Der langjährige FC-Anhänger gab zunächst von der Seite Kommentare ab. Dann rief ihn Kevin McKenna zum Austausch auf den Trainingsplatz.
Zwischenfall beim Training„Hände aus den Taschen!“ – Fan weist FC-Profis zurecht
Es gehört selbstverständlich zum Fußball-Grundwissen, dass ein Trainer bei der Arbeit niemals die Hände in den Taschen vergraben haben sollte, und sei es auch noch so ungemütlich draußen. Insofern handelte der Fan des 1. FC Köln, der sich am Donnerstag während der Einheit der FC-Profis am Geißbockheim lautstark zu Wort meldete, mit voller Berechtigung. Und forderte Co-Trainer Kevin McKenna so lautstark wie nachhaltig auf, die Hände aus den Taschen zu nehmen.
Schon zu Beginn der Einheit hatte der Mann die FC-Profis zur Ordnung gerufen. Offenbar empfand er die gelöste Stimmung auf dem Platz als der Situation nicht angemessen. Als zwei Spieler spaßeshalber ein wenig balgten, forderte der Fan, den „Kindergarten“ sein zu lassen.
Fan postete Auftritt auf Facebook: „Ich hoffe, es wurde jedes einzelne Wort verstanden“
Als er nicht aufhören wollte, rief McKenna persönlich den Mann auf den Rasen. Die FC-Profis unterbrachen ihr Aufwärmprogramm und stellten sich auf, um dem Herrn zu lauschen, der sich auf seinem öffentlichen Facebook-Profil als „Ne Kölsche Jung – Lieb, nett, freundlich, ehrlich, hilfsbereit, lustig, zuverlässig, liebenswert“ beschreibt. Allerdings scheint er einen gewissen Ruf zu haben, jedenfalls tauchten unter einem Foto, das der Mann aus der Allesfahrer-Szene bereits vor Trainingsbeginn vom Geißbockheim veröffentlicht hatte, bereits früh erste Nachfragen auf: „Warst du der pöbelnde Fan?“
Alles zum Thema Geißbockheim
- FC auf Stürmersuche Konkurrenz für Damion Downs: 1. FC Köln hat Union-Profi im Blick
- Sportchef des 1. FC Köln Rätsel um Christian Kellers Vertragssituation
- Ausbau am Geißbockheim 150 Fußballkinder suchen eine Heimat – Umzug nach Mülheim vorgeschlagen
- Interesse aus der Bundesliga FC-Flügelspieler Maina weckt Begehrlichkeiten
- Neuzugang Patrik Kristal 16-Jähriger kommt als Nationalspieler zum 1. FC Köln
- Jahrelanger Streit am Geißbockheim Kölner Rat soll Gleueler Wiese erhalten
- Nach dem 1:0 in Berlin Wie der 1. FC Köln versucht, die Realität zu bändigen
Später verbreitete er selbst einen Medienbericht seines Auftritts und überschrieb den Beitrag mit „Ich hoffe, es wurde jedes einzelne Wort verstanden“. Schnell sammelten sich überwiegend begeisterte Kommentare – offenbar hatte er den Nerv zahlreicher seiner Freunde getroffen. „Mega!“, hieß es da sowie „sauber“, „bester Mann“ und „super gemacht, Jung!“
Am Sonntag (17.30 Uhr) tritt der 1. FC Köln zum ultimativen Endspiel um den Klassenerhalt bei Mainz 05 an. Einen ersten Versuch, sich einen Ausweg aus der größten Abschiedsnot zu suchen, hatten die FC-Profis am vergangenen Samstag beim blamablen 0:2 daheim gegen Schlusslicht Darmstadt 98 vergeben. Bei den formstarken Rheinhessen soll es besser werden. Entsprechend schnell wurde der Fan zum Hoffnungsträger in der Not. Ein Kommentator schrieb bei Facebook: „Ich hoffe die haben dir genau zugehört und setzten um, was du denen gesagt hast.“