Dass der FC und Lukas Podolski zusammengehören, war spätestens nach seinem „Danke-Spiel“ klar. Einige Größen sehen für den Weltmeister in Zukunft eine Rolle beim FC.
„Einer der Allergrößten“Promis spekulieren über Podolskis Rolle beim 1. FC Köln
Joachim Löw, der freundliche Ex-Bundestrainer, hatte nach dem „Danke-Spiel“ von Lukas Podolski Mitteilungsbedürfnis. Der 64-Jährige, der von 2004 bis zum Rücktritt des Kölners aus der Nationalmannschaft im März 2017 13 Jahre lang fast nur erfolgreich mit Podolski zusammengearbeitet hatte, war richtig angetan vom Verlauf des Abends und der Stimmung im Rhein-Energie-Stadion.
„Ich weiß nicht, ob es jemals einen solchen Abschied in unserem Land gab. Ich jedenfalls habe das noch nie erlebt“, sagte Löw in den Katakomben des Rhein-Energie-Stadions und hob noch einmal das Wesen des 39-Jährigen hervor: „Wo Lukas auftaucht, ist fantastische Stimmung. Die Menschen tragen ihn im Herzen, weil er nahbar, ehrlich ist und ein großes Herz hat. Er wird in Köln verehrt wie sonst niemand. Er war einer der Allergrößten in unserem Land.“
Löw, aber auch andere Teilnehmer am „Danke-Spiel“, blickten schon einmal in die Zukunft. In Podolskis Zukunft und die des 1. FC Köln. Sie waren der Meinung, dass die kölsche Fußball-Ikone nach Beendigung seiner aktiven Karriere zu seinem Jugendklub zurückkehren soll. Wann dies der Fall sein könnte und in welcher Funktion, das ließen sie freilich offen; sie wissen es auch nicht. „Wenn er dann mal aufhören sollte, Fußball zu spielen, hoffen wir wohl alle, dass er dem Fußball erhalten bleibt.“
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1. FC Köln: Auch Löw sieht Podolski in Zukunft bei seinem Jugendklub
„Eine Persönlichkeit kann jeder Verein gut gebrauchen. Er kann mitreißen und motivieren, und deshalb glaube ich, dass er in Köln irgendwann eine Funktion übernehmen wird“, befand Löw. Manager-Urgestein Reiner Calmund pflichtete dem Coach bei: „Lukas ist ein echter Kölner, ein echter Rheinländer. Er gehört zu Köln wie Tünnes und Schäl. Und ich hoffe, dass der 1. FC Köln dadurch noch mal mitbekommen hat, wie er die Menschen in Wallung bringen kann. Er ist nach wie vor ein positiv Bekloppter mit Gefühl und Herz. So einen muss der FC nach der Karriere aktivieren.“
Das sah auch Freiburg-Profi Matthias Ginter so, der 2014 mit Podolski in Rio Weltmeister geworden war: „Ich sehe Lukas in Zukunft wieder beim FC. Hier gehört er hin. Welche Position er dann einnimmt, das muss er wissen. Auf jeden Fall gehört solch ein Verein in die erste Liga. Deshalb hoffe ich, dass es – ob mit oder ohne Poldi – wieder bergauf geht.“
Während Podolski von den 50.000 in der ausverkauften Arena abgefeiert worden war, hatte ein langjähriger Profi von FC-Erzrivale Borussia Mönchengladbach am Donnerstagabend einen schweren Stand. Weltmeister Christoph Kramer wurde bei jedem Ballkontakt ausgepfiffen. Ob das bei einem Abschiedsspiel der Fall sein muss, ist zumindest fraglich, gehört aber wohl zur Folklore dazu.
Kramer gab sich jedenfalls gewohnt cool, fast gewann man den Eindruck, dass er sogar etwas Spaß an den Pfiffen empfunden hatte: „Diese Rivalität gehört dazu und zeichnet den Sport irgendwie aus. Die Gladbacher nervt es sogar, dass der FC derzeit in der 2. Bundesliga spielt. Man will ja diese Derbys und ihre Brisanz haben. Das ist eine Hassliebe.“ Für Podolski indes hatte es nur Liebe gegeben.