersson war bis Donnerstag bei einem Knie-Spezialisten in München. Der Kölner Coach ging davon aus, dass der Stürmer einsatzfähig ist. Dies trifft jetzt auch wieder auf die Verteidiger Benno Schmitz, Jorge Meré und Linksaußen Ismail Jakobs zu, der wie Neuzugang Marius Wolf „prädestiniert“ für die Startelf sei, wie Gisdol erklärte.
Gisdol: „Anthony macht größere Fortschritte, als wir uns zunächst vielleicht ausgemalt haben“
Vor seinem Bundesliga-Comeback steht Anthony Modeste. Der Franzose, der sein letztes Pflichtspiel am 34. Spieltag der vergangenen Saison in Bremen absolvierte, wird fast sicher wieder dem Kader angehören. „Anthony war in den vergangenen drei Wochen wirklich sehr fleißig und er ist durchaus eine Option. Er hat sich angeboten und macht größere Fortschritte, als wir uns zunächst vielleicht ausgemalt haben“, lobte der Coach seinen Angreifer.
Der Kölner Trainer zeigte sich erfreut, dass er nach der Länderspielpause wieder deutlich mehr Alternativen im Kader hat. „Wir waren personell limitiert und mussten Abstriche hinnehmen. Wir haben jetzt den Kader zusammen und können aus dem Vollen schöpfen. Wir haben jetzt Möglichkeiten, an die vor zwei, drei Wochen noch nicht zu denken war.“ Im Umkehrschluss taugt die personelle Situation jetzt allerdings auch nicht zur Begründung, warum es möglicherweise mal wieder nicht gereicht hat.Nach den drei Auftaktniederlagen und saisonübergreifend 13 sieglosen Spielen in Serie nimmt auch der Druck auf den Trainer zu. „Es geht aber nicht um mich“, entgegnete der 51-Jährige. Man habe die ersten drei Spiele analysiert und sei zu dem Schluss gekommen, dass die Mannschaft die individuellen Fehler abstellen müsse. Erst recht gegen einen formstarken Gegner wie die Eintracht. : „Frankfurt ist sehr gewachsen. Die Mannschaft spielt sehr köperbetont und physisch gut aufgestellt. Da dürfen wir in den Zweikämpfen keinen Millimeter preisgeben. Daran haben wir zuletzt intensiv gearbeitet. Ich vertraue meiner Mannschaft, dass sie dagegenhält“, zeigte sich Gisdol zuversichtlich.
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Ein Thema war erneut der am Mittwochabend bekannt gewordene Rücktritt von Jonas Hector aus der Nationalmannschaft. FC-Sportchef Horst Heldt berichtete, dass der 30-Jährige ihn und Markus Gisdol bereits im Trainingslager in Donaueschingen von seiner Entscheidung unterrichtet hatte. „Jonas hat seine eigene Art, die wir sehr schätzen. Er hat bei uns immer Gas gegeben, er bekommt von uns jede Art von Unterstützung. Er hat uns drum gebeten, dass die Beweggründe für den Rücktritt unter uns bleiben“, erklärte Gisdol. In der Pressemitteilung, die der 1. FC Köln am Donnerstagabend verschickt hatte, waren weder Hector noch Bundestrainer Joachim Löw zitiert worden. Heldt versicherte, dass es diesbezüglich zwischen Hector und Löw keine Absprache gegeben habe. Aus zeitlichen Gründen war es offenbar nicht möglich, eine Reaktion des Bundestrainers einzuholen. Und der 43-fache Nationalspieler zog es vor, sich nicht zu äußern. Hector wollte offenbar einfach nicht viel Aufhebens um seine Entscheidung machen, die er schon vor Monaten gefällt hatte.