AboAbonnieren

Rückblick auf DebakelSchlechte Erinnerungen – 1. FC Köln brachte Torwart von SC Paderborn zum Weinen

Lesezeit 3 Minuten
2018 kassierte Markus Schubert mit Dresden acht Gegentore vom FC und wurde danach selbst von den Kölnern getröstet.

Schlechte Erinnerungen an das Rhein-Energie-Stadion: Nach der 1:8-Pleite mit Dresden wurde Torwart Markus Schubert selbst von den Kölnern getröstet.

Markus Schubert, der einstige Leidtragende einer 1:8-Pleite in Köln, bekommt eine neue Chance als Torhüter des SC Paderborn im Spiel beim FC.

Wenn der 1. FC Köln am Freitagabend (18.30 Uhr) im Zweitliga-Heimspiel den SC Paderborn empfängt, wird bei den Ostwestfalen ein neuer Torwart zwischen den Pfosten stehen. Paderborns Trainer Lukas Kwasniok hat sich aus sportlichen Gründen für einen Wechsel entschieden, der 26-jährige Schubert löst den zuletzt unsicheren Pelle Boevink ab. Allerdings hat Schubert so gar keine guten Erinnerungen an das Rhein-Energie-Stadion…

Als blutjunger Profi kassierte Schubert am 10. November 2018 gleich acht Gegentore vom FC! Einen Tag vor Beginn der Karnevals-Session hatten die Kölner, die im rot-weißen Ringelshirt mit dem Stadtwappen aufgelaufen waren, die Sachsen regelrecht überrannt und gewannen mit 8:1. Die Kölner hatten damals eine für Zweitliga-Verhältnisse sagenhaft besetzte Mannschaft. Jhon Córdoba (3./51.), Simon Terodde mit gleich drei Toren (42./46./61.), Jonas Hector (56./83.) und Louis Schaub per Traumtor (78.) trafen für den späteren Aufsteiger.

2018: Tränen von Dresdner Torwart Schubert nach 1:8-Niederlage beim FC

In Erinnerung blieben neben den Kölner Feierlichkeiten und der immer wiederkehrenden Torhymne aber auch die Szenen um den jungen Torwart Schubert. Der weinte nach dem Abpfiff, Tränen kullerten der Nummer eins der Dresdner über die Wangen. Der gebürtige Sachse, der die Jugendabteilung Dynamos durchlief, wurde nicht nur von den Teamkollegen getröstet, sondern auch FC-Verteidiger Jorge Meré bewies Gespür für die Situation. Meré lief noch auf dem Rasen zu Schubert und versuchte Schubert ebenfalls wieder aufzubauen.

Alles zum Thema RheinEnergieStadion

„Dieses Spiel vergisst man natürlich nicht. Der 1. FC Köln hatte damals eine unfassbar gut besetzte Mannschaft und uns überrollt. Für den so jungen Markus Schubert war das natürlich eine bittere Erfahrung, aber auch aus der lernt man“, erinnert sich der heutige Sky-Experte und frühere Dresden-Profi Sören Gonther, der damals ebenfalls für Dynamo auf dem Platz stand.

Wechsel im Paderborner Tor: Markus Schubert löst Pelle Boevink ab

Am Freitagabend sehen sich beide wieder. Gonther, der auch 107 Pflichtspiele für Paderborn absolvierte, ist für Sky im Einsatz. Und Schubert rückt bekanntlich ins Tor der Ostwestfalen. Trainer Kwasniok hatte dies mit Worten begründet, die man in der Deutlichkeit selten hört. „Die Wahrheit war: Unser Torhüter hat keinen Ball gehalten“, sagte der Trainer und schob nach: „Wir sind im Leistungssport und nicht beim sozialen Wohlfahrtsverband. Es wird sich nicht am schwächsten, sondern am stärksten Glied orientiert. Leistung wird bewertet.“ Boevink habe gleich mehrere Chancen erhalten, aber er, Kwasniok, stehe nun einmal in der Verantwortung und jetzt sei eben der Wechsel angesagt. Schubert sei ein guter Kommunikator, bringe eine „gewisse Beklopptheit“ mit und stehe eher für das Torwartspiel der „alten Schule“, so Kwasniok.

Schubert hatte seinerzeit im Sommer 2019 seinen Heimatklub Dresden in Richtung Schalke 04 verlassen, konnte sich in Gelsenkirchen aber nicht durchsetzen. In der Saison 2020/21 wurde er an Eintracht Frankfurt ausgeliehen, im Sommer 2021 wechselte der Keeper schließlich zu Vitesse Arnheim in die niederländische Eredivisie. Nach einer Knie-Operation verlor er dort seinen Platz im Tor. Nach Vertragsende schloss sich Schubert dann im vergangenen Sommer Paderborn an.