Sions Patron Constantin stellt sich im Kampf um den 26-jährigen Schweizer quer
Transferphase beim 1. FC KölnChristian Keller pokert um Schweizer Verteidiger Joël Schmied
Christian Keller, so könnte man es als jemand sagen, der es gut mit dem Kölner Sport-Geschäftsführers meint, hat wiederholt das Pech, in Transfer-Angelegenheiten beim FC mit – gelinde gesagt – umstrittenen, sperrigen Personen verhandeln zu müssen. Es ist kein Geheimnis, dass zum Beispiel den Kölnern das Gebaren der Agentur Rogon, die unter anderem auch die Interessen des spätestens im Sommer scheidenden Torjägers Tim Lemperle vertritt, ein Dorn im Auge ist.
In die Annalen des FC ist die legendäre Auseinandersetzung mit den Verantwortlichen von Olimpija Ljubljana nach dem Wechsel von Sturmtalent Jaka Cuber Potocnik eingegangen, die am Ende zur Kölner Transfersperre geführt hatte. Die FC-Bosse rückten die Slowenen und den beteiligten Berater Andy Bara nicht nur unterschwellig in die Nähe zwielichtiger Akteure. Man könnte auch sagen: in die Nähe der Balkan-Mafia.
Ob zu Recht oder zu Unrecht, darüber möge man streiten. Jetzt hat es Keller aber erneut mit einer Person zu tun, die zumindest umstritten ist und auf jeden Fall mit harten Bandagen kämpft. Wie berichtet, will der Bundesliga-Absteiger Joel Schmied (26) vom FC Sion verpflichten. Doch der schillernde Präsident des Schweizer Erstligisten, Christian Constantin, macht das, was er in seiner Karriere fast immer gemacht hat: Er stellt sich quer. Poltert und plaudert. Aus Kölner Sicht bestenfalls, um mit dem Innenverteidiger viel Kasse zu machen.
Alles zum Thema Christian Keller
- Durchbruch noch in dieser Woche? Wegen Schmied: FC-Sportchef Keller zu Blitz-Trip in der Schweiz
- Neue Trainerin der FC-Frauen Britta Carlsons Verpflichtung weckt große Erwartungen
- Köln darf wieder Spieler registrieren FC-Sportchef Keller kündigt zwei weitere Verpflichtungen an
- Transferfenster öffnet Der 1. FC Köln will sich verstärken – Stürmer und Verteidiger gesucht
- „Bedeutet mir sehr viel“ 1. FC Köln verlängert vorzeitig mit Abwehrspieler
- Beeindruckende Bilanz Summe richtiger Entscheidungen – Der 1. FC Köln ist Herbstmeister
- Bittere Bestätigung beim 1. FC Köln FC-Sportchef Keller: „Es ist so, wie es ist“
Zu einem möglichen Wechsel von Schmied, mit dem viele in den kommenden Tagen schon gerechnet hatten, sagte „CC“ gegenüber dem „Blick“: „Es ist noch gar nichts spruchreif. Denn wir lassen Joël unter keinen Umständen zu den finanziellen Konditionen ziehen, die zur Debatte stehen“, sagte der 67-Jährige.
Ganz in Plauderlaune, verriet Constantin auch noch, was der FC dem Spieler und seinem Klub angeblich bietet: einen Vertrag in Köln bis 2028 und den Schweizern eine Ablöse von zwei Millionen Euro, die Constantin offenbar deutlich zu gering ist. „Unter drei wechselt er nicht. Joël ist der Pfeiler meiner Abwehr. Und die war, ligaübergreifend, in den letzten anderthalb Jahren die beste der Schweiz“, befand der Patron. Constantin verglich Schmied sogar mit einem Weltklasse-Verteidiger: „Das ist wie bei Sergio Ramos, als der vor drei Jahren zu PSG wechselte.“ Er wolle zwar keinem Spieler die Karriere vermiesen, „aber der Deal muss für mich natürlich auch stimmen.“
Das klingt nach einem harten Verhandlungspoker für Keller. Constantin versucht dabei, die Kölner unter Druck zu setzen, spricht von einem zweiten Angebot, dass dem Verein vorliege. „Es kommt aus Europa, aber nicht aus Deutschland. Und da liegt die Offerte bei weit über drei Millionen.“