Mönchengladbach/Köln – Der 1. FC Köln hat drei Tage nach dem 0:1 gegen Partizan Belgrad das zweite Spiel in Folge verloren. Im Rheinderby setzte sich Borussia Mönchengladbach mit 5:2 gegen dezimierte Kölner durch.
Die zweite Hälfte musste der FC ohne Florian Kainz bestreiten, der sich zum Ende der ersten Halbzeit eine Gelb-Rote Karte einfing und einen Elfmeter verursachte.
Kurz zuvor hatte sich Dejan Ljubicic bei einem Zweikampf am Knie verletzt und wird mehrere Wochen ausfallen. Dementsprechend geknickt war die Stimmung der Kölner nach der Derby-Niederlage.
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Stimmen vom 1.FC Köln
Steffen Baumgart: „Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Es gab aus meiner Sicht zwei Schlüsselszenen. Der Elfmeter gegen uns ist einer und Gelb-Rot für Kainzi berechtigt. Das Foul an Dejo ist aber nicht richtig bewertet worden, da ist mir Gelb zu wenig. Mit dem Elfmeter zum 2:1 und dem zu frühen 3:1 gerätst du endgültig auf die Verlierstraße. Das hat Gladbach dann mit seiner Qualität auch gut ausgespielt. Dejo wird längerfristig ausfallen, das wird uns wehtun.“
Jonas Hector: „Wir sind sehr enttäuscht. Gelb-Rot für Kainzi und der Elfmeter zum 2:1 waren spielentscheidend. 45 Minuten in Unterzahl spielen und das 3:1 nach der Pause – da wird es dann schwer gegen eine spielstarke Mannschaft in Überzahl.“
Timo Hübers: „In der ersten Halbzeit kriegen wir ein Tor mit der Schulter und ein zweites nach einem unglücklichen Zweikampf im Sechzehner. Das schnelle 3:1 war dann in Verbindung mit der Roten Karte der Knackpunkt. Wir haben es in Unterzahl nicht gut gemacht, die Gladbacher haben es in der zweiten Halbzeit super ausgespielt. Am Ende kommen wir dann leider ein bisschen unter die Räder.“
Florian Kainz: „Die Niederlage ist bitter und tut richtig weh. Bei der Elfmetersituation schaue ich nur auf den Ball, es kommt dann ganz unglücklich zum Kontakt mit dem Ellenbogen. Es ist bitter, dass ich die Mannschaft damit geschwächt habe. Es ist jetzt keine einfache Situation, wir dürfen uns aber nicht unterkriegen lassen und müssen bei uns bleiben. Ich hoffe, dass wir das als Mannschaft gut wegstecken.“
Thomas Kessler: „Derby-Niederlagen tun immer weh. Mönchengladbach ist aber verdienter Sieger. Das mit Dejo trifft uns auch sehr hart, weil er längerfristig ausfallen wird. Letztendlich war das eine unglückliche Situation, in der beide zum Ball gehen und Dejo dann erwischt wird. Das war sicher keine böswillige Aktion, aber er wird uns natürlich fehlen. Ich glaube, dass die Mannschaft die Qualität hat, auch schwere Situationen zu überstehen, aber wir müssen die Conference League von letzter Woche und das Derby schnell abschütteln und uns auf Donnerstag konzentrieren.“
Stimmen von Borussia Mönchengladbach
Jonas Hofmann: „Dieser Sieg geht runter wie Öl, es war ein rundum gelungener Nachmittag. Für uns war es wichtig, nach dem 1:5 in Bremen sofort zurückzukommen – und das ist uns gelungen. Zu Beginn ging es hin und her, danach haben wir das Spiel besser in den Griff bekommen und zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt. Nach der 3:1-Führung haben wir es etwas schleifen lassen, sonst hätte es noch höher ausgehen können, aber am Ende war es ein total verdienter Sieg."
Marvin Friedrich: „Wir waren heute total heiß, das hat man auf dem Platz gesehen. Der Trainer hat uns sehr gut auf den Gegner eingestellt. Wir waren da und haben verdient gewonnen. Anders als letzte Woche in Bremen standen wir heute wesentlich kompakter und hatten insgesamt viel mehr Ballbesitz und Kontrolle. Wir sind gut in das Derby reingekommen und ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinem Führungstreffer helfen konnte. Der Platzverweis gegen die Kölner hat uns natürlich in die Karten gespielt, aber ich finde, dass wir auch schon in der ersten Halbzeit beim Elf-gegen-Elf die bessere Mannschaft waren."
Christoph Kramer: „Das Spiel mit 5:2 zu gewinnen, war unfassbar wichtig. Nicht nur, weil es das Derby war, sondern auch, weil uns die drei Punkte in der Tabelle wieder weiter nach vorne bringen. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass wir uns den Gegner zurechtgelegt haben. Wir haben bewusst mit vielen Spielverlagerungen agiert, denn nur so kann man diese Kölner Mannschaft knacken. Die Art und Weise, wie wir das Spiel gestaltet haben, war gut, obwohl wir in Überzahl komischerweise weniger Dominanz ausgestrahlt haben als zuvor beim Elf-gegen-Elf."
Trainer Daniel Farke: „Nach dem schwierigen Ergebnis in Bremen so zurückzukommen und das Derby zum ersten Mal nach etwas längerer Zeit zu gewinnen, war sehr wichtig. In der ersten Halbzeit hat man gesehen, wieso die Kölner in den vergangenen Monaten so selten verloren haben. Sie sind sehr intensiv im Pressing und brutal kompakt im Zentrum. Da muss man es taktisch sehr clever machen und die Angriffe geduldig vorbereiten – so wie wir es vor dem 1:0 gemacht haben. Nach dem Ausgleich haben wir sofort wieder Druck aufgebaut. In Überzahl das 3:1 nachzulegen, war natürlich extrem wichtig. Die Phase nach dem 4:1 hat mir nicht so gut gefallen, da waren wir zu hektisch in unserem Ballbesitzspiel aber alles in allem haben wir einen hochverdienten Sieg eingefahren." (ksta)