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Bayer 04 im DauereinsatzMit guter Laune gegen die Müdigkeit

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Gute Laune bei Daley Sinkgraven (l.) und Leon Bailey

Leverkusen – Rundum glücklich war Daley Sinkgraven nicht am Donnerstagabend. Obwohl er soeben sein bislang bestes Spiel für Bayer 04 Leverkusen gezeigt sowie mit der Werkself den Gruppensieg in der Europa League gesichert und für einen deutschen Tor-Rekord gesorgt hatte. Denn ein eigener Treffer wurde Sinkgraven zu Unrecht verwehrt. „Das wäre mein erstes Europacup-Tor gewesen“, sagte der 25-Jährige. „Deshalb bin ich schon ein bisschen enttäuscht.“ Es war einer von vielen guten Leverkusener Angriffen beim ungefährdeten 4:0-Sieg gegen Slavia Prag. In der 26. Minute legte Leon Bailey den Ball per Kopf auf Karim Bellarabi ab. Dessen Schuss wehrte der tschechische Schlussmann nach vorne ab. Sinkgraven traf – und wurde beim Jubeln von der falschen Abseits-Entscheidung des Schiedsrichters unterbrochen. Doch durfte der Niederländer stolz auf seine Leistung sein. Das 1:0 des Doppeltorschützen Bailey (8./32.) hatte Sinkgraven stark eingeleitet. Moussa Diabys 3:0 bereitete er mit einem starken Pass in die Schnittstelle vor (59.). Bei Bellarabis 4:0 (90.+1) saß Sinkgraven dann schon draußen und ärgerte sich über die ihm verwehrte Tor-Premiere.

Auslosung am Montag

Trainer Peter Bosz hatte den 25-Jährigen, den er einst bei Ajax Amsterdam von einem zentralen Mittelfeldspieler zu einem Linksverteidiger umgeschulte, wieder auf seiner früheren Position eingesetzt. Denn Kerem Demirbay fehlte aufgrund seiner Corona-Infektion, Florian Wirtz hatte um 7 Uhr morgens eine Klausur geschrieben und wurde geschont. Sinkgraven machte seine Sache hervorragend. Er gewann viele wichtige Zweikämpfe und brachte 91 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler. Die Tempo-Defizite, die bei ihm ab und an auf der Linksverteidiger-Position zu Tage treten, fielen nicht weiter auf. Vielleicht auch, weil Slavia als Gegner kein Maßstab war. Dennoch hat Sinkgraven bewiesen, dass er auch im Zentrum eine Alternative ist. Mit Blick auf die dünne Personaldecke eine wichtige Erkenntnis – denn auch im neuen Jahr bleibt der Leverkusener Terminplan eng. Der Gegner in der Europa-League-Zwischenrunde wird bei der Auslosung am Montag (13 Uhr) ermittelt.

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Zunächst geht es in der Bundesliga am Sonntag mit dem Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim (18 Uhr/Sky) weiter. Trainer Bosz hofft auf die Rückkehr von Lucas Alario, der Torjäger hatte zuletzt Knieprobleme und kam gegen Prag noch nicht zum Einsatz. Auch Mitchell Weiser steht bereit. „Beide haben wieder draußen trainiert, und wenn das morgen auch geht, wäre das eine Möglichkeit für den Kader“, sagte Bosz am Freitag. Definitiv fehlen werden Paulinho, Santiago Arias, Exequiel Palacios, Charles Aránguiz, Sven Bender und Demirbay. Angst vor einer Überlastung seiner wenigen fitten Spieler hat Bosz jedoch nicht. „Natürlich wird man die Müdigkeit irgendwann spüren. Aber wenn man weiter gewinnt und gewinnt, ist es einfacher für die Spieler“, sagte der Niederländer. „Momentan erholen sich die Spieler schnell. Mit guter Laune ist das möglich.“

Und die herrscht nach elf Siegen in den vergangenen 13 Partien. „Wir spielen sehr stabil, auch innerhalb der Spiele. Es ist vielleicht nicht mehr so brillant wie in Phasen der letzten Saison. Aber auch nicht mehr so schlecht wie in anderen Phasen“, sagte Bosz. „Diese Konstanz hält uns momentan oben.“